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Kölner Stadt-Anzeiger: Experte sieht Internet als gefährdet an

Geschrieben am 27-05-2011

Köln (ots) - Köln. Die Sicherheit des Internet wurde lange Zeit
vernachlässigt. Das sagte Professor Dr. Udo Helmbrecht, Direktor der
EU-Behörde für Internetsicherheit Enisa (European Network and
Information Security Agency), in einem Interview mit dem Magazin des
"Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstagausgabe). Die Stabilität der globalen
Struktur sei zwar bisher durch partielle Ausfälle nicht gefährdet.
Doch die Bedrohung steige. "An erster Stelle stehen eindeutig
sogenannte Bot-Netze, also Netzwerke von gekaperten PCs, die für
kriminelle Zwecke eingesetzt werden. Auch technische Pannen und
Natur-katastrophen sind natürlich jederzeit möglich", sagte Udo
Helmbrecht. Weil es kein zentrales Betriebszentrum gäbe, verschaffe
sich die EU-Behörde Enisa gerade einen Überblick. "Wir wissen
überhaupt nicht, wo die Leitungen alle liegen, durch welche Kanäle
die Datenströme im Einzelnen fließen", sagte Helmbrecht. Um die
Sicherheit des Netzes mache man sich erst seit fünf bis zehn Jahren
ernsthafte Gedanken. "Das war vor rund 30 Jahren in der
Automobilindustrie ganz ähnlich. Heute erwarten Sie von Ihrem Auto,
dass es mit Airbags und ABS ausgestattet ist. So weit sind wir bei PC
und Internet noch lange nicht", verglich der Enisa-Direktor. Die
Ausmaße eines globalen Zusammenbruches seien unvorstellbar: "Die
Gesellschaft würde ohne das Internet nicht mehr funktionieren."



Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Politik-Redaktion
Telefon: +49 (0221)224 2444
ksta-produktion@mds.de


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