Ökostrom schon vor Fukushima auf Rekordkurs
Geschrieben am 13-07-2011 |
Leipzig/Düsseldorf (ots) -
- Mehr als drei Millionen Haushalte setzen auf erneuerbare
Energien
- Wettbewerb wird mit dem Atomausstiegsbeschluss weiter zunehmen
Mehr als 3 Millionen Haushalte haben im vergangenen Jahr Ökostrom
bezogen. Im Vergleich zu 2009 bedeutet das ein Plus von annähernd 40
Prozent. Den neuen Kundenrekord dokumentiert die mittlerweile 7.
Ökostromumfrage von Energie & Management (E&M). Gemeinsam mit dem
Ökostromanbieter Naturstrom AG und der Clean Energy Sourcing GmbH,
die ausschließlich Gewerbekunden mit grünem Strom beliefert,
präsentierte die Fachzeitung die Zahlen am Mittwoch in Düsseldorf.
E&M hat diese jährliche Studie 2005 ins Leben gerufen und bietet
damit nach Einschätzung von Fachleuten die umfassendste und
detaillierteste Übersicht über den Ökostrommarkt.
Laut der Umfrage haben im Jahr 2010 mehr als 3 Millionen
Privathaushalte und knapp 160 000 Gewerbebetriebe Ökostrom geordert.
Insgesamt betrug der Absatz rund 16 Milliarden Kilowattstunden. An
die 200 Energieversorger und Ökostromanbieter hatten sich an der
Umfrage beteiligt, die Kunden- und Absatzzahlen für insgesamt 369
Ökostromprodukte präsentiert.
"Für immer mehr Bundesbürger ist der Wechsel zu einem
Ökostromprodukt zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Das
Wachstum bei den Kunden- und Absatzzahlen hat sich im vergangenen
Jahr weitgehend unspektakulär vollzogen", bewertete der für die
Umfrage verantwortliche E&M-Redakteur Ralf Köpke die Ergebnisse. Nach
seiner Einschätzung wird sich das Wachstum in diesem Jahr deutlich
fortsetzen. Insbesondere nach der Atomkatastrophe in Fukushima habe
es einige Wochen lang bei vielen Anbietern eine sprunghafte Nachfrage
gegeben, seitdem hätten weitere Energieversorger neue Ökostrommarken
auf den Markt gebracht.
Zu den Unternehmen, die nach Fukuhima den größten Kundenzuspruch
erfahren hat, zählt unbestritten die naturstrom AG mit Sitz in
Düsseldorf. "Seit Mitte März haben wir einen unglaublichen
Nachfrageboom erfahren. Allein in den ersten sechs Wochen nach
Fukushima sind rund 50.000 Verträge bei uns eingegangen", berichtete
Vorstand Oliver Hummel. Die Ereignisse in Japan seien oftmals der
entscheidende Anstoß gewesen, einen schon länger geplanten Wechsel in
Angriff zu nehmen. "Über ein Drittel unseres Kundenstamms von derzeit
mehr als 185.000 Kunden hat sich in den knapp dreieinhalb Monaten
nach Fukushima für uns entschieden", so Hummel weiter. "In Relation
zur dreizehnjährigen Unternehmensgeschichte von naturstrom bedeutet
das ein unglaubliches Wachstum."
Deutliche Zuwächse konnte der bundesweit aktive Düsseldorfer
Anbieter auch an Rhein und Ruhr verzeichnen. Allein in Köln und
Düsseldorf hat naturstrom über 15.000 Kunden unter Vertrag, satte 40
Prozent davon sind Neukunden aus der Zeit nach Fukushima. Der
Ökostromanbieter werde seine Präsenz in NRW weiter verstärken, so
Oliver Hummel. "Da naturstrom nicht nur als Händler, sondern auch als
Projektierer tätig ist, setzen wir darauf, dass die Landesregierung
den eingeschlagenen Kurs fortsetzt und die Rahmenbedingungen für
einen zügigen Ausbau der Erneuerbaren Energien weiter verbessert."
Neben dem Privatkundensegment hat es im vergangenen Jahr nach den
Ergebnissen der E&M Ökostromumfrage auch bei den Gewerbekunden mit
gut 160 000 ein deutliches Plus gegeben. Davon hat die Clean Energy
Sourcing GmbH (CLENS) mit Sitz in Leipzig profitiert, "Es hat bereits
im vergangenen Jahr eine große Sensibilisierung gegenüber dem Thema
Atomkraft stattgefunden. Grünstromhändler stehen im Fokus als sichere
und umweltfreundliche Alternative. Dieses Interesse schlägt sich
natürlich auch in den Kunden- und Absatzzahlen nieder", erklärte
CLENS-Geschäftsführer Thomas Pilgram. Der Absatz seines Unternehmens
ist auf rund eine Milliarde Kilowattstunde gestiegen, womit CLENS
einen Marktanteil von gut 17 Prozent hält.
Allein in Nordrhein-Westfalen versorgt Clean Energy Sourcing GmbH
zurzeit 16 Kunden mit einer jährlichen Verbrauchsmenge von 270
Millionen kWh, sprich ein Viertel seines derzeitigen Gesamtabsatzes.
"NRW nimmt definitiv eine Vorreiterrolle in puncto Grünstrom ein und
nutzt sein vorhandenes Potential", ist Pilgram überzeugt.
Gleichzeitig lobte Pilgram die Aufklärungsarbeit in Sachen Ökostrom.
So hat das Wuppertal Institut unlängst im Auftrag des
NRW-Klimaschutzministers Johannes Remmel Mehrkosten von maximal 25
Euro pro Jahr und Durchschnittshaushalt bei einem Wechsel zu einem
Ökostromanbieter errechnet. "Viele Bürger zeigen sich über den Fakt
überrascht, dass Strom aus vollständig regenerativen Energiequellen
wie Wasserkraft, Biomasse oder Windkraft, nicht wirklich teurer ist,
als herkömmlicher Strom", so Pilgram. "Dazu kommt: Je mehr Kunden
Grünstrom beziehen, desto entlastender wird sich dies auf den
Strompreis auswirken. Nordrhein-Westfalen hat seine Chancen bereits
erkannt - und beginnt, sie zu nutzen."
Die PDF-Version der E&M-Ausgabe Nr. 13/14-2011 vom 15. Juli 2011
mit den Ergebnissen der Ökostrom-Umfrage können Sie unter
info@energiemarkt-medien.de anfordern
Pressekontakt:
Bei Rückfragen oder Interviewwünschen wenden Sie sich bitte an:
- Dr. Ralf Köpke, Energie & Management, Tel. 0170/3 41 13 67,
r.koepke@energiemarkt-medien.de
- Dr. Thomas Pilgram, Geschäftsführer Clean Energy Sourcing, Tel.
0341/30 86 06 10, thomas.pilgram@clens.eu
- Oliver Hummel, Vorstand naturstrom AG, Tel. 0211/7 79 00-0,
hummel@naturstrom.de
PR-Agentur: euro.marcom pr, Tel. +49 611 97315-0, E-Mail:
team@euromarcom.de, Web: www.euromarcom.de
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