Ergebnisse von Tarif-Vergleichsportalen sind irreführend / Stiftung Warentest fordert im ZDF-Magazin "WISO" Aufsicht durch Bundesnetzagentur
Geschrieben am 26-09-2011 |
Mainz (ots) - Als Konsequenz aus den Manipulationsvorwürfen gegen
das Vergleichsportal Verivox fordert die Stiftung Warentest, dass die
Bundesnetzagentur die Tarifrechner im Internet kontrolliert. Im
ZDF-Wirtschaftsmagazin "WISO", das am heutigen Montag, 26. September
2011, 19.45 Uhr, gesendet wird, verlangt Hubertus Primus,
Chefredakteur der Zeitschrift "test", darüber hinaus, dass alle
Anbieter und Vergleichsportale sich "an einen Tisch setzen", um
Mindeststandards für die Vergleichsrechner festzulegen.
Das Problem liege in voreingestellten Tarifen wie "Vorkasse,
einmalige Bonuszahlungen oder Kaution". Dadurch kämen "Tarife auf
Bestplätze, die dort gar nicht hingehören". Es müssten "die nackten
Tarife" im Vergleich angeboten werden. Dann könne sich der
Verbraucher auch in Ruhe entscheiden. "Und damit ein bisschen Druck
dahinter kommt und auch wirklich was passiert, wäre es gut, wenn die
Bundesnetzagentur das beaufsichtigt", sagt Hubertus Primus.
Auch die Verbraucherzentralen verlangen einheitliche Standards für
Vergleichsportale. Für "WISO" suchte die Verbraucherzentrale
Nordrhein-Westfalen in einer Stichprobe den günstigsten
Stromanbieter. Das Ergebnis: Jedes Vergleichsportal listete auf den
ersten fünf Plätzen unterschiedliche Anbieter. Dies sei für den
Verbraucher "irreführend", sagt Jürgen Schröder von der
Verbraucherzentrale NRW. Deshalb müsse künftig die Tarifgestaltung
der Vergleichsportale offengelegt und vereinheitlicht werden.
"Wenn sich die Manipulationsvorwürfe gegen Verivox als wahr
herausstellten, wäre das ein Skandal", sagt Jürgen Schröder. Verivox
soll laut Medienberichten den inzwischen pleitegegangenen Strom- und
Gasanbieter Teldafax gegen Zahlung überhöhter Provisionen auf einen
Spitzenplatz als günstigen Anbieter gesetzt haben. Verivox bestreitet
das.
"test" kam 2008 bei einem Vergleich der Tarifrechner zu dem
Ergebnis "Verivox ganz vorn". Die Zeitschrift habe "getestet, ob all
die günstigsten Stromanbieter bei Verivox gelistet sind, ob die einen
umfassenden Überblick haben". Das habe Verivox gehabt, rechtfertigt
Hubertus Primus in "WISO" das Ergebnis von damals.
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ZDF-Pressestelle
Telefon: +49-6131-70-12121
Telefon: +49-6131-70-12120
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