Ausgeknipst: Energiesparlampen ersetzen leuchtende Kleinheizungen
Geschrieben am 27-08-2011 |
Berlin (ots) - Dritte Stufe des EU-weiten Glühlampenausstiegs
tritt am 1. September in Kraft - Abschied von der 60 Watt-Glühbirne -
Vielfalt der energieeffizienten Alternativen wächst:
Energiesparlampen und LED-Lampen stehen als empfehlenswerte
Alternative zur Verfügung - Deutsche Umwelthilfe fordert
Rücknahmepflicht des Handels für ausgediente Energiesparlampen wie in
denübrigen EU-Staaten
Berlin, 28. August 2011: Ab Donnerstag dieser Woche (1. September)
verschwinden auch die 60-Watt-Lampen aus den Regalen der
EU-Mitgliedstaaten. Die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) begrüßt die
Umsetzung der dritten Stufe des EU-weiten Glühlampenausstiegs. Zu den
traditionellen Stromfressern gebe es inzwischen eine wachsende Zahl
ökologisch verträglicher Alternativen: Energiesparlampen in
vielfältigen Formen und Farben sowie LED-Lampen.
"Der Wegfall der 60 Watt-Glühlampen ist ein wichtiger Schritt hin
zu mehr Klimaschutz im Haushalt. Die nun verbannten Glühbirnen sind
mit ihrem Wirkungsgrad von gerade einmal drei Prozent reif für die
Ausmusterung. Ihr Verschwinden hat einen Innovationsschub in der
Beleuchtungstechnik ausgelöst", sagte DUH-Bundesgeschäftsführer
Jürgen Resch und forderte angesichts der gewaltigen Herausforderungen
beim Klimaschutz mehr Gelassenheit in der Glühlampendebatte.
Von den angebotenen Alternativen bieten Energiesparlampen derzeit
noch das beste Preis-Leistungsverhältnis. Sie sind in der Anschaffung
- verglichen mit Glühlampen - zwar teurer, doch die Stromeinsparung
von rund 80 Prozent gleicht die höheren Anschaffungskosten mehr als
aus. In den letzten Jahren wurden die Energiesparlampen für viele
spezifische Anwendungen weiterentwickelt. "Mit den langröhrigen
Ungetümen der neunziger Jahre haben sie nichts mehr gemein", sagt
Resch. Welche Energiesparlampe am besten geeignet ist, hängt vor
allem vom geplanten Einsatzbereich ab - ob sie im Innen- oder
Außenbereich genutzt werden soll, ob sie häufig oder selten an- und
ausgeschaltet wird, ob sie dimmbar sein soll oder ob ein warmes oder
eher nüchternes Licht bevorzugt wird. Anhaltspunkte für
Energiesparlampen hoher Qualität sind eine lange Lebensdauer
(mindestens 10.000 Stunden) und ein niedriger Quecksilbergehalt. Für
die meisten Verbraucher ist auch wichtig, dass die Lampen schnell
ihre volle Leuchtkraft erreichen, also eine kurze Anlaufzeit haben.
Diese Informationen müssen bereits seit 1. September 2010 auf den
Lampenverpackungen sichtbar sein.
"Eines muss allerdings beachtet werden: Energiesparlampen
enthalten als Voraussetzung für ihre Funktionstüchtigkeit
systembedingt geringe Mengen des giftigen Metalls Quecksilber.
Erlaubt sind bisher maximal 5 Milligramm. Ausgediente
Energiesparlampen müssen deshalb getrennt von sonstigem Müll
sorgfältig gesammelt und unbedingt zurückgegeben werden", so Resch.
