Südwest Presse: Kommentar zum Libyen-Krieg
Geschrieben am 19-08-2011 |
Ulm (ots) - Alles ganz normal. Die Leichtigkeit, in der
Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) versucht, die Debatte
über den Einsatz deutscher Soldaten in Nato-Stäben vom Tisch zu
wischen, muss erbosen - nicht nur den Grünen-Abgeordneten
Hans-Christian Ströbele. Denn de Maizière versucht, in bewährter
Manier darüber hinwegzugehen, wie tief Deutschland mittlerweile in
die Niederungen des Krieges hinabgestiegen ist - nicht nur in Libyen.
Jahrelang hatte die Bundesregierung versucht, den Krieg in
Afghanistan als mehr oder weniger humanitären Einsatz zu verkaufen -
bis das verheerende Bombardement von Kundus und die steigende Zahl
getöteter deutscher Soldaten sie zu dem Eingeständnis zwang: Hier
herrscht Krieg. Nun, in Libyen, spielt sie erneut dieses Spiel:
Deutschland beteiligt sich zunächst offiziell nicht, gibt dann unter
Druck zu, dass die Bundeswehr indirekt doch verwickelt ist - und hält
das nicht für der Rede wert, weil Deutschland andernfalls ja gleich
aus der Nato austreten könnte. Dass Ströbele in dieser Situation mit
Verfassungsklage droht, ist mehr als berechtigt. Denn die strengen
Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts sind seit Jahren klar: Sobald
deutsche Soldaten in bewaffnete Unternehmungen einbezogen sind, muss
der Bundestag gefragt werden. Vorher, nicht erst, wenn die Bomben
fallen - für die Deutsche, als Hilfseinsatz der etwas anderen Art,
die Ziele ausgesucht haben.
Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
348023
weitere Artikel:
- WAZ: Lasst sie studieren! - Kommentar von Gregor Boldt Essen (ots) - In Deutschland möchten 44000 junge Menschen Medizin
studieren. Dem gegenüber stehen 8800 freie Studienplätze. Ein krasses
Missverhältnis. Dieses besteht auch, weil in den 80er-Jahren die
Kapazitäten an den Universitäten abgebaut wurden. Ein Grund dafür
damals: Der enorme Druck der Ärzte-Lobby. Etablierte Mediziner
fürchteten die Konkurrenz jüngerer Kollegen. Von Ärzteschwemme war
die Rede. Heute reden Verbände und Politiker vom Ärztemangel.
Insbesondere Praxen von Hausärzten und auf dem Land können bald nicht
mehr besetzt mehr...
- Mittelbayerische Zeitung: Zeit für die Opfer
Kommentar zu Norwegen Regensburg (ots) - Ihre ganze Stärke hat die norwegische
Gesellschaft in den vergangenen Wochen bewiesen. Bewundernd schaut
die Welt auf ein Land, das fast alles richtig macht: Konsequent
wenden sich die Norweger den Opfern zu - der Täter bleibt
weggesperrt, nur das Nötigste zur Aufklärung seiner Verbrechen
verlautet von ihm. Die Menschen rücken zusammen - in echter
Solidarität, und nicht im Hass auf einen gemeinsamen Feind wie zum
Beispiel die Amerikaner nach dem 11. September. Und sie lassen den
Überlebenden des Massakers und mehr...
- WAZ: Hilfspaketchen für die Städte - Kommentar von Tobias Blasius Essen (ots) - Nein, das dramatische Finanzproblem der allermeisten
NRW-Kommunen löst die Landesregierung mit ihrem Hilfspaketchen gewiss
nicht. Aber sie weist immerhin einen Weg aus der
Vergeblichkeits-Falle vieler Kämmerer. Das ist nicht wenig, wenn man
bedenkt, dass es zuletzt in Düsseldorf gute Übung war, das Wehklagen
aus den Rathäusern zu überhören. Rot-Grün will die Millionen künftig
stärker nach Bedürftigkeit verteilen und nimmt dabei die Solidarität
der vergleichsweise gesunden Kommunen in Anspruch. Das wird nicht
jedem gefallen. mehr...
- Berliner Zeitung: Inlandspresse - keine Vorabmeldung
Die "Berliner Zeitung" begrüßt Lammerts Bemühen um die Rechte des Parlaments in der Euro-Krise Berlin (ots) - Das Beharren Lammerts auf eine angemessene
Beteiligung des Bundestags ist eine Kardinalpflicht des
Parlamentspräsidenten. Dass nicht die Bundesregierung, sondern der
Vorsitzende der Unionsfraktion darauf - vollkommen unangemessen -
reagiert, ist zweifach peinlich. Erstens liegt im Schweigen der
Regierung eine erneute Missachtung des Parlaments. Zweitens belegen
Kauders Worte, was sie dementieren sollen - die Unionsabgeordneten
sind Erfüllungsgehilfen der Regierung.
Pressekontakt:
Berliner Zeitung
Bettina mehr...
- Berliner Zeitung: Inlandspresse - keine Vorabmeldung
Die "Berliner Zeitung" zum Libyen-Einsatz von Bundeswehrsoldaten Berlin (ots) - Die Bundesregierung hat der Öffentlichkeit etwas
vorgegaukelt. Triefend vor Pathos hat sie im März erklärt, dass
deutsche Soldaten unter keinen Umständen in den Krieg geschickt
würden. Nun erfährt die Öffentlichkeit, dass die Bundesregierung
doch nicht halten konnte, was sie versprochen hatte. Dass sie um
ihre Bündnispflichten wusste, aber lieber nicht darüber sprach.
Damals hieß es auch noch, es sei natürlich nicht so, dass die
Bundesregierung bewusst taktiert habe, um eine Woche vor der
Landtagswahl in Baden-Württemberg mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|