Wissmann: IAA Pkw klar auf Wachstumskurs
Geschrieben am 02-09-2011 |
Frankfurt a. M./Berlin (ots) - "Die weltweit wichtigste
Mobilitätsmesse ist klar auf Wachstumskurs. Die 64. IAA Pkw hat mehr
Weltpremieren, mehr Aussteller und mehr Fläche. Es wird eine starke
IAA. Das Motto der IAA - 'Zukunft serienmäßig' - unterstreicht den
Anspruch, den diese internationale Leitmesse erhebt und spiegelt
wider, was die Aussteller präsentieren: Nur hier sind erstmals
Fahrzeuge mit klassischen und alternativen Antrieben zu sehen, die
künftig als Serienmodelle auf unseren Straßen fahren werden", betonte
Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie
(VDA) auf der Vor-IAA-Pressekonferenz in Frankfurt am Main. Die 64.
IAA Pkw wird am 15. September in Frankfurt von Bundeskanzlerin Angela
Merkel feierlich eröffnet.
"Mit 235.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche liegen wir deutlich
über der IAA 2009 (195.000 Quadratmeter) und übertreffen sogar das
sehr hohe Niveau der IAA 2007 (225.000 Quadratmeter). Die
Ausstellerzahl hat sich gegenüber 2009 (781) um gut ein Viertel
erhöht. Bis heute haben sich 1.007 Aussteller aus 32 Ländern
angemeldet", sagte Wissmann.
"Die IAA-Besucher erwartet ein Feuerwerk an Innovationen. Allein
die Automobilhersteller werden in Frankfurt 89 Weltpremieren
vorstellen, davon kommen 45 Weltneuheiten von deutschen Herstellern.
Wir toppen damit deutlich die IAA 2009 und liegen sogar über der
schon sehr guten IAA 2007. Hinzu kommen weitere 94 Weltpremieren von
Zulieferern", betonte der VDA-Präsident.
Insbesondere die deutschen Hersteller zeigen auf der IAA ihre
Innovationskraft: Audi stellt den Audi A5, den A6 Avant, den A8
Hybrid, den R8 Spyder GT und das Audi Urban Concept vor. BMW zeigt
den neuen BMW 1er, den BMW M5, das 6er Coupé, das Mini Coupé sowie
das i3- und i8-Concept. Daimler präsentiert die neue Mercedes-Benz
B-Klasse, die neue M-Klasse, den SLS AMG Roadster, den SLK 250 CDI,
den SLK 55 AMG, den smart fortwo electric drive, das mit BASF
entwickelte Concept Car smart forvision, sowie das Forschungsfahrzeug
F125!.
Ford präsentiert ebenfalls mehrere Weltpremieren: allen voran das
Ford EVOS Concept Car mit vier Flügeltüren und einem Plug-in-Hybrid,
den Ford Focus ECOnetic, die Produktionsversion des Ford Focus ST
sowie den Ford Fiesta ST. Opel hat als Weltpremieren den Opel Zafira
Tourer, den Opel Astra GTC und den Opel Combo im Programm. Als
Deutschland-Premiere steht der Opel Ampera, der erste Pkw mit
Range-Extender, auf der IAA.
Bei Porsche steht die Weltpremiere des neuen Porsche 911 Carrera
im Mittelpunkt. Hinzu kommen drei weitere Weltpremieren: der neue
Panamera Diesel, der 911 GT3 RS 4.0 sowie der Porsche Cayman S Black
Edition. Die Marke Volkswagen stellt die Weltpremiere des neuen
Kleinwagens VW up! in den Mittelpunkt ihres Messeauftritts.
Europäische Messepremiere feiert der Beetle. Außerdem zeigt
Volkswagen den NILS, ein einsitziges City-Car und Forschungsfahrzeug,
das elektrisch betrieben wird.
"Hinzu kommen natürlich viele weitere faszinierende Premieren der
internationalen Hersteller. Die Weltneuheiten der Zulieferer beziehen
sich vor allem auf die weitere Optimierung des Antriebsstrangs, auf
alternative Antriebe und auf Leichtbau. Sie leisten damit einen
entscheidenden Beitrag zur weiteren Reduzierung der CO2-Emissionen",
betonte Wissmann.
