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Banken verlieren den Draht zum Kunden / GFT Vorstandschef Ulrich Dietz: Kreditwirtschaft muss sich nach dem Einstieg von Google in den mobilen Zahlungsverkehr neu positionieren

Geschrieben am 08-06-2011

Stuttgart (ots) - Die bevorstehende Produkteinführung der
elektronischen Geldbörse "Google Wallet" stellt den bislang
aussichtsreichsten Versuch dar, das Mobile Payment im Markt
durchzusetzen. Dem Internetspezialisten und Technologiekonzern Google
ist es gelungen, die für eine Markteinführung erfolgsentscheidenden
Faktoren zusammenzubringen, so die Einschätzung von Ulrich Dietz,
Vorstandsvorsitzender der GFT Technologies AG. "Den Banken droht
damit die Gefahr, auf längere Sicht vollständig den direkten Kontakt
zum Kunden zu verlieren und nur noch als Backend-Transaktionspartner
von Internetanbietern zu fungieren", so Dietz.

Noch nie zuvor ist es einem marktbeherrschenden Unternehmen
gelungen - so wie Google jetzt - für die Einführung des Mobile
Payment eine starke Koalition mit Partnern aus allen wesentlichen
Sektoren zusammenzustellen. Bislang scheiterten alle Versuche, dem
elektronischen Zahlungsverkehr per Mobiltelefon zum Durchbruch zu
verhelfen, an der Komplexität dieses Vorhabens. Mit Partnern aus der
Finanzwirtschaft (Citibank, Mastercard), dem Handel und der Politik
(für den Feldversuch in New York) hat der Technologieanbieter nun
eine schlagkräftige Allianz gebildet, die das Smartphone tatsächlich
zur elektronischen Geldbörse machen könnte. "Jetzt sind Global Player
am Werk, die nach lokalen Erfolgen rasch weitere Märkte - auch in
Europa und Asien - erschließen können", so der GFT
Vorstandsvorsitzende Ulrich Dietz.

Banken sollten daher ihre Strategien rund um das Mobile Banking
auf den Prüfstand stellen. "Die Spielregeln werden jetzt neu
definiert", sagt der GFT Chef. "Die Ideen und die Technologien für
das Mobile Payment sind seit Jahren bekannt und auch von Google nicht
neu erfunden worden. Etablierten Banken und auch
Telekommunikationsunternehmen ist es allerdings nicht gelungen, eine
Führungsrolle in diesen Märkten zu übernehmen. Jetzt geht es darum,
unter neuen Bedingungen eine möglichst wichtige Rolle - oder vielmehr
überhaupt noch eine Rolle - bei den mobilen Zahlungsdiensten zu
spielen."

Nach Ansicht von Ulrich Dietz könnten Banken den Draht zu ihren
Kunden verlieren, wenn das Smartphone immer mehr zum zentralen Medium
für Bankgeschäfte und den Zahlungsverkehr wird. "Banken bleibt dann
nur noch die Rolle des Backend-Transaktionspartners - und in dieser
Funktion laufen sie Gefahr, eines Tages leicht austauschbar zu
werden", so Ulrich Dietz.

Ziel der Banken müsse es nun also sein, mit eigenen Angeboten auf
die mobilen Endgeräte zu kommen und sichtbar zu bleiben - so zum
Beispiel mit "Micro Credits". "Die Banken-Marken müssen sich zudem
auf dem Mobiltelefon als unverzichtbare Garanten für höchste Qualität
im Bereich Datenschutz und Sicherung der Privatsphäre etablieren",
erklärt Ulrich Dietz.

Insofern sieht Dietz gute Chancen für innovative Vertreter der
Finanzbranche. "Die Mobilisierung der Geschäftsprozesse von Banken
ist nur eine Frage der Zeit. Wenn Finanzinstitute es nicht schaffen,
die Führung darin zu übernehmen, sollten sie sich zumindest eine
möglichst anspruchsvolle Rolle in einem Partnernetzwerk sichern", so
der GFT Vorstandsvorsitzende.

Wer am Ende tatsächlich welche Wertschöpfung in den neuen Märkten
erbringt, ist aus seiner Sicht auch noch längst nicht entschieden.
Ein Grund dafür ist seiner Meinung nach die Vielfalt der
Anwendungsmöglichkeiten, die Near Field Communication (NFC) bietet.
Ulrich Dietz: "Die NFC-Technologie, die kontaktloses Mobile Payment
ermöglicht, kann noch viel mehr. Gesucht wird eine Killerapplikation,
die NFC zum Standard auf jedem Smartphone macht. Danach können zum
Beispiel in Shops, Museen oder auf Messen Informationen via
Mobiltelefon eingesammelt und auch Visitenkarten oder Fotos über
mobile Endgeräte ausgetauscht werden. Und es gibt noch erhebliches
Potenzial für viele weitere gute Ideen."

GFT hat bereits im Mai 2009 das Kompetenzzentrum Mobile Finance
gegründet, das heute führend bei der Entwicklung von IT-Anwendungen
für das Mobile Banking ist. Von Anfang an stand dabei auch NFC im
Fokus der Entwickler. Aktuell arbeitet das GFT Kompetenzzentrum
Mobile Finance in Deutschland und Großbritannien an zwei
Pilotprojekten für NFC-Anwendungen.

Über GFT:

Die GFT Gruppe mit Sitz in Deutschland ist ein internationaler
Anbieter für innovative IT-Lösungen und -Dienstleistungen. Als
strategischer IT-Partner unterstützt GFT die Kunden dabei, ihre
Geschäftsprozesse durch intelligente IT-Systeme und Spezialisten zu
optimieren und dadurch ihre Position im Wettbewerb nachhaltig zu
verbessern.

GFT zählt zu den weltweit führenden IT-Dienstleistern im
Finanzsektor. Für die Entwicklung, Implementierung und Wartung
maßgeschneiderter IT-Lösungen kombiniert das Unternehmen fundierte
Technologieerfahrung mit umfassender Branchenkompetenz
(Geschäftsbereich Services).

Für Unternehmen aller Branchen rekrutiert und vermittelt GFT
IT-Freiberufler und übernimmt zudem das komplette Management derer
IT-Dienstleister. Basis dafür ist ein Expertenpool mit weltweit über
180.000 freiberuflichen IT-Spezialisten (Geschäftsbereich
Resourcing).

Ulrich Dietz gründete GFT im Jahr 1987 und ist heute
Vorstandsvorsitzender und Hauptaktionär der Unternehmensgruppe, die
2010 einen Umsatz von rund 248 Mio. Euro erzielte. 1.300 Mitarbeiter
sind an Standorten in sieben Ländern beschäftigt. Die GFT Aktie ist
an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert (Prime Standard: WKN 580
060, GEX).



Pressekontakt:
Andrea Wlcek
Director of Global Marketing, Media & Investor Relations
GFT Technologies AG
Filderhauptstr. 142
70599 Stuttgart
T +49 711 62042-440
F +49 711 62042-301
andrea.wlcek@gft.com


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