Leider zähle Deutschland zu den Schlusslichtern in Europa was die
ordnungsgemäße Entsorgung angeht. Ein Grund hierfür sei die Weigerung
des Handels, ausgediente Energiesparlampen zurückzunehmen. Die DUH
geht davon aus, dass derzeit weniger als 10 Prozent der ausgedienten
Energiesparlampen aus Privathaushalten ordnungsgemäß über die wenigen
kommunalen Sammelstellen entsorgt wird. Der DUH-Geschäftsführer
wiederholte seine Forderung nach einer umfassenden Rücknahmepflicht
für Energiesparlampen bei allen Verkaufsstellen. Den Handel forderte
Resch eindringlich auf, bis zum Inkrafttreten einer verbindlichen
Rücknahmepflicht seinen Kundinnen und Kunden eine freiwillige
Rücknahme ausgedienter Energiesparlampen anzubieten, wie es einige
Vorreiterunternehmen schon heute tun. So lasse sich die derzeit
beschämendniedrige Sammelquote am schnellsten erhöhen.
Als weitere Alternative zur Glühlampe gewinnen LED-Lampen
(Leuchtdioden) langsam Marktanteile. Ihnen gehört nach Einschätzung
der DUH die Zukunft. LEDs verfügen über eine extrem hohe Lebensdauer
von 25 bis 30 Jahren. Sie sind jedoch bisher noch so teuer, dass sie
sich als Alltagsbeleuchtung bisher nicht durchsetzen.
Halogenglühlampen sind nach Ansicht der DUH weniger empfehlenswert da
sie gegenüber herkömmlichen Glühbirnen nur etwa 30 Prozent Strom
einsparen. Folgerichtig werde der Verkauf dieser
Halogenkleinheizungen in wenigen Jahren ebenfalls EU-weit verboten.
Hintergrund
Am 1. September 2011 greift die dritte Stufe des EU-weiten
Glühlampenausstiegs. Die EG-Verordnung 244/2009 schreibt neue
Ökodesign-Anforderungen für Lampen vor. Seit 1. September 2009
durften klare Glühlampen mit einer Leistung von mehr als 75 Watt
sowie alle matten Glühlampen nicht mehr verkauft werden. Mit der
zweiten Stufe 2010 betraf das auch klare Glühlampen mit mehr als 60
Watt. Ab diesem Jahr fallen nun alle 60 Watt-Glühlampen weg. In
insgesamt vier Stufen bis 2012 werden alle ineffizienten
Standardglühbirnen und Halogenglühlampen niedriger Effizienz aus den
Verkaufsregalen verbannt. Die Verordnung soll zur Einhaltung der
europäischen Energieeffizienz- und Klimaschutzziele beitragen. Die
unter den EU-Staaten und mit dem Europaparlament abgestimmte Regelung
dient der Verbesserung der Marktdurchdringung von energieeffizienten
Beleuchtungstechniken. Jährlich ließen sich allein in Deutschland bei
der Beleuchtung rund 22 Milliarden Kilowattstunden einsparen, davon
über ein Drittel in privaten Haushalten. Allein der Austausch von 60
Prozent der Lampen in Haushalten gegen energieeffizientere
Beleuchtung würde den klimaschädlichen Kohlendioxid -Ausstoß jährlich
um 4,5 Millionen Tonnen reduzieren, was etwa den
Treibhausgasemissionen von zwei mittelgroßen Steinkohleblöcken
entspricht.
Mehr Hintergrundinformationen unter: http://www.duh.de/uploads/tx_
duhdownloads/Hintergrundpapier_Energiesparlampen.pdf
Pressekontakt:
Jürgen Resch
Bundesgeschäftsführer, Deutsche Umwelthilfe e.V., Hackescher Markt 4,
10178 Berlin
Mobil.: 0171 3649170, resch@duh.de
Dr. Gerd Rosenkranz
Leiter Politik und Presse, Deutsche Umwelthilfe e.V., Hackescher
Markt 4, 10178 Berlin
Mobil: 0171 5660577, Tel.: 030 2400867-0, Fax: 030 2400867-19,
E-Mail: rosenkranz@duh.de
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