E-Bilanz: Finales Anwendungsschreiben des Bundesfinanzministeriums gibt Neuerungen zu den persönlichen, sachlichen und zeitlichen Anwendungsbereichen bekannt
Geschrieben am 29-09-2011 |
Hamburg (ots) - In dem nunmehr vorliegenden finalen Schreiben des
Bundesfinanzministeriums (BMF), das am 29.09.2011 online
veröffentlicht wurde und die Erkenntnisse der Pilotphase und der
anschließenden Anhörung der Verbände berücksichtigt, wurden nun
zahlreiche Regelungen präzisiert sowie bisher lediglich in Aussicht
gestellte, weitere Nichtbeanstandungs- und Übergangsregelungen
endgültig formuliert.
Das BMF-Schreiben enthält folgende wesentliche Neuerungen und
Ergänzungen:
Für alle Steuerpflichtigen:
Die Regelungen des § 5b EStG sind grundsätzlich erstmals für
Wirtschaftsjahre anzuwenden, die nach dem 31.12.2011 beginnen. Für
das erste Wirtschaftsjahr, das nach dem 31.12.2011 beginnt (bei
Kalenderjahr gleichem Wirtschaftsjahr ist dies 2012), wird es
ausnahmsweise nicht beanstandet, wenn die Bilanz und Gewinn- und
Verlustrechnung für dieses Jahr noch nicht nach amtlich
vorgeschriebenem Datensatz durch Datenfernübertragung übermittelt
werden. Die gewohnte Übermittlung in Papierform ist in diesen Fällen
ausreichend.
Steuerbegünstigte Körperschaften:
Für steuerbegünstigte Körperschaften wie z.B. Krankenhäuser,
Vereine, Stiftungen etc. sind zukünftig eine Bilanz sowie eine
Gewinn- und Verlustrechnung nach amtlich vorgeschriebenem Datensatz
einzureichen. Gleiches gilt für so genannte Betriebe gewerblicher
Art, wenn diese eine Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung
aufstellen.
Diesen Unternehmen wird jedoch im Rahmen einer Übergangsregelung
gestattet, die Inhalte der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung
erstmals für Wirtschaftsjahre, die nach dem 31.12.2014 beginnen,
durch Datenfernübertragung zu übermitteln.
Personenhandelsgesellschaften
Personenhandelsgesellschaften haben die Mussfelder in dem
Berichtsteil "Kapitalkontenentwicklung" nun auch erst für
Wirtschaftsjahre, die nach dem 31.12.2014 (Übergangsphase) beginnen,
anzugeben. Die zeitlichen Übergangsregelungen wurden insoweit
weitgehend harmonisiert.
Sonder- und Ergänzungsbilanzen sind zukünftig jeweils in
gesonderten Datensätzen nach dem amtlich vorgeschriebenen Datensatz
zu übermitteln. Für Wirtschaftsjahre, die vor dem 01. Januar 2015
enden, gibt es dazu einige spezielle Erleichterungen bei der
technischen Übermittlung.
Inländische Betriebsstätten ausländischer Unternehmen
In Deutschland belegene Betriebsstätten ausländischer Unternehmen,
die eine Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung für diese
Betriebsstätte aufstellen, haben diese nach amtlich vorgeschriebenem
Datensatz zu übermitteln. Gleiches gilt grundsätzlich für
ausländische Gesellschaften, die in Deutschland Einkünfte aus
Vermietung und Verpachtung erzielen.
Auffangpositionen
Um Eingriffe in das Buchungsverhalten zu vermeiden, aber dennoch
einen möglichst hohen Grad an Standardisierung zu erreichen, sind im
Datenschema der Taxonomie Auffangpositionen eingefügt. Ein
Steuerpflichtiger, der eine durch Mussfelder vorgegebene
Differenzierung für einen bestimmten Sachverhalt nicht aus der
Buchführung ableiten kann, kann zur Sicherstellung der rechnerischen
Richtigkeit für die Übermittlung der Daten alternativ die
Auffangposition nutzen (was genau "ableitbar" bedeutet, wurde leider
nicht weiter präzisiert).
Hintergrundinformationen E-Bilanz:
Unter dem Motto "Elektronik statt Papier" wurde mit dem Gesetz zum
Abbau der Steuerbürokratie (SteuBAG) bereits Ende 2008 die Einführung
der so genannten E-Bilanz beschlossen. Der Gesetzgeber strebt damit
eine Optimierung der Arbeitsabläufe zwischen Unternehmen und
Verwaltung bzw. eine deutliche Vereinfachung und Effizienzsteigerung
auf Seiten der Finanzämter an.
Ursprünglich geplant war, dass alle bilanzierenden Unternehmen,
deren Geschäftsjahre nach dem 31. Dezember 2010 beginnen, dazu
verpflichtet werden, eine Steuerbilanz sowie eine Gewinn- und
Verlustrechnung oder eine Handelsbilanz nebst Überleitungsrechnung
standardisiert elektronisch an die Finanzbehörden zu übersenden. Für
bilanzierende Unternehmen in Deutschland bedeutet diese Umstellung
aufwändige und weitreichende Vorbereitungen, sowohl im Rechnungswesen
als auch in der IT- Konfiguration.
