NABU fordert eine Effizienzkanzlerin statt eines Ministers für Energieverschwendung / Rösler will EU-Effizienzrichtlinie untergraben
Geschrieben am 14-09-2011 |
Berlin (ots) - Der NABU ist alarmiert über die Bestrebungen von
Bundeswirtschaftsminister Rösler, die wirksamsten
Energiesparmaßnahmen aus dem Entwurf für die neue
EU-Energieeffizienz-Richtlinie zu streichen. "Die derzeit in Brüssel
diskutierte Effizienz-Richtlinie ist eine logische Konsequenz der
europäischen Klimabeschlüsse von 2007 unter der
EU-Ratspräsidentschaft von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Wenn
Wirtschaftsminister Rösler die Richtlinie jetzt entkernen will,
verspielt er für Deutschland immense Marktchancen durch intelligente
Dienstleistungen und Technologien zum Energiesparen", erklärt
NABU-Präsident Olaf Tschimpke vor dem heutigen energiepolitischen
Gespräch der Umweltverbände im Bundeskanzleramt. "Statt die
Richtlinie zu verwässern, braucht die deutsche Energiepolitik jetzt
das Eingreifen einer Effizienzkanzlerin Angela Merkel, sonst setzt
sich die verheerende Politik eines Ministeriums für Wirtschaft und
Energieverschwendung durch", meint der NABU-Präsident.
Besonders schlecht ist aus Sicht des NABU die pauschale Ablehnung
eines absoluten EU-Einsparziels in Höhe von 20 Prozent weniger
Energieverbrauch bis 2020 durch das Wirtschaftsministerium. Statt den
enormen Energiehunger der EU tatsächlich zu senken, reicht es
Minister Rösler offenbar schon, wenn der Energieverbrauch künftig
weniger stark wächst als die Wirtschaft. Aber diese Position steht in
krassem Kontrast zum Energiekonzept der Koalition, in dem sich die
Bundesregierung verpflichtet hat, den Primärenergieverbrauch in
Deutschland bis 2020 um ein Fünftel zu reduzieren. "Erst ein
ambitioniertes Energiekonzept für Deutschland verabschieden und dann
in Brüssel die eigene Politik unterwandern - das ist doppelzüngig",
kritisiert Tschimpke. "Wir brauchen endlich verbindliche und konkret
bezifferte Energieeinsparziele für Europa und die einzelnen
Mitgliedsstaaten."
Der größte Teil der durch die Richtlinie erwarteten
Energieeinsparungen stammt von einer neuen Vorgabe für
Energieversorgungsunternehmen, die den Verbrauchern künftig
Effizienzdienstleistungen anbieten sollen, beispielsweise Angebote
für den Austausch alter Haushaltsgeräte. "Minister Rösler will diese
Einsparziele für Energieversorger komplett streichen. Damit
untergräbt er nicht nur die ganze Richtlinie, sondern ausgerechnet
der Wirtschaftsminister verhindert auch Wachstum und Innovationen in
dem neuen, riesigen Markt für Energieeffizienz", kritisiert
NABU-Energieexperte Elmar Große Ruse. Dabei belegt der kürzlich
erschienene nationale Energieeffizienz-Aktionsplan, dass sich die
Effizienzvorgabe für Energieversorger in Höhe von 1,5 Prozent
Einsparungen pro Jahr locker erreichen lässt, betont der
NABU-Energieexperte.
Für Rückfragen:
Elmar Große Ruse, NABU-Energieexperte, Tel. 030-284984-1611, mobil
0173-3522872. Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU
Pressekontakt:
NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1722,
Telefax: 0 30.28 49 84-2500, E-Mail: Presse@NABU.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
352194
weitere Artikel:
- United Dreams of Europe - Pressekonferenz am 21. September 2011 Hamburg (ots) - Über Europas Zukunft wird derzeit viel spekuliert:
Wird die EU auseinander brechen, werden die Deutschen die Zahlmeister
für andere Staaten sein und welche Perspektive hat Europa überhaupt
noch? All diesen Fragen ist eines gemeinsam - sie gehen von einem
negativen Ansatz aus. Mit der Stiftung für Zukunftsfragen sind wir
unserem 30jährigen Grundsatz ("Optimismus ist Pflicht") treu
geblieben und haben uns im Rahmen unserer aktuellen Publikation
"United Dreams of Europe" einer positiven Sichtweise auf Europa
zugewandt. mehr...
- Hasselfeldt: Europa gestalten mit einem stabilen Euro Berlin (ots) - Als Fazit ihrer Gespräche in Straßburg zu aktuellen
politischen Fragen erklärt die Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im
Deutschen Bundestag, Gerda Hasselfeldt:
"Europa ist die nachhaltigste und erfolgreichste Friedensbewegung
der Welt. Wir verdanken Europa Frieden und Sicherheit, aber auch
Wohlstand und Wachstum. Das dürfen wir bei allen kontroversen
Debatten dieser Tage nicht vergessen. Die CSU war immer schon die
Partei Europas. Wir sind die Partei, die Europa maßgeblich gestaltet
hat und das werden wir auch zukünftig mehr...
- LVZ: Europaparlamentarier Schulz hält in Deutschland wegen der Koalitions- und Eurokrise die Bildung einer großen Koalition für "denkbar und angemessen" Leipzig (ots) - Der Vorsitzende der sozialistischen Fraktion im
Europaparlament und designierte nächste Präsident des
Europaparlaments, der deutsche Sozialdemokrat Martin Schulz, hält die
rasche Bildung einer großen Koalition in Deutschland angesichts der
Euro-Krise und des schwarz-gelben Koalitionszerwürfnisses für
richtig. In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung"
(Donnerstag-Ausgabe) sagte Schulz: "Sicher sind die Zeiten so, dass
eine große Koalition denkbar und angemessen wäre", meinte Schulz.
"Europapolitisch gibt mehr...
- DPhV zum OECD-Bericht "Education at a glance": Schwarzmalen hilft nicht weiter! Berlin (ots) - Der Deutsche Philologenverband (DPhV) hält die
Pauschalkritik am deutschen Bildungswesen, wie sie aus der neuen
OECD-Studie "Education at a glance" hervorgeht, für überzogen und ist
sich darin mit dem Institut der Deutschen Wirtschaft (IW Köln) einig.
Das Institut hatte dem OECD-Bildungsbericht vorgeworfen, einerseits
die rapide Erhöhung der Hochschulabsolventenquoten von 2000 (16
Prozent) bis 2009 (31 Prozent) nicht zur Kenntnis zu nehmen sowie zu
negieren, dass in Deutschland gerade über die duale Ausbildung und
die mehr...
- BPI: Wider besseres Wissen - Der von der AOK bezahlte Arzneimittelverordnungsreport ignoriert die Realität Berlin (ots) - Der Arzneimittelverordnungsreport (AVR) fordert in
diesem Jahr verbesserte Transparenz im Arzneimittelmarkt und
effektive Instrumente zur Preisregulierung von Arzneimitteln, um auch
bei Nachahmerprodukten (Generika) europäische Marktverhältnisse zu
erreichen. Gerade den letzten Punkt kann man nur unterstreichen, denn
dann müssen die Rabattverträge endlich weg. In keinem anderen
europäischen Land ist der Preisverfall bei Generika so extrem wie in
Deutschland. "Der AVR will natürlich mit seiner Forderung die Preise
senken. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|