(Registrieren)

Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu den Börsenturbulenzen

Geschrieben am 05-08-2011

Regensburg (ots) - Risiko-Union

Wenn die Europäische Zentralbank erneut in den Kauf von Anleihen
überschuldeter Staaten einsteigt, wiederholt sie einen Fehler von
2010. Der Ankauf mag vorübergehend zur Beruhigung der Lage beitragen,
doch die Risiken sind extrem hoch. Die Euro-Staaten sind schließlich
an der EZB beteiligt, Deutschland etwa mit rund 19 Prozent. Das
heißt, der deutsche Steuerzahler haftet für knapp ein Fünftel der
Ausfälle, die bei Wertberichtigungen solch maroder Papiere anfallen
würden. Bisher profitierte Deutschland dank seines Exportüberschusses
vom großen gemeinsamen Markt. Doch dieser ist mehr und mehr
gesättigt, die schwächelnden und überschuldeten Länder können die
Rechnungen nicht mehr bezahlen und der Hinweis von
EU-Kommissionspräsident Barroso auf große Rezessionsgefahren war auch
nicht gerade hilfreich. An den ohnehin schon turbulenten Börsen löste
dies eine heftige Talfahrt mit großen Wertverlusten aus. Schließlich
zocken im Hintergrund die Finanzmakler und setzen auf fallende Kurse.
Indem Barroso und EU-Währungskommissar Rehn eine weitere Aufstockung
des Euro-Krisenfonds fordern, wird deutlich, dass die Beschlüsse des
jüngsten Krisengipfels nicht weit genug gingen. Und der Kern des
Problems wird auch immer klarer: Wer die Staatsschulden zu groß
werden lässt, wird zum Spielball der Finanzmärkte und gefährdet den
Wohlstand aller. Die europäische Politik braucht wirksame Werkzeuge
dagegen - schnell!

Von Manfred Sauerer



Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

345950

weitere Artikel:
  • Mitteldeutsche Zeitung: zu CDU Halle (ots) - Anfangs war es nur die FDP, die sich, der Finanzkrise zum Trotz, mit ihren unrealistischen Steuersenkungsversprechen um Kopf und Kragen redete. Doch längst sind die Unionsparteien von der Schwindsucht des kleineren Partners angesteckt. Angela Merkel aber hat ihren Nimbus als Krisenmanagerin verbraucht, der es vor allem um die Sache geht. In den Meinungsumfragen ziehen beide möglichen SPD-Kanzlerkandidaten, Frank-Walter Steinmeier und Peer Steinbrück, an ihr vorbei. An dieser Malaise ist sicher die allgemeine Unsicherheit mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Finanzkrise Halle (ots) - Eine geordnete Schulden-Politik wird allerdings weder in Amerika noch in Europa betrieben. In den USA bekämpfen sich Demokraten und Republikaner bis aufs Messer. In Europa können hoch verschuldete Euro-Staaten wie Griechenland, Irland und Spanien keine eigene Währungspolitik betreiben. Sie sind auf Deutschland und Frankreich angewiesen, deren Regierungen jeweils eigene Vorstellungen von Schuldenbekämpfung haben. Dies nährt Befürchtungen der Anleger vor einem Schuldenschnitt. Das Platzen der Blase. Banken müssten dann mehr...

  • WAZ: Der Kompass fehlt. Kommentar von Dietmar Seher Essen (ots) - Wer bin ich? Und wenn ja, wie viele? Die Frage, die Autor Richard David Precht ironisch im Buchtitel stellt, könnte zum Instrument der innerparteilichen Meinungsfindung der CDU taugen. Dass sich die Christdemokraten gerade zerlegen, liegt natürlich am fehlenden politischen Kompass. Kinder in der Kita oder zu Hause? Mehr oder weniger Ausländer? Dürfen Schwule heiraten? Dass Verunsicherung in Zeiten der Veränderung Misstrauen, Kritik und Sehnen nach Althergebrachtem provoziert, ist verständlich. Um des inneren CDU-Friedens mehr...

  • WAZ: Nutzlose Vorschrift. Kommentar von Theo Schumacher Essen (ots) - Fußball ist, wenn die Interessen behinderter Menschen berührt sind, keine isolierte Veranstaltung. In den Stadien spiegeln sich Bedürfnisse wider, die überall im Alltag auftreten. Wie weit gesetzlich fixierter Anspruch und Realität auseinanderklaffen können, zeigt das Beispiel Rollstuhl-fahrender Fans: aus einer gut gemeinten Verordnung, die Hunderte von Zuschauerplätzen verlangt, wird blanke Utopie, weil sie nicht umsetzbar ist. Was bleibt, ist Frust bei den Betroffenen. Die Gesellschaft ist für die Anliegen von mehr...

  • Westdeutsche Zeitung: Aktienkurse fallen weltweit ins Bodenlose = von Rolf Eckers Düsseldorf (ots) - Spinnen die Börsianer? Binnen einer Woche sind an den Aktienmärkten Werte in Billionen-Höhe vernichtet worden. Dabei hat weder der internationale Terrorismus zugeschlagen noch musste eine Bank wie Lehman Brothers Pleite anmelden. Also alles nur Panik? Leider nicht! Das Vertrauen der Anleger in die Fähigkeiten der Regierungen und Zentralbanken ist erschüttert, und zwar mit Recht. Die Politik schnürt ein Rettungspaket nach dem anderen, lässt aber ein schlüssiges Konzept zur Eindämmung der Haushaltskrisen vermissen. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht