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Neue OZ: Kommentar zu Bundes-CDU

Geschrieben am 01-08-2011

Osnabrück (ots) - Christ Teufel

Mit 14 Jahren Amtszeit als Ministerpräsident bis 2005 war Erwin
Teufel der letzte große Landesvater von Baden-Württemberg. Sechs
Jahre nach seinem Rücktritt sitzt die CDU dort auf der
Oppositionsbank. Sie hadert mit ihrer ungewohnten Rolle und schießt
sich auf den Grünen-Regierungschef Winfried Kretschmann ein. Dabei
hat der vieles mit Teufel gemeinsam, vor allem seine
Werteorientierung.

Was ihre Werte angeht, so hat die Bundes-CDU unter der
Kanzlerschaft von Angela Merkel besonders seit dem Wechsel zu
Schwarz-Gelb mit der Tradition gebrochen. Das beklagt Teufel jetzt.
Ob Energie-, Schul-, Europa- oder Arbeitsmarktpolitik: Auf all diesen
Feldern vermisst der in vielen Ehrenämtern engagierte Christ Teufel
das Profil seiner Partei, die das C im Namen trägt. Die breite
innerparteiliche Zustimmung zu dessen Kritik an der Beliebigkeit
ihres Kurses müsste bei der CDU-Steuerfrau alle Alarmlampen leuchten
lassen. Doch wahrscheinlich wird das Angela Merkel weniger
beeindrucken als die Furcht vor neuen Wahlschlappen.

Von Zustimmungswerten zwischen 40 und 53 Prozent, wie sie einst
Teufel und sein Vorgänger Lothar Späth im Ländle genossen, kann sie
derzeit nur träumen. Deshalb dürfte die Kanzlerin in ihrem Streben
nach Machterhalt der CDU weitere Werte-Leichen hinterlassen und
Bündnisse schließen, die unter ihrer Vorgänger-Garde undenkbar
schienen.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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