Lausitzer Rundschau: Frieden braucht Fakten
Palästinenser reichen Antrag auf UN-Vollmitgliedschaft ein
Geschrieben am 23-09-2011 |
Cottbus (ots) - Faktisch würde sich auch durch die Aufnahme
Palästinas als Vollmitglied in die UN nur wenig ändern. Durch das
angekündigte Veto der USA im Sicherheitsrat gegen eine solche
Vollmitgliedschaft haben die Debatte wie das Votum im UN-Plenum vor
allem symbolischen Charakter. Für die Befriedung der Region, für
Verbesserungen im Leben der betroffenen Menschen sind sie von
nachrangiger Bedeutung. Die zuweilen unerträglichen Erschwernisse,
unter denen die Araber durch die Besatzung und die in hohen Mauern
gipfelnde Abschottungspolitik leiden, werden dadurch nicht gemildert
oder gar beseitigt. Und die Israelis gewinnen nicht durch die UN die
Sicherheit vor mörderischen Terrorangriffen oder willkürlichem
Raketenbeschuss. Dass die Auseinandersetzung jetzt nach New York
verlagert wird, ist Ausdruck der Hilflosigkeit der in Ramallah
beheimateten Regierungsbehörde, die für die arabischen Interessen
spricht. Alle ihre Versuche, Zugeständnisse zu erreichen, blieben
erfolglos. Aber nicht nur die Regierungsbehörde ist gescheitert. Ohne
substanzielle Ergebnisse blieben bislang auch die Versuche der USA
und der EU, die Regierung in Tel Aviv zu einer flexibleren Haltung zu
bewegen. Die ist in ihrer gegenwärtigen Zusammensetzung auch nicht
dazu in der Lage. Es gibt in Israel keine klare Mehrheit in der
Bevölkerung, die bereit ist, für die Hoffnung auf Frieden schwer
kalkulierbare Risiken einzugehen. Die Erfahrungen nach dem Rückzug
aus dem Gaza-Streifen sprechen dagegen, aber auch die vielen Stimmen
aus der arabischen Welt, die sich immer noch nicht mit der Existenz
des Staates der Juden abfinden können. An dieser sehr tiefgehenden
Skepsis in Israel wie auch an den Grenzen, die einem jeden
US-Präsidenten in der Israel-Frage gesetzt sind, kommt keiner vorbei.
Die Staatengemeinschaft hilft in solch einer Situation nicht durch
Resolutionen, sondern durch ganz konkrete Maßnahmen, die ein
erträgliches Nebeneinander ermöglichen und die Chancen für eine
allmähliche Verständigung erhöhen. Die EU hat mit ihren
Milliardenprogrammen viel erreicht zur Verbesserung der
Lebensbedingungen in den von der palästinensischen Regierungsbehörde
kontrollierten Gebieten. Von Israel wurde sie dabei misstrauisch
beobachtet, aber nicht wesentlich behindert. Wenn es jetzt allerdings
der Symbolik wegen zu einer nur schwer zu kontrollierbaren Situation
kommt, droht ein gewaltiger Rückschritt. Geholfen wird damit nur den
Scharfmachern auf beiden Seiten. Geschadet wird den Menschen, um die
es tatsächlich gehen sollte.
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
354245
weitere Artikel:
- Mitteldeutsche Zeitung: Generalbundesanwalt
Naumburger Oberlandesgerichtspräsident Schubert als Kandidat für Generalbundesanwalt im Gespräch Halle (ots) - Der Präsident des Oberlandesgerichts Naumburg,
Winfried Schubert, ist als neuer Generalbundesanwalt im Gespräch.
"Schubert ist ein Name, der genannt wird", sagte der rechtspolitische
Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Burkhard Lischka, der in Halle
erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Samstag-Ausgabe). "Er hat
justizielle und strafrechtliche Erfahrung. Außerdem ist er parteilos.
Der Name zeigt jedenfalls, dass es durchaus qualifizierte Kandidaten
gibt." Der rechtspolitische Sprecher der grünen Bundestagsfraktion, mehr...
- Saarbrücker Zeitung: Rösler erwartet eigene Mehrheit bei EFSF-Abstimmung - Auffassung über geordnete Insolvenz bekräftigt Saarbrücken (ots) - Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP)
hat die Erweiterung des Euro-Rettungsschirms gegen Kritik aus den
Reihen der Koalition verteidigt. "Der erweiterte Rettungsfonds EFSF
ist richtig und notwendig, um kurzfristig Gefahren für die Stabilität
der Währungsunion besser begegnen zu können", sagte Rösler der
"Saarbrücker Zeitung" (Samstag-Ausgabe). Als Steuerungs- und
Sanktionsinstrument sei der EFSF ein Schritt in eine
Stabilitätsunion.
Anders als Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) rechnet Rösler mehr...
- LVZ: FDP erwartet von Bundeskanzlerin, dass sie neues Vertrauen für die Koalition schafft / Döring: Vertrauensfrage wäre aber "ein Zeichen der Schwäche" Leipzig (ots) - Der stellvertretende Vorsitzende der
FDP-Bundestagsfraktion, Patrick Döring, erwartet von der
CDU-Vorsitzenden und Bundeskanzlerin, dass Angela Merkel "neues
Vertrauen" in der und für die Koalition schaffe.
Gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" (Sonnabend-Ausgabe) sprach
sich Döring zugleich entschieden dagegen aus, die Abstimmung über den
Euro-Rettungsschirm in der kommenden Woche im Bundestag mit der
Vertrauensfrage für die schwarz-gelbe Bundeskanzlerin zu verbinden:
"Das wäre ein Zeichen der Schwäche. Davon mehr...
- LVZ: DGB-Chef ruft Parteien zur breiten Unterstützung der Euro-Rettungsabstimmung am kommenden Donnerstag im Bundestag auf Leipzig (ots) - DGB-Chef Michael Sommer hat an die Parteien im
Bundestag appelliert, den Euro-Rettungsmaßnahmen in der kommenden
Woche im Bundestag möglichst geschlossen zuzustimmen. In einem
Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Sonnabend-Ausgabe) meinte
Sommer: Notwendig sei "eine breite, möglichst parteiübergreifende
parlamentarische Mehrheit für die Erweiterung des Rettungsschirms -
auch als Signal an die Märkte". Dafür trügen die Abgeordneten "eine
große Verantwortung, denn sie stimmen nicht nur über den
Rettungsschirm mehr...
- Umfrage: Arbeitnehmer fordern einheitlichen Bildungskatalog Berlin (ots) - Die Arbeitnehmer in Deutschland fordern
mehrheitlich, dass die Politik zur Sicherung der Ausbildungsreife
einen einheitlichen Anforderungskatalog festlegt. 82,1 Prozent sind
der Ansicht, dass einheitliche und verbindlich formulierte Kriterien
die Ausbildungsreife von Schulabsolventen am Ende der 9. bzw. 10.
Klasse sichern sollten. Das ergibt eine repräsentative
Arbeitnehmerbefragung der IW Consult, einer Tochtergesellschaft des
Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln im Auftrag der
Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|