WAZ: Studie: NRW droht Pflegenotstand (Achtung: Korrektur unserer Nachricht von heute 16.45 Uhr!)
Geschrieben am 25-09-2011 |
Essen (ots) - Achtung Korrektur: Die Prüfungsgesellschaft heißt
korrekt Pricewaterhouse Coopers und nicht Privatewaterhouse Coopers
NRW steuert auf einen dramatischen Mangel an Pflegekräften zu.
Nach einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Pricewaterhouse
Coopers (PwC), die den Zeitungen der WAZ-Gruppe (Montagausgaben)
vorliegt, werden im Jahr 2030 rund 87.200 Fachkräfte im
Gesundheitswesen und in der Altenpflege fehlen. Nach der Prognose
drohen vor allem in der ambulanten und stationären Pflege massive
Probleme, weil es mehr pflegebedürftige Menschen, aber weniger
Fachkräfte geben wird. In der Altenpflege hat der Fachkräftemangel
gerade erst begonnen. Laut PwC fehlen derzeit 2600 Pflegerinnen und
Pfleger. Doch diese Lücke wird sich der Prognose zufolge schon 2012
fast verdoppeln, bis 2020 auf knapp 20.000 und bis 2030 auf 38.600
vervielfachen. "Das ist der höchste bisher gemessene Wert in einem
Bundesland", sagte Michael Burkhart, Autor der Studie. PwC hat nicht
nur den drohenden Mangel hochgerechnet, sondern auch Lösungswege
durchgerechnet. Dabei zeigte sich, dass weder ein höheres Rentenalter
der Pflegekräfte noch eine Erhöhung der Wochenarbeitszeit
entscheidende Verbesserungen bringe. Das Hauptproblem sei, dass
Pflegekräfte im Schnitt nach acht Jahren aus dem Beruf aussteigen,
oft aus Überlastung. "Wenn man sie nur ein Jahr länger in ihrem Beruf
halten könnte, wäre das Problem in NRW zu lösen", sagt Burkhart. In
diesem Szenario würde die Lücke bis 2030 in der Pflege auf 9000
schrumpfen. Landesgesundheitsministerin Britta Steffens (Grüne) sagte
der WAZ, eine längere Verweildauer im Beruf sei wichtig, aber nur ein
Punkt. "Wir brauchen eine Gesamtstrategie: Bessere
Arbeitsbedingungen, mehr Anerkennung für die Leistung im Beruf und
mehr Ausbildung." NRW wolle die Personalnot mit einer
Ausbildungsumlage bekämpfen. "Wer nicht ausbildet, zahlt", sagt
Steffens. Zudem spricht sie sich für eine Zusammenlegung der Kranken-
und Altenpflege zu einem Beruf aus. Dann könnten Pfleger zwischen
Kliniken, Heimen und ambulanten Diensten wechseln.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de
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