Mitteldeutsche Zeitung: Pfusch am Bau
Schimmelbefall an der Moritzburg in Halle
Geschrieben am 13-06-2011 |
Halle (ots) - Der neu errichtete Erschließungsturm der Moritzburg
in Halle und die historischen Gewölbe unter dem Westtrakt des
Kunstmuseums sind massiv von Schimmel befallen, bestätigte die
Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt auf Anfrage der
Mitteldeutschen Zeitung (Dienstagausgabe). Der Turm am Südende des
Westtraktes, über den von außen alle Etagen der
Hauptausstellungshalle zu erreichen sind, wurde gesperrt. Die Gewölbe
sind bereits seit 2007 von niemandem mehr betreten worden: Jetzt
liegt ein baubiologisches Gutachten zu den Gewölben vor, aus dem
hervorgeht, das alle "befallenen Bauteile" entfernt werden müssen.
Über den auf dem Grundriss eines spitzwinkligen Dreiecks nach
Entwürfen des spanischen Architektenpaares Nieto und Sobejano
errichteten Erschließungsturm werden Kunstwerke angeliefert und haben
im Ernstfall die Feuerwerehr einzurücken und die Gäste zu flüchten.
Seit der vorzeitigen Eröffnung des Museums im Dezember 2008 war der
Turm nicht vollendet worden: Bis heute fehlen das Aluminiumdach und
die -Ummantelung des Turmes. Über ein Behelfsdach sei über Jahre
Wasser in den Bau eingedrungen, mit der Folge, dass "im ganzen Turm"
Schimmel zu finden sei, teilt die Stiftung Dome und Schlösser mit,
die seit Beginn des Jahres die Stiftung Kunstmuseum Moritzburg
verwaltet. Kunstwerke und Besucher der unmittelbar anschließenden
Ausstellungshalle seien nicht gefährdet.
Der Schimmelbefall des Turmes, teilt die Stiftung mit, stehe
"definitiv" in keinem Zusammenhang mit der Durchnässung der Gewölbe
unter dem Westtrakt. Dessen historische Außenmauern wurde durch eine
unsachgemäße Festigung im Zuge des Umbaus der Anlage mit Wasser
geflutet, das zur Kühlung der Steinbohrer notwendig war. Seit seiner
Eröffnung im Dezember 2008 sorgt die Stiftung Kunstmuseum Moritzburg
für Schlagzeilen, die aus einem massiven Fall von Pfusch am Bau
resultieren.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200
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