Zur erwarteten Besucherzahl sagte Wissmann: "Wir sind
zuversichtlich, dass wir das Ergebnis von 2009 überschreiten werden.
Damals, in der Krise, hatten wir 750.000 Besucher erwartet. Es kamen
über 800.000. An dieser Marke orientieren wir uns."
Neben der rein quantitativen Betrachtung ist für den VDA die hohe
Qualität der IAA von entscheidender Bedeutung: "Nur die IAA
präsentiert die vollständige Palette der verschiedenen Antriebsarten;
von optimierten klassischen Antrieben über die Hybridisierung,
Plug-in-Electric-Vehicles und Range-Extender bis hin zum 'reinen'
batteriebetriebenen Elektroauto sowie Fahr-zeugen mit
Brennstoffzelle. Die IAA zeigt - und das ist einzigartig - in einer
Halle der Elektromobilität erstmals die gesamte Wertschöpfungskette
dieser neuen Antriebsart", unterstrich Wissmann.
Der VDA als Veranstalter der IAA und Initiator der Halle der
Elektromobilität verfolge mit diesem "Ecosystem Elektromobilität"
einen neuen Ansatz, der die Elektromobilitäts-Aktivitäten der
Aussteller auf den anderen Ständen unterstützt und ergänzt. Die
"Halle der Elektromobilität" (4.0) umfasst verschiedene Hersteller
von Elektrofahrzeugen, darunter Daimler, Opel, Chevrolet, German
E-Cars, Renault, Citroen, Mitsubishi oder Peugeot. Verschiedene
Zulieferer, darunter Bosch und Siemens, sind mit eigenen Ständen
präsent. Auch große Unternehmen aus anderen Branchen - wie IBM, BASF,
E.ON - und Verbände, darunter ZDK, VDE, sowie Hochschulen, die
Gemeinschaftsstände des Landes Hessen und des Freistaats Bayern sind
in der Halle der Elektromobilität vertreten. Zudem gibt es
Probefahrten für die IAA-Besucher mit Elektroautos auch auf dem
IAA-Gelände (Freigelände F4).
"Dieser branchenübergreifende Auftritt soll die sich verändernde
Wertschöpfungskette aufzeigen. Wir wollen deutlich machen, dass die
Mobilität von morgen einer gemeinsamen Kraftanstrengung bedarf, die
weit über die bisherigen Grenzen von einzelnen Industriezweigen
hinausführt", betonte Wissmann.
Zudem veranstaltet der VDA am 21. September gemeinsam mit anderen
Industrieverbänden des engeren Industriekreises der Nationalen
Plattform Elektromobilität (NPE) erstmals den "Fachkongress
Elektromobilität" im Congress-Center der Messe Frankfurt (CMF).
"Dieser Kongress beleuchtet das gesamte 'Ecosystem Elektromobilität'
und ist mit Entwicklungsvorständen der Hersteller und Zulieferer
sowie Vorständen von Unternehmen aus anderen Branchen prominent
besetzt", sagte Wissmann. Zudem sprechen hochrangige Vertreter
anderer Branchen sowie Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer. Den
Abschluss bildet eine Experten-Podiumsdiskussion über "Fahrzeug- und
Mobilitätskonzepte". Wissmann: "Eine solch breite und informative
Palette, die zudem branchenübergreifend gestaltet ist, bietet bisher
kein anderer Kongress zum Thema Elektromobilität. Er setzt damit neue
Maßstäbe und ist ein wesentlicher, integraler Baustein im großen
"IAA-Gebäude".
Zu dem zweiten großen technologischen Zukunftsthema der Industrie,
dem vernetzten Auto, führt der VDA gemeinsam mit Bitkom den Kongress
"carIT" durch, der die Trends und Innovationsschwerpunkte in diesem
wichtigen Feld beleuchten wird.
