Nach Fukushima muss die Sicherheit oberste Priorität haben
Geschrieben am 02-09-2011 |
Sankt Petersburg (ots) - Analysiert man die Politik der Länder
Osteuropas bezüglich der Entwicklung der Atomenergie vor dem
Hintergrund der Ausstiegspläne aus der Atomenergie einer Reihe von
Staaten der alten EU, betonte der Sprecher des Clusters
Energietechnik im Freistaat Bayern, Klaus Hassmann, die Bedeutung der
Sicherheit: "Es werden nach wie vor Kernkraftwerke gebaut werden, man
wird für meine Begriffe nach Fukushima die Sicherheit in den
Vordergrund stellen müssen". In Deutschland sei es nicht gelungen die
Bevölkerung davon zu überzeugen, dass Reaktoren auch sicher
funktionieren können. Hier überschneiden sich, laut Meinung des
Experten, die Prioritäten: "Es ist eine gewisse Gradwanderung
zwischen Sicherheit, die Geld kostet, und Geld verdienen, indem halt
möglichst niedrige Kosten erzeugt werden."
Hinsichtlich der Pläne neue Atomkraftwerke in Osteuropa und
angrenzenden Länder zu bauen, bemerkte Hassmann: "Ich halte es für
unabdingbar verschiedene technische Anbieter zu prüfen. Wenn ich
jetzt zu entscheiden hätte, welchen Reaktor ich baue, würde ich zum
Druckwasserreaktor tendieren. Da ist einfach mehr Volumen, ich kann
mehr Spaltprodukte einschließen, wenn passiert was nicht passieren
soll. Diese Dinge sind für meine Begriffe zu kurz gekommen in der
Vergangenheit. Da muss man nachbessern", kommentierte der Experte die
Frage zum Sicherheitsniveau künftiger Atomkraftwerke.
Im Gespräch mit Herrn Hassmann kam auch das Problem der Suche
neuen Energiequellen, die das im Zusammenhang mit dem Ausstieg aus
der Atomenergie entstehende Energiedefizit, decken können, auf. Er
schloss nicht aus, dass dabei auch Ländern außerhalb der EU eine
Rolle zukommen könnte. So plant man in der russischen Enklave
Kaliningrad zwei Blöcke mit je einer Leistung von 1200 MW, wobei
einer der Blöcke nur für den Energieexport gedacht ist: "In diesem
Zusammenhang gibt es durchaus Unsicherheiten. Ich glaube schon, dass
über das Verbundnetz immer wieder Strom gebraucht wird. Wenn Strom
gebraucht wird, ist er besonders teuer. So wird, meine ich, die
Integration der osteuropäischen Länder in das Verbundnetz - soweit
noch nicht erfolgt - sicherlich ausgebaut", so Hassmann.
Rückfragehinweis:
Denis Pleshchenko
10-line V.O. 3, Sankt Petersburg, 197110
Tel.: 007 911 985 6237
e-mail: dp@cirp.ru
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