Neue OZ: Kommentar zu Kriminalität / Schulen
Geschrieben am 09-06-2011 |
Osnabrück (ots) - Der tägliche Überlebenskampf
Nach Rütli nun Kopernikus: Machte vor fünf Jahren eine Schule im
Berliner Problembezirk Neukölln Schlagzeilen, weil Lehrer wegen der
eskalierenden Gewalt die Schließung forderten, ertönt nun aus Garbsen
ein Hilferuf. Pädagogen fühlen sich von Schülern bedroht und
verlangen nach Polizeischutz - welch ein schockierendes Bild.
Klar, auch der neue Fall kann schnell mit Begriffen wie sozialer
Brennpunkt, hoher Ausländeranteil und Sprachprobleme skizziert
werden. Eine brisante, aber längst keine seltene Kombination in
Deutschland. Und sicher auch nicht die einzige, die den Lehrerjob zum
Überlebenskampf werden lässt, weil gesellschaftliche Probleme in
Klassenräume und Pausenhof getragen werden, Tag für Tag.
Doch was dagegen tun? Welche Maßnahmen dämmen die Gewalt an
Schulen ein? Lehrer allein sind mit dieser Aufgabe überfordert. Sie
können nicht all das wieder kitten, was Eltern zuvor in der Erziehung
kaputt gemacht haben. Es ist vielmehr bewundernswert, dass sich die
Pädagogen der harten Aufgabe stellen und vermeintlich hoffnungslose
Fälle nicht verloren geben. Dass sie das Gute in den Kindern und
Jugendlichen suchen und ihnen eine Zukunft ermöglichen wollen. Der
Hilferuf aus Garbsen passt in dieses Bild, denn die öffentliche
Aufmerksamkeit wird auf Behörden und Amtspersonen so viel Druck
aufbauen, dass dieser sich nur in Unterstützung entladen kann.
Bedauerlich ist aber, dass es so weit kommen musste.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: 0541/310 207
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