Die 64. IAA Pkw setzt auch auf weiteren Feldern neue Akzente: Nur
auf dieser Leitmesse sind die neuen Modelle bereits "in Fahrt" zu
sehen und sogar zu fahren. Mehrere Hersteller, darunter Audi, BMW,
Daimler, Ford und Jeep, werden auf der IAA "Rundkurse" haben, auf
denen die Neuheiten live zu erleben sein werden. "Die IAA Pkw bietet
damit den kompletten Überblick über die Innovationskraft der Branche,
über alle wichtigen Marken - und zwar im weltweiten Maßstab. Das gilt
auch für die vielen Zulieferer, die auf der IAA präsent sind",
betonte Wissmann.
Die Sonderschauen und -aktivitäten umfassen die Outdoor Kartbahn,
Probefahrten, die Geländewagen-Teststrecke, die Oldtimer, die
Modellbörse "Automania" und viele weitere Veranstaltungen. Dass die
IAA zudem ein großer, internationaler Kongress ist, unterstreichen
die 25 Fach- und Länderveranstaltungen, darunter der sechste
IAA-India-Day mit dem indischen Industrieminister Praful Patel, ein
China-Day, ein Wirtschaftstag Slowakei sowie eine Veranstaltung über
die transatlantischen Mobilitätsfragen zwischen USA und Europa.
Einen besonderen IAA-Schwerpunkt legt der VDA auf die
Nachwuchsförderung. So erläutert GoIng den Weg zum Ingenieurstudium
und zu Ingenieurberufen rund ums Automobil. GoIng ist eine Aktion,
die der VDA, Hersteller und Zulieferer bereits im fünften Jahr
gemeinsam gestaltet, um den Dialog mit interessierten Jugendlichen zu
führen. Die Veranstaltung workING richtet sich an bereits Studierende
der Ingenieur-Fachrichtungen und zeigt in Fachvorträgen die Vielfalt
der heutigen Arbeitswelt in der Automobilindustrie auf. Ergänzt
werden diese Maßnahmen durch die "IAA-Schulklassen-Aktion", mit der
junge Menschen ab dem 5. Schuljahr die IAA besuchen können. Zudem
verleiht der VDA gemeinsam mit dem Rat für Formgebung den VDA Design
Award.
"Die IAA-Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Die Messe Frankfurt
und die Stadt Frankfurt freuen sich mit uns auf den Start, die
Voraussetzungen für eine starke IAA sind gegeben, wir haben allen
Anlass zur Zuversicht" betonte Wissmann.
Natürlich beobachte der VDA auch sehr aufmerksam die Entwicklung
an den Finanzmärkten. "Allerdings muss ich sagen: Die Risiken, die
jetzt schlagartig ins Bewusstsein der Marktteilnehmer kamen, waren
bekannt. Wir als VDA haben sie schon seit langem benannt", so
Wissmann. "Jetzt gilt es zu allererst, das Vertrauen in die
Finanzmarktstabilität zu sichern. Das ist eine entscheidende Aufgabe
der Banken untereinander und der Politik." Dazu müsse die
Schuldensituation in den USA und in einigen europäischen Staaten
glaubhaft und mit Führungsstärke angepackt werden.
Die Konjunktur in den USA sei nicht gerade lebhaft. "Jedoch: Die
gegenüber Europa deutlich höhere Wachstumsrate der Bevölkerung und
das jüngere Durchschnittsalter der US-Bürger sind gute
Voraussetzungen für eine mittel- und langfristig positive Entwicklung
des Automobilmarktes", sagte Wissmann. In China und anderen
Schwellenländer gehe es darum, die Inflationstendenzen zu bremsen -
ohne gleichzeitig die Binnennachfrage zu sehr zu beeinträchtigen.
Wissmann zeigte sich für die deutsche Automobilindustrie
zuversichtlich: "Wir haben eine sehr robuste Ausgangsposition - und
sollten nicht nur auf die Entwicklung hektischer Börsentage schauen.
