Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Turbulenzen an den Börsen
Den Märkten Geld entziehen
HANNES KOCH, BERLIN
Geschrieben am 28-08-2011 |
Bielefeld (ots) - Die Turbulenzen an den Börsen haben uns auf dem
falschen Fuß erwischt. Selbst professionelle Börsenhändler fragen
sich hilflos, warum die Kurse schon wieder abstürzen. Die Börsen
bestimmen unser Leben - nicht völlig, aber zu einem gewissen Teil.
Wir Bürger können zusammen mit den Politikern jedoch beeinflussen,
wie groß dieser Teil sein darf. Seit dem Beginn der Finanzkrise 2007
ist einiges zur Regulierung der Finanzmärkte geschehen - aber noch
nicht genug. Um das Spekulationstempo an den Finanzmärkten zu
reduzieren, müsste man die Finanzinstitute zwingen, viel mehr
Eigenkapital als Sicherheit in Reserve zu halten. Außerdem sollten
die Regierungen die Investoren verpflichten, ihre Transaktionen
grundsätzlich an kontrollierten Börsen durchzuführen. Ein wichtiger
Punkt wird jedoch oft vergessen. Bürger und Politiker liefern einen
guten Teil des Geldes, mit dem die Anleger spekulieren. Auch in
Deutschland fließen Milliarden in private, kapitalmarktgestützte
Formen der Altersvorsorge. Das bedeutet, dass unsere Renten von den
global tätigen Pensionsfonds benutzt werden, um gegen den Euro oder
bestimmte Unternehmen zu spekulieren. Dieses Füllhorn sollten wir
verstopfen und uns rückbesinnen auf die gesetzliche
Sozialversicherung, die mit Spekulationen nichts am Hut hat.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
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