OV: MEINE MEINUNG: Haftungsgemeinschaft
Von Dirk Dasenbrock
Geschrieben am 01-09-2011 |
Vechta (ots) - Schöne neue globalisierte Welt. Alles hängt mit
allem zusammen. Und die wichtigsten Faktoren sind entweder systemisch
und/oder alternativlos. Fraglos.
Fragen müssen erlaubt sein? Nein, Fragen sind nicht erlaubt. Wer
bestimmte Fragen stellt, wird wahlweise als Idiot oder als
Vaterlandsverräter hingestellt.
Warum zum Beispiel ist die Rückkehr zur D-Mark (gute alte oder
nicht) völlig undenkbar? Weiß noch irgendjemand, wie es überhaupt zum
Euro kam? Das war die Bedingung des damaligen französischen
Staatschefs Francois Mitterrand für seine Zustimmung zur deutschen
Wiedervereinigung. Klingt heute bizarr. Heute erklären alle Experten
unisono, eine Abkehr vom Euro würde direkt ins ökonomische Desaster
führen. Ich kann mir nicht helfen: Eine starke, solide
Volkswirtschaft - wie die deutsche - ist mit dieser
Währungsumstellung Mark/Euro fertiggeworden, sie würde es auch wieder
vollbringen. Mit großen Verwerfungen, gewiss, aber funktionieren
würde es. Wahrscheinlich würde das Wachstum temporär einbrechen, aber
das führt zu einer noch viel grundlegenderen ökonomischen Frage.
Gehört Wachstum zu den unabdingbaren Parametern einer
funktionierenden Gesellschaft - oder ist es nicht doch eher die
Heilige Kuh des Kapitalismus der letzten mindestens 60 Jahre? Wir
hier - als größtes Land des westlich zivilisierten Europas - sind
grundsätzlich unzufrieden mit dem Lebensstandard. Dieser
Lebensstandard in der Bundesrepublik war aber auch schon in den 70er
Jahren im globalen Vergleich eine glänzende Klasse für sich.
Vorsichtig formuliert: Damit könnte man leben. Aber nun haben wir
eben den Euro: Das Konstrukt der Währungsgemeinschaft hatte von
Anfang an einen Konstruktionsfehler: Denn es ist, und das nenne ich
systemisch, immer auch zugleich eine Haftungsgemeinschaft. In einer
politischen Föderation gilt gegenseitige Haftung. Und darum sind alle
Milliarden-Rettungs-Schirme in ihrem Bausatz systemlogisch. Deshalb
wäre eine Bundestagsentscheidung für die Erhöhung des Garantierahmens
des Euro-Rettungsfonds in der jetzigen Verfassung der Gemeinschaft
richtig. Hier geht es nicht um die Bezahlung einer Zeche. Hier geht
es um das europäische Projekt.
Pressekontakt:
Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
Telefon: 04441/9560-342
a.kathe@ov-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
349866
weitere Artikel:
- Fraktionsvorstand: Für mehr Sicherheit in unseren Großstädten Berlin (ots) - Der Vorstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat auf
seiner Klausurtagung ein Papier zur Sicherheit im öffentlichen Raum
verabschiedet. Das Dokument hat folgenden Wortlaut:
"Für mehr Sicherheit in unseren Großstädten - Null Toleranz
gegenüber Gewalt und Vandalismus
Es darf keine Toleranz für Verwahrlosung, Gewalt und Kriminalität
in unseren Städten geben. Zu lange wurde dieses von den
verantwortlichen Politikern als lästiges, aber letztlich
unvermeidliches Übel einer Großstadt angesehen, heißt es in einem
Positionspapier, mehr...
- Gesine Lötzsch: Nicht die Demokratie aushebeln, sondern die Börsen entmachten Berlin (ots) - Zur geplanten Entmachtung des Bundestages durch die
Bundesregierung bei der Ausgestaltung des Euro-Rettungsschirms
erklärt die Vorsitzende der Partei DIE LINKE, Gesine Lötzsch:
"Der Finanzminister warnt die vom Volk gewählten Parlamentarier,
ihre verfassungsgemäßen Rechte in Anspruch zu nehmen. Damit
überschreitet er seine Kompetenzen. Sein Argument, dass der
Rettungsfonds EFSF schnell auf Entwicklungen an den Finanzmärkten
reagieren muss, zeigt, dass die Bundesregierung das Primat der
Politik an die Börsen abgegeben mehr...
- Umweltzone Halle: Verbände fordern zum Start mehr als "Umsetzung pro Forma" Halle (ots) - Gemeinsame Pressemitteilung
Zeitgleich mit Magdeburg richtet auch Halle an der Saale ihre
Umweltzone ein - Verbände begrüßen richtigen Schritt und fordern von
der Stadt, die sich lange gegen die Einrichtung gewehrt hat, eine
konsequente Umsetzung - Ohne Verbesserung der Luftqualität drohen
rechtliche Konsequenzen
Wegen der anhaltend hohen Schadstoffbelastung der Luft reagiert
nun endlich auch die Stadt Halle: Ab dem heutigen Donnerstag gibt es
an der Saale eine Umweltzone, die allerdings erst gegen den erklärten mehr...
- +++Preview verfügbar+++ Präses Schneider: Ungleichgewicht zwischen Arm und Reich dringend überwinden / Mögliche Proteste gegen Papst legitim Bonn / Berlin (ots) - Präses Nikolaus Schneider, Vorsitzender der
Evangelischen Kirche Deutschlands, warnt im PHOENIX-KAMINGESPRÄCH
(Ausstrahlung am Sonntag, 04. September, 13.00 Uhr) vor zunehmenden
sozialen Spannungen in der Welt: "Dieses monströse Ungleichgewicht
zwischen Arm und Reich ist ein permanenter Grund für Gewalt,
Konflikte und Krieg. Das müssen wir dringend überwinden."
Globalisierung sei dabei nichts Schlechtes. Es bedürfe aber Regeln
zur Sozialisierung und Zivilisierung der Wirtschaft. "Es ist sonst
Hauen und Stechen. mehr...
- Auseinanderdriften von Medien- und Netzpolitik stoppen Berlin (ots) - Im Ringen um die besten Spielregeln für eine
zukunftsfähige digitale Medienordnung hat VPRT-Präsident Jürgen Doetz
für eine differenzierte Auseinandersetzung geworben. In einem
aktuellen Interview mit dem medienpolitischen Branchenblatt promedia
erklärte er, vorrangiges Ziel müsse es sein, das "Auseinanderdriften
von Netzpolitik und Medienpolitik zu stoppen und beide Bereiche
wieder enger miteinander zu verzahnen". Die im Frühjahr 2011 unter
anderem vom VPRT gegründete Deutsche Content Allianz sei hier mit
einem klar mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|