Natürlich wird das Wachstum jetzt - wo der Aufholprozess weit
fortgeschritten ist - wieder eine langsamere Gangart einlegen. Aber
wir tun dies auf hohem Niveau bei Produktion und Export. Und wir
gewinnen Marktanteile in allen wichtigen Regionen."
Die Bilanz der ersten acht Monate ist, so Wissmann, sehr
erfreulich: Die Pkw-Neuzulassungen in Deutschland sind allein im
August um 18 Prozent auf 237.700 Einheiten gestiegen. Im bisherigen
Jahresverlauf beträgt das Plus 11 Prozent auf 2,1 Mio. Neufahrzeuge.
Während die deutschen Konzernmarken im August ihren Inlandsabsatz um
23 Prozent steigern konnten, verzeichneten die Importeure einen
Zuwachs um 8 Prozent. Der inländische Auftragseingang erhöhte sich
bis August um 11 Prozent. "Wir erwarten für das Gesamtjahr 2011 ein
Pkw-Neuzulassungsvolumen von mehr als 3,1 Mio. Einheiten", sagte
Wissmann.
Der Pkw-Export stieg in den ersten acht Monaten um 8 Prozent auf
knapp 3 Mio. Einheiten und damit auf einen neuen Höchstwert. Im
August lag die Ausfuhr bei 299.400 Einheiten, das ist ein Plus von 17
Prozent. Wissmann betonte: "Noch nie vorher wurde in einem August ein
höheres Exportvolumen erzielt." Der Auftragseingang aus dem Ausland
ist im August nochmals um 18 Prozent gestiegen, seit Jahresbeginn
erhöhten sich die Auslandsbestellungen um 13 Prozent. Wissmann: "Für
das Gesamtjahr 2011 rechnen wir mit einem Exportvolumen von mehr als
4,5 Mio. Pkw und damit einem neuen Höchststand", so Wissmann.
"Für die USA haben wir ganz aktuell die Zahlen für die ersten acht
Monate vorliegen: Bei den Light Vehicles (Pkw und Light Trucks) haben
wir unseren Marktanteil von 7,5 auf 7,8 Prozent erhöht, bei Pkw
leicht auf 11,6 Prozent. Einen kräftigen Zuwachs konnten wir bei
Light Trucks verzeichnen: Hier steigerten unsere Unternehmen ihren
US-Absatz bis August sogar um 35 Prozent - und damit mehr als doppelt
so schnell wie der gesamte Light-Truck-Markt (plus 13 Prozent)",
sagte Wissmann. Insgesamt haben die deutschen Hersteller auf dem
US-Markt in den ersten acht Monaten 660.200 Light Vehicles abgesetzt
- ein Plus von 15 Prozent. Der gesamte Light-Vehicles-Markt stieg bis
August um 10 Prozent auf 8,44 Mio. Fahrzeuge.
Der hohe Auftragsbestand und die nach wie vor lebhafte
Exportnachfrage wirken sich positiv auf die Inlandsproduktion aus. In
den ersten acht Monaten wurden in den inländischen Werken rund 3,9
Mio. Pkw gefertigt, das ist ein Plus von 8 Prozent. "Allein im August
stieg die Pkw-Produktion um 19 Prozent auf 399.000 Einheiten. Damit
haben wir für den Monat August auch das bislang höchste
Produktionsergebnis erreicht. Für das Gesamtjahr 2011 rechnen wir mit
einem Produktionsvolumen von über 5,9 Mio. Pkw. Das würde auch das
Volumen des bisherigen Rekordjahres 2007 toppen", so der
VDA-Präsident.
Wissmann: "Die lebhafte Nachfrage nach Neuwagen deutscher
Hersteller hat im ersten Halbjahr zu höherer Beschäftigung geführt."
So stieg die Stammbelegschaft in der deutschen Automobilindustrie im
Juni auf 724.100 Mitarbeiter. Damit wurden gegenüber dem
Vorjahresmonat mehr als 18.000 Arbeitnehmer zusätzlich fest
eingestellt.
Pressekontakt:
Eckehart Rotter
VDA/Abteilung Presse
Tel.: +49 30 897842-120
Mail: rotter@vda.de
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