HAMBURGER ABENDBLATT: Inlandspresse, Hamburger Abendblatt zu Griechenland und Euro-Krise
Geschrieben am 15-06-2011 |
Hamburg (ots) - Ein Kommentar von Oliver Schade
In Athen demonstrieren zum wiederholten Male Zehntausende Menschen
gegen den Sparkurs ihrer Regierung. In Brüssel gehen wenige Stunden
zuvor die Finanzminister der Euro-Länder ergebnislos auseinander,
weil sie sich auf keine konkreten Regeln für weitere
Griechenland-Hilfen einigen können. Bei den einen regiert die Wut,
bei den anderen die Uneinigkeit. Eine gefährliche Kombination, die im
Extremfall im Chaos enden könnte. Griechenland steht bereits mit
einem Bein über dem finanziellen Abgrund. Ohne weitere Hilfen der
Europäischen Union und des Internationalen Währungsfonds ist der
Absturz nicht mehr aufzuhalten. Doch die Euro-Gemeinschaft zögert,
verliert sich in endlosen Diskussionsrunden, wirkt plan- und hilflos.
Als besonders verheerend könnte sich hier die Uneinigkeit zwischen
den beiden führenden Euro-Nationen Deutschland und Frankreich
herausstellen. Während die Bundesregierung sich vehement für eine
Beteiligung privater Gläubiger an weiteren Griechenland-Hilfen
einsetzt, tritt Paris auf die Bremse. Denn gerade die französischen
Privatbanken sind im großen Stil in Griechenland engagiert, haben
sich mit Staatsanleihen des Fast-Pleite-Staates eingedeckt. Ein
Verzicht auf einen Teil dieser Forderungen könnte dramatische Folgen
für einige dieser Geldhäuser haben. Und dennoch wird am Ende kein Weg
an einer Umschuldung vorbeiführen, zu der auch die privaten Gläubiger
ihren Teil beitragen müssen. Denn letztlich haben gerade die Banken
in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten viel verdient mit Anleihen
aus Südeuropa. Doch höhere Renditen bedeuten auch höhere Risiken.
Diese Regel kann nicht nur für Kleinanleger, sie muss ebenso für
Großbanken gelten. Wer allerdings der Meinung ist, dass die Kosten
der Griechenland-Rettung so vom Steuerzahler auf die privaten
Geldinstitute verlagert werden, der irrt gewaltig. Die folgenden
Zahlen verdeutlichen dies: So stehen die Griechen bei der Deutschen
Bank mit weniger als zwei Milliarden Euro in der Kreide, bei der
verstaatlichten Hypo Real Estate sind es mehr als sieben Milliarden,
und bei der Europäischen Zentralbank lagern nach aktuellen
Schätzungen sogar griechische Staatsanleihen im Umfang von rund
50?Milliarden Euro. Am Ende wird folglich vor allem der Steuerzahler
bluten, ganz gleich wie das Griechenland-Abenteuer ausgeht, ob
Umschuldung oder Staatspleite. Nur die Höhe der Rechnung kann jetzt
noch beeinflusst werden.
Pressekontakt:
HAMBURGER ABENDBLATT
Ressortleiter Meinung
Dr. Christoph Rind
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