Neue OZ: Kommentar zu Geschichte / Jahrestage / Einheit
Geschrieben am 03-10-2011 |
Osnabrück (ots) - Europäisch geprägt
Die Euro-Krise überschattet derzeit zahlreiche Ereignisse - und
damit auch die Feiern zur deutschen Einheit. Und so waren die
Festreden zum 3. Oktober gestern so sehr vom Hinweis auf den Wert der
Europäischen Union geprägt wie selten zuvor.
Die Forderungen von Verfassungsgerichtspräsident Andreas Voßkuhle
und NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft sind angesichts einer
lauter werdenden Zahl von Euroskeptikern nur zu berechtigt: Sie
wollen ein starkes Europa und warnen vor einem Zuviel an
Nationalismus.
Neben dieser Sicht auf Gegenwart und Zukunft gab es gestern auch
den Blick zurück. Auch das bleibt notwendig. Denn gut zwei Jahrzehnte
nach dem Ende der DDR drohen Berliner Mauer, Stacheldraht, Kalter
Krieg und Eiserner Vorhang mehr und mehr in Vergessenheit zu geraten.
Und der Abiturientenjahrgang 2011 kennt die Grenzübergänge und die
Spaltung in zwei deutsche Staaten nicht mehr vom persönlichen
Erleben.
Umso wichtiger ist es, jeweils am 3. Oktober an das DDR-Unrecht
und die ereignisreichen Jahre 1989 und 1990 zu erinnern. Zumal die
kulturelle und wirtschaftliche Einheit von West und Ost eine längst
nicht abgeschlossene Generationenaufgabe ist. Denn nach wie vor
werden ungleiche Löhne gezahlt. Auch die Mauer in den Köpfen
existiert am 21. Jahrestag der Wiedervereinigung vielerorts noch
immer.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: 0541/310 207
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