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Volle Energie voraus / Deloitte-Studie zu Smart Grids zeigt: Es gibt viel zu tun

Geschrieben am 20-07-2011

Düsseldorf/München (ots) - Der aktuelle Deloitte-Report "Smart
Grid - Markt und Regulierung" analysiert Daten und Fakten und gibt
Handlungsempfehlungen: Intelligente Stromnetze (Smart Grids) stellen
die Balance zwischen Stromerzeugung und -verbrauch her. Allerdings
kann Deutschland bei der Einführung dieser im internationalen
Vergleich (EU/USA) bisher nur mäßigen Erfolg vorweisen - es besteht
hier noch erheblicher Handlungsbedarf. Ein maßgebliches Hindernis
beim Aufbau smarter Netze ist das verbraucherseitige Lastmanagement,
da bei Erneuerbaren Energien (EE) Angebot und Nachfrage nicht mehr
wie gewohnt angepasst werden können. Problematisch ist zudem die
Kapazitätsauslastung von Niederspannungsnetzen und auch die Frage der
Datensicherheit spielt zunehmend eine wichtige Rolle.

"Die Energiewende bedingt einen hohen Veränderungsbedarf bei der
Stromversorgungs-Infrastruktur. Dabei geht es vor allem um das
Management der Lastflüsse, aber auch um Dezentralisierung,
Investitionsanreize und das regulative Rahmenwerk", erklärt Hans
Günter Wolf, Partner und Leiter Energy & Resources bei Deloitte.

Hürde Netzstabilität

Der Anteil regenerativer Energien an der Strombilanz 2010 ist
gegenüber dem Vorjahr um knapp zehn Prozent gewachsen und betrug 17
Prozent. Der Nachteil aus Wind- und Wasserkraft: Die Netzstabilität,
also die gesicherte Abweichung von nicht mehr als 0,5 Hertz, kann
nicht mehr gewährleistet werden. Smart Grids müssen daher die
Kapazitäten koordinieren und die Strommenge entsprechend verteilen -
mittels Informationstechnologie, die auch die bidirektionale
Datenübermittlung erlaubt. Eine Schlüsselrolle spielen sogenannte
Smart Meters, intelligente Strommessgeräte an den Verbindungspunkten
zwischen Netz und Verbraucher.

Internationaler Vergleich: USA vorne, Deutschland im Mittelfeld

Im internationalen Vergleich haben die USA eine Vorreiterrolle -
hier war der Innovationsdruck wegen der völlig veralteten
Infrastruktur besonders hoch. Aufgrund regulatorischer wie auch
organisatorischer Fortschritte ist ein umfassender Smart-Grid-Rollout
näher gerückt. In Deutschland hingegen existiert noch kein
entsprechender Plan, wenn auch einige rechtliche Voraussetzungen
bereits in Kraft sind. Italien ist ein gutes Stück weiter - die
Installation von Smart Meters in den Haushalten ist dort
obligatorisch. Auch Schweden hat bereits einen Smart-Meter-Rollout
realisiert. In Europa hat sich die Vergütung eingespeisten EE-Stroms
durchgesetzt, nur fünf Nationen setzen auf die Quote.

Anreizregulierung mit temporärer Preisbindung

In Deutschland ist die Wende zu regenerativen Energien mit
mehreren Faktoren verbunden: Dazu zählen der Trend zur
Versorger-Dezentralisierung sowie Kooperation von Energie- und
Telekommunikationsanbietern. Maßgebliche Treiber neben dem EEG sind
die Anreizregulierung, um eine temporäre Entkopplung von Kosten und
Erlös zu ermöglichen, sowie - künftig - ein ergänzendes
Qualitätsanreizsystem. Zu den Zielen gehören zudem der Aufbau eines
europäischen Verbundstromnetzes sowie die Angleichung der
regulatorischen Rahmenbedingungen. Der Gesamtinvestitionsbedarf in
den nächsten Jahren wird auf etwa 200 Mrd. Euro geschätzt.

Schlüsselaspekt Lastenmanagement

Die größten Herausforderungen sind jedoch ein
verbraucherorientiertes Lastenmanagement zur Optimierung der
Nachfragekurve sowie eine akzeptable Renditeperspektive für
Investoren. Überdies müssen die Bürger vom Bau neuer Stromtrassen
überzeugt werden. Nicht zuletzt spielt die Datensicherheit eine
zentrale Rolle - laut einer forsa-Umfrage fürchten die Befragten
wegen mangelnden Datenschutzes Widerstand in der Bevölkerung.

Erfolgsfaktoren

Netzaus- und -umbau müssen deutlich beschleunigt - einschließlich
entsprechender Richtlinien und Standards - sowie
Investitionshemmnisse abgebaut und das Angebot neuer
Strompreismodelle erweitert werden. Auch gilt es, gezielt
Technologien im Softwarebereich zu fördern, bestehende Verteilnetze
zu optimieren und ein Monitoring zu implementieren, sowohl bei der
Stromeinspeisung als auch bei der IT. Es geht darum, nach einem
flächendeckenden Rollout von Smart Meters die Advanced Metering
Infrasturcture (AMI) zur Zählerfernauslese einzusetzen.

"Der Weg ist klar - die Probleme aber auch. Umso mehr kommt es auf
operative Exzellenz, Change Management und adäquate Governance an -
samt intensiver Risikoanalyse. Darüber hinaus müssen alle Stakeholder
einschließlich der Öffentlichkeit eingebunden und
Einführungsszenarien erarbeitet werden. Deutschland könnte bei Smart
Grids die Technologieführerschaft übernehmen, wenn die Akteure Tempo
und Qualität optimieren", schließt Ludwig Einhellig, Energie &
Resources-Experte bei Deloitte.

Weitere Informationen finden Sie unter http://ots.de/O00ht zum
Download. Den kompletten Report erhalten Sie auf Anfrage.

Über Deloitte

Deloitte erbringt Dienstleistungen aus den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance
für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen. Mit
einem Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in mehr als 150 Ländern
verbindet Deloitte erstklassige Leistungen mit umfassender regionaler
Marktkompetenz und verhilft so Kunden in aller Welt zum Erfolg. "To
be the Standard of Excellence" - für rund 170.000 Mitarbeiter von
Deloitte ist dies gemeinsame Vision und individueller Anspruch
zugleich.

Die Mitarbeiter von Deloitte haben sich einer Unternehmenskultur
verpflichtet, die auf vier Grundwerten basiert: erstklassige
Leistung, gegenseitige Unterstützung, absolute Integrität und
kreatives Zusammenwirken. Sie arbeiten in einem Umfeld, das
herausfordernde Aufgaben und umfassende Entwicklungsmöglichkeiten
bietet und in dem jeder Mitarbeiter aktiv und verantwortungsvoll dazu
beiträgt, dem Vertrauen von Kunden und Öffentlichkeit gerecht zu
werden.

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited, eine
"private company limited by guarantee" (Gesellschaft mit beschränkter
Haftung nach britischem Recht), und/oder ihr Netzwerk von
Mitgliedsunternehmen. Jedes dieser Mitgliedsunternehmen ist rechtlich
selbstständig und unabhängig. Eine detaillierte Beschreibung der
rechtlichen Struktur von Deloitte Touche Tohmatsu Limited und ihrer
Mitgliedsunternehmen finden Sie auf www.deloitte.com/de/UeberUns .

© 2011 Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.



Pressekontakt:
Isabel Milojevic
Leiterin Presse
Tel: +49 (0)89 29036 8825
imilojevic@deloitte.de


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