40.000 Menschen kündigen Protest gegen 10 Jahre Stillstand beim Atomausstieg an / "Schwarz-gelber Atombeschluss ist AKW-Bestandsgarantie bis 2021"
Geschrieben am 01-06-2011 |
Berlin (ots) - Innerhalb von 24 Stunden haben bereits über 40.000
Menschen im Internet einen Aufruf gegen die Regierungspläne
unterzeichnet, beim Atomausstieg 10 Jahre zu pausieren und den
nächsten Atomreaktor erst 2021 abzuschalten (
http://www.campact.de/atom2/sn13/signer ). Die
"Weiterbetriebsgarantie" für neun Atomkraftwerke sei eine Einladung
an die Atomlobby, in zehn Jahren erneut um Laufzeitverlängerungen zu
kämpfen, heißt es in dem Online-Appell von Campact. "Die geplante
Verschiebung des Atomausstiegs ins nächste Jahrzehnt werde ich nicht
akzeptieren und weiter protestieren", kündigen die Unterzeichner an.
"Merkels Atomausstieg ist eine gigantische Mogelpackung: 10 Jahre
lang soll der Ausstieg komplett pausieren! Bis 2021 soll kein
Atomreaktor abgeschaltet werden, während dann alle Meiler abrupt
innerhalb eines Jahres vom Netz gehen. Was dann kommt, können wir uns
ausmalen: die nächste Debatte um Laufzeitverlängerungen", so
Christoph Bautz von Campact. Der Regierungsentwurf zum Atomgesetz
ermöglicht es den Betreibern, die Reststrommengen der Atomkraftwerke
Krümmel und Mülheim-Kärlich sowie der sieben Altmeiler auf die
verbleibenden neun Reaktoren zu übertragen. Deshalb müssten sie vor
2021 keinen einzigen Meiler abschalten.
Die "Weiterbetriebsgarantie" hat nach Auffassung von Campact auch
fatale Folgen für die geplante Energiewende. "Die Atomreaktoren
verstopfen 10 Jahre lang mit ihrer unflexiblen Stromerzeugung die
Stromnetze und verhindern so den Aufbau alternativer
Kraftwerkskapazitäten. Damit entstehen hohe Hürden, neun Reaktoren
auf einmal stillzulegen. Merkel gaukelt den Bürger einen Atomausstieg
vor, tatsächlich tut sie aber alles dafür, dass er nicht
stattfindet", kritisiert Bautz.
Experten-Gutachten zeigten, dass ein Atomausstieg schon bis 2015
machbar sei. Hierfür sei ein Stufenplan sinnvoll, nach dem dieses
Jahr noch ein weiterer Reaktor problemlos stillgelegt werden könnte
und dann jeweils zwei weitere pro Jahr folgen.
Pressekontakt:
Christoph Bautz, Campact-Geschäftsführer: mobil 0163 59 575 93
Yves Venedey, Pressesprecher: mobil 01512 6846893, presse@campact.de
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