ots.Audio: Arbeitnehmer wollen mehr Qualifizierung

Eschborn (ots) -

Die Arbeitswelt wird immer komplexer, die Erwartungen an die
Arbeitnehmer steigen. Ob fachliche Kompetenzen, Soft Skills,
Fremdsprachen- oder EDV-Kenntnisse, die Beschäftigten sehen sich
einer Vielzahl von Anforderungen gegenüber. Ihre Antwort: Sie wollen
mehr Qualifizierung. Das zumindest - und anderes mehr - hat der
Randstad-Arbeitsmonitor herausgefunden. Darüber unterhalte ich mich
mit Andreas Bolder, Direktor Human Resources bei Randstad
Deutschland.

Sprecher (00:02): Herr Bolder, was ist der
Randstad-Arbeitsmonitor?

Bolder (00:15): Das ist eine Online-Umfrage, die Randstad viermal
im Jahr in 29 Ländern weltweit durchführt. Befragt werden
Beschäftigte zum Beispiel nach Jobzufriedenheit, Motivation,
Mobilität und Qualifikation. In Deutschland haben 810 Personen an der
Befragung teilgenommen.

Sprecher (00:02): Worin unterscheiden wir Deutschen uns denn vom
Rest der Welt?

Bolder (00:10): Weltweit glaubt fast die Hälfte der Beschäftigten,
dass der Demographiewandel ihre berufliche Karriere direkt
beeinflussen wird, in Deutschland glauben dies nur 18 Prozent.

Sprecher (00:02): Vielleicht wollen die Deutschen die Auswirkungen
des Wandels ja abschwächen, indem sie selbst länger arbeiten?

Bolder (00:10): Von wegen. 72 Prozent wollen nicht über ihr
offizielles Rentenalter hinaus arbeiten, 67 Prozent auch nicht, wenn
sie dabei fünf Prozent mehr verdienen.

Sprecher (00:02): Und wie zufrieden sind die Deutschen mit ihrem
Job?

Bolder (00:10): Da gibt es Studien, die sagen zwar was anderes,
aber in unserer Studie sieht das gut aus. Fast 70 Prozent sind
zufrieden oder sehr zufrieden. Und das mit steigender Tendenz
gegenüber der letzten Umfrage.

Sprecher (00:02): Was macht die Beschäftigten in Deutschland
unzufrieden?

Bolder (00:24): Ein wichtiger Faktor ist sicher: Die
Jobanforderungen steigen, aber der Arbeitgeber hilft zu wenig, um
diese zu bewältigen. Bei rund 62 Prozent der Arbeitnehmer sind die
Jobanforderungen im Laufe des letzten Jahres merklich gestiegen. 58
Prozent sagen, dass ihre Karriere mehr Ausbildung und Training
verlange als je zuvor. Doch rund 40 Prozent fühlen sich gerade in
diesem Punkt nicht ausreichend von ihrem Arbeitgeber unterstützt. Das
ist schon überraschend.

Sprecher (00:01): Warum?

Bolder (00:16): Aus zwei Gründen. Einmal sollten Arbeitgeber
wissen, wie wichtig Qualifizierungsangebote sind, um die Besten zu
halten. Sonst gehen sie. Und zum anderen sagen immerhin 18 Prozent,
dass sie den Anforderungen ihrer Tätigkeit nicht gewachsen sind.
Beides sind gefährliche Trends für die Wettbewerbsfähigkeit.

Sprecher (00:01) Herr Bolder, vielen Dank für das Gespräch.

Sprecher-Extro (00:15): Der "War on Talent", der Wettbewerb um die
qualifizierten Arbeitskräfte, wird weltweit sichtbar. Dass dies am
deutlichsten die Chinesen sehen, sollte uns nachdenklich machen.
Erfreulich ist hingegen, dass die Beschäftigten ein Heilmittel gegen
den Fachkräftemangel gern anwenden wollen: Qualifizierung und
Training. Das müssen jetzt nur noch die Arbeitgeber unterstützen.

Länge ohne Sprecher-Intro, -Extro und Fragen: 1:29 Minuten

Hintergrundinformationen zum Audio-Podcast
"Randstad-Arbeitsbarometer": Die dargestellten Ergebnisse stammen aus
einer Online-Umfrage im Rahmen des Randstad Arbeitsbarometers. Sie
wird viermal im Jahr mit dem gleichen Fragenkatalog auf nationaler
Ebene weltweit in 29 Ländern durchgeführt. Pro Land müssen mindestens
400 Personen zwischen 18 und 65 Jahren, die mindestens 24
Stunden/Woche nichtselbständig beschäftigt sind, an der Umfrage
teilnehmen. In Deutschland wurden 810 beschäftigte Personen aus
unterschiedlichen Branchen befragt.

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an ots.audio@newsaktuell.de.

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