Südwest Presse: Kommentar zu Missbrauch
Geschrieben am 13-07-2011 |
Ulm (ots) - Die Studie des Deutschen Jugendinstituts schockiert:
Die Mehrheit der Schul- und Heimleiter waren in den vergangenen
Jahren mit sexuellem Missbrauch konfrontiert. Nicht jeder Verdacht
muss einen realen Hintergrund gehabt haben - doch vermutlich ist auch
nur ein Bruchteil dessen, was sich auf Pausenhöfen, in
Umkleidekabinen oder verwaisten Klassenräumen zugetragen hat, in den
Lehrerzimmern angekommen. Fakt ist: Sexuelle Übergriffe in Schulen
und Familien haben ein erhebliches Ausmaß angenommen. Der
Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche hat dies im vergangenen
Jahr verdrängt. Es sind nicht nur Vergewaltigungen, die Kinder und
Jugendliche ihr Leben lang belasten, auch die Fummelei auf dem
Pausenhof oder die Belästigung beim Duschen nach dem Sportunterricht
- oft auch noch von Mitschülern mit Handys fotografiert -
hinterlassen beim Opfer zerstörerische Scham und Angst. Schulen
müssen Missbrauch noch intensiver zum Thema machen und sie müssen
ihre Lehrer sensibilisieren, dort wachsam zu sein, wo Schüler zu
Opfern werden können - ob durch Kollegen, andere Jugendliche oder
durch das Familienumfeld. Die notwendigen Debatten des vergangenen
Jahres haben den Blick ausschließlich auf Vorfälle in der
katholischen Kirche gelenkt. Diese ist dabei, ihre Hausaufgaben zu
machen. Die Gesellschaft, so legt die Studie nahe, muss da noch
aufholen.
Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
342471
weitere Artikel:
- Neue Westfälische (Bielefeld): Studie zum Missbrauch von Kinder
Unkultur des Wegsehens
BERNHARD HÄNEL Bielefeld (ots) - Wegsehen und vertuschen - diese Strategie
verfolgte die katholische Kirche in den Fällen sexuellen Missbrauchs
von Kindern und Jugendlichen durch Priester. Nur die Kirche? Diese
Frage muss sich die Gesellschaft insgesamt stellen, wie jetzt die
erste Studie des Deutschen Jugendinstituts zu Verdachtsfällen von
Kindesmissbrauch an Schulen, in Internaten und Heimen zeigt. Danach
gehört die seelische und körperliche Schändung zum Alltag der Kinder;
fast wie Zähneputzen oder Haare kämmen. Rechnet man noch die
Dunkelziffer mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Bundesfinanzhof greift Klägern unter die Arme
Problematisch
HUBERTUS GÄRTNER Bielefeld (ots) - Vor knapp drei Jahren hat der Bundesfinanzhof
(BFH) ein Herz für Pendler bewiesen, indem er die Kürzung der
Kilometerpauschale für verfassungswidrig erklärte. Nun will er den
Menschen finanziell unter die Arme greifen, die ihr Recht vor Gericht
suchen. Prozesskosten sollen wie eine Krankheit oder eine Beerdigung
als "außergewöhnliche Belastung" betrachtet werden und in Zukunft
steuerlich absetzbar sein. Die neue BFH-Entscheidung ist aber
problematisch. Prozesse sind kein Schicksal, sondern werden von
Klägern gezielt mehr...
- Ostthüringer Zeitung: Kommentar zu Wahlrechtsreform: Gera (ots) - Kommentar der Ostthüringer Zeitung zu
Wahlrechtsreform: Es ist beschämend, dass die Koalition bis heute
kein neues Wahlrecht verabschiedet hat - obwohl die Verfassungshüter
dazu drei (!) Jahre Zeit gegeben haben. Das Parlament hat auch schon
andere Fristen des BVG verstreichen lassen, doch hier geht es um
einen Grundpfeiler unserer Demokratie. Die SPD hat Recht, wenn sie
versucht, Tempo zu machen. Ob der Gang nach Karlsruhe dafür geeignet
ist, scheint mehr als fraglich. Schließlich dauert es, bis die
Verfassungshüter mehr...
- WAZ: Ein großer Schritt
- Kommentar von Angelika Wölk Essen (ots) - Die Studienergebnisse, die Christine Bergmann
gestern vorlegte, sind erschreckend. Und sie widerlegen, was man nur
allzu gern geglaubt hätte: dass sexueller Missbrauch von
Minderjährigen in öffentlichen Einrichtungen weniger häufig vorkommt.
Aber es ist viel schlimmer: In Schulen, und mehr noch in Heimen, gab
es bis in jüngste Zeit extrem viele Verdachtsfälle. Auch wenn sich
nicht jeder Verdacht erhärten lassen sollte, so sprechen diese Zahlen
doch von einer unglaublichen Grausamkeit im Umgang mit jungen
Menschen. All mehr...
- WAZ: Peinliches Geschacher
- Kommentar von Daniel Freudenreich Essen (ots) - Man stelle sich vor: Im Herbst platzt die Koalition
und es gibt Neuwahlen. Dann steht Deutschland am Rande einer
Staatskrise, weil es kein gültiges Wahlgesetz gibt. Das
Bundesverfassungsgericht müsste den neu gewählten Bundestag wieder
auflösen - oder selbst eingreifen und provisorische Regeln für den
Urnengang schaffen. Es ist beschämend, dass die Koalition bis heute
kein neues Wahlrecht verabschiedet hat - obwohl die Verfassungshüter
dazu drei (!) Jahre Zeit gegeben haben. Das Parlament hat auch schon
andere Fristen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|