Neue Westfälische (Bielefeld): Vaclav Klaus und die Sudeten
Ungeschicklichkeiten
RALF MÜLLER, MÜNCHEN
Geschrieben am 13-06-2011 |
Bielefeld (ots) - Tschechiens Staatspräsident Vaclav Klaus ist
das, was man in der Politik als Betonkopf bezeichnet: Europa- und
deutschskeptisch, um es vorsichtig zu formulieren. In dieser
Kombination ist er allerdings auch in der Tschechischen Republik ein
politisches Auslaufmodell. So stellt sich die Frage, ob klug war,
ausgerechnet einen eingefleischten Nationalisten mit der Aufforderung
zu einer öffentlichen Entschuldigung zu provozieren, wie es Vertreter
der Sudetendeutschen in Augsburg getan haben. Klaus wird das, was
sein Vorgänger Vaclav Havel eigentlich schon getan hat, sowieso
niemals über sich bringen. Aber er bekommt damit Gelegenheit, wieder
die anti-sudetendeutsche Karte zu spielen. Und in einem hat der
Prager Burgherr Recht: Eine Entschuldigung ist eine individuelle
Geste, die aus eigener Entscheidung heraus erfolgt. Nichts kann ewig
unter dem Teppich versteckt werden. Die Vertriebenen können
die Aufarbeitung der Vergangenheit in Tschechien fördern oder
bremsen. Wie das oft in der Politik so ist: Draufhauen bringt in der
Regel wenig. Die Alternative besteht nicht im Gesundbeten und einer
Schwamm-Drüber-Politik, sondern in kluger Unterstützung der
gesellschaftlichen Erneuerung im Nachbarland. Viele bei den
Sudetendeutschen haben das begriffen, aber noch nicht alle.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
337147
weitere Artikel:
- Stuttgarter Nachrichten: zu Türkei: Stuttgart (ots) - Es heißt Abschied nehmen. Abschied von einem
alten Türkei-Bild, das Europa seit Jahrzehnten hegt und pflegt, das
einen EU-Beitritt des Landes noch immer unmöglich erscheinen lässt,
das beladen ist mit Vorurteilen, Sorgen und Klischees. Möglich, dass
diese Parlamentswahl einst als Zäsur gesehen wird, die neue Türkei
anders als die alte wahrzunehmen: als Mitstreiter statt als
Bittsteller, demokratisch reif statt labil, wirtschaftlich potent
statt armselig, gesellschaftlich berechenbar statt zerrissen.
Pressekontakt: mehr...
- Rheinische Post: Erdogans halber Triumph Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Matthias Beermann:
Recep Tayyib Erdogan hat die dritte Parlamentswahl in Folge
gewonnen, seine islamisch-konservative AKP holte die Hälfte der
Stimmen. Die Türken haben damit seine Erfolge belohnt, besonders bei
der Wirtschaftspolitik. Unter Erdogan ist aus dem "kranken Mann am
Bosporus" eine boomende Volkswirtschaft geworden, die zuletzt fast so
schnell wuchs wie die chinesische. Zugleich hat die Türkei unter
Erdogan auch Fortschritte auf dem Weg zu einer wirklichen Demokratie
gemacht. Und mehr...
- Lausitzer Rundschau: Feuer unter dem Dach
Zur Debatte über schwarz-grüne Koalitionen Cottbus (ots) - Die neuerlichen schwarz-grünen Gedankenspiele
haben gleich mehrere Haken. Im für die Bundespolitik bedeutenden
Praxistest hat ein Bündnis von Union und Grünen bisher nicht
funktioniert - so scheiterten die Protagonisten in Hamburg kläglich
an unüberwindbaren Gräben. Außerdem haben die Parteigötter vor die
Umsetzung einer solchen Koalition immer noch die Mitglieder gesetzt.
Bei der Union ist Feuer unter dem Dach, seit Angela Merkel die CDU
umgekrempelt hat - die Debatte über das fehlende konservative Profil
und ihren mehr...
- Lausitzer Rundschau: Brandenburgs SPD in der Falle
Zum Umgang mit dem Gutachten zu Stasi-Verstrickungen Cottbus (ots) - Es kam, wie es kommen musste bei der
Auseinandersetzung um den Umgang mit dem SED-Erbe in Brandenburg. Die
rot-rote Koalition kann und will bestimmte Erkenntnisse nicht
zulassen und verlangt, Fakten zu ignorieren. Ihr Versuch, ein
unliebsames Gutachten mit Schimpf und Schande zu überziehen, sagt
wenig über das Gutachten selbst, aber einiges über die Gereiztheit in
den eigenen Reihen aus. Denn die Arbeit hält sich im Wesentlichen an
gesicherte Erkenntnisse und zählt nüchtern all die Merkwürdigkeiten
auf, die dazu führten, mehr...
- BERLINER MORGENPOST: Wohin führt die Ära Erdogan? - Leitartikel Berlin (ots) - Zum dritten Mal in Folge hat der türkische
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan mit seiner islamisch geprägten
AKP eine Parlamentswahl gewonnen. Aus seiner Herrschaft wird damit
eine Ära. Er weiß es selbst, und trat an mit einem
Modernisierungsplan bis ins Jahr 2023. Da geht es um einen zweiten
Bosporus und einen dritten Flughafen für Istanbul, und gleich eine
ganze Reihe neuer Retortenstädte für Millionen von Türken, da das
Volk wächst und weiter wachsen soll. Denn, so sagt Erdogan: "Gott
will es." Drei Kinder soll mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|