Nach zahlreichen Verzögerungen bei der inhaltlichen Ausgestaltung
der E-Bilanz durch die Finanzverwaltung sowie massiven Einwänden von
Verbands- und Unternehmensseite wurde im November 2010 eine
Verschiebung der Einführung der E-Bilanz um ein Jahr bekannt gegeben.
Unternehmen sollten so die Möglichkeit zu einer Pilotphase im Jahr
2011 erhalten, um die neuen Anforderungen auf ihre Praxistauglichkeit
testen zu können.
Lesen Sie hierzu auch die aktuelle Studie "E-Bilanz: Elektronische
Jahresabschlüsse auf Knopfdruck?" auf www.bdo.de
Pressekontakt:
BDO AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
StB Sebastian Koch
Partner & Leiter Arbeitsgruppe E-Bilanz
Max-Keith-Straße 66
45136 Essen
Tel: +49 201 - 872 15 - 606
Fax: +49 201 - 872 15 - 800
sebastian.koch@bdo.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
355210
weitere Artikel:
- International Society for Cellular Therapy (ISCT) Leads Roundtable With Major US Payors, Healthcare Providers and Industry to Initiate a Collaboration to Address Cell Therapy Product Reimbursement Vancouver (ots/PRNewswire) -
The interest of many insured US citizens was represented by
participation of payor organizations including Anthem Blue Cross Blue
Shield, LifeTrac and OptumHealth.
In keeping with its mission to drive the commercialization of
cell therapy products and advance global patient access, ISCT hosted
its second event this year in its Commercial Development Series, this
time focusing on the timely issue of reimbursement for cell therapy
and regenerative medicine products in the US market.
Despite the mehr...
- Baugewerbe: Wolfgang Paul zum Vizepräsidenten Technik gewählt Berlin (ots) - Die Mitgliederversammlung wählte heute den
Vorsitzenden des Fachbereichs Verkehrsinfrastruktur, Wolfgang Paul,
zum neuen Vizepräsidenten des Zentralverbandes des Deutschen
Baugewerbes. Paul ist damit neben Walter Derwald und Frank Dupré der
dritte Vizepräsident des Spitzendverbandes der Deutschen Baugewerbes,
der rund 35.000 mittelständische, Inhaber geführte Bauunternehmen in
ganz Deutschland vertritt.
Die Mitgliederversammlung hatte zuvor die Satzung geändert und
damit den Weg für einen dritten Vizepräsidenten mehr...
- EUserv steigt mit vServern in den deutschen Hostingmarkt ein Hermsdorf (ots) - Der Hosting- und Serveranbieter EUserv (
www.euserv.de ) gibt seine ersten offiziellen vServer Tarife bekannt
und steigt damit in den deutschen Markt für virtualisierte Rootserver
ein.
Nach einer langen Betatest-Phase mit mehr als 15.000 Nutzern und
inoffiziellen Sondertarifen, die ausschließlich an Betatester
vergeben wurden, stehen nun der Öffentlichkeit die ersten drei
vServer-Tarife zur Verfügung.
"Wir möchten mit unseren vServern die Schere zwischen unseren
Webspace-Angeboten und dedizierten Rootservern mehr...
- 2D Datamatrix: das gängigste Serialisierungsverfahren? London (ots/PRNewswire) -
Pharma IQ startete kürzlich eine Umfrage; aus den Ergebnissen
dieser Erhebung sollten einfach zu assimilierender globaler
Anforderungen an die Serialisierung zusammengestellt werden.
Der Link zu dieser Umfrage: http://www.pharma-iq.com/logistics/ar
ticles/survey-pharma-serialisation-deadlines
Erste Ergebnisse dieser (noch nicht abgeschlossenen) Umfrage
zeigen, dass 2D Datamatrix das Serialisierungsverfahren der Wahl und
in wichtigen Ländern und Kontinenten implementiert ist. Aktuell ist
2D Datamatrix mehr...
- Fachkräftemangel führt zu ungewöhnlicher Maßnahme bei IT-Unternehmen Karlsruhe (ots) - Chef schickt neuen Mitarbeiter erstmal für eine
Woche Hotel-Urlaub auf die Kanaren.
Erst Urlaub, dann Arbeit: Ungewöhnliche Wege bei der Bewältigung
des Fachkräftemangels in der IT-Branche geht die SIVIS Professional
Services GmbH. Das Unternehmen sucht einen neuen männlichen oder
weiblichen SAP-Basis Berater zum 1. Dezember. Doch anstatt dann am
Unternehmenssitz Karlsruhe am Computer zu arbeiten, kommt der oder
die Glückliche erst mal in den Genuss einer Woche Hotel-Urlaub auf
den Kanaren - und zwar auf Firmenkosten. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|