Flughafenverband ADV fordert planmäßige Inbetriebnahme der Nordwest-Landebahn in Frankfurt - Luftverkehr braucht Kapazitäten der neuen Bahn
Geschrieben am 16-10-2011 |
Berlin (ots) - "Die Kapazitäten der neuen Nordwest-Landebahn am
überlasteten Flughafen Frankfurt werden dringend benötigt. Die
zusätzlich geschaffenen Verbindungen sind ein Schub für den
Luftverkehrsstandort Deutschland. Auf eine planmäßige Eröffnung der
neuen Bahn kann und darf nicht verzichtet werden", mit diesen Worten
reagiert Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes
ADV auf Forderungen der Lufthansa. Der Chef der deutschen Lufthansa,
Christoph Franz, drängt darauf die Eröffnung der Nordwest-Landesbahn
am Frankfurter Flughafen zu verschieben. Das geht aus einem Bericht
des Magazins "Der Spiegel" hervor. Demnach will Franz erst dann die
Inbetriebnahme der neuen Start- und Landebahn, wenn das
Bundesverwaltungsgericht in Leipzig endgültig über die
Nachtflugregelung am Frankfurter Flughafen entschieden hat.
Der Flughafenverband ADV stellt klar, dass er mit seiner Kritik
nicht in Richtung Lufthansa zielt. Aus Sicht der ADV gehört zu einem
Weltflughafen wie Frankfurt auch eine im internationalen Maßstab
wettbewerbsfähige Betriebszeitenregelung. "Wir kritisieren den
Entscheid des Hessischen Verwaltungsgerichtshofs (VGH), der durch
sein rechtlich schwer nachvollziehbares Urteil und durch den
Zeitpunkt der Verkündung eine völlig inakzeptable Situation
geschaffen hat. Flughäfen und Fluggesellschaften benötigen dringend
stabile Planungsgrundlagen auf der Basis des
Planfeststellungsbeschlusses", betont Beisel.
"Ein Urteil wie in Hessen können wir nicht einfach zur Kenntnis
nehmen. Es zeigt, dass in unserem Land die Gerichte das Augenmaß bei
der Abwägung der Interessen verloren haben", ergänzt Beisel. Umso
mehr bittet der Flughafenverband ADV die Bundesregierung sich dem
Vorhaben aus der Koalitionsvereinbarung anzunehmen, die gesetzlichen
Vorgaben des Luftverkehrsrechts zu überprüfen. "Jede Einschränkung
der ohnehin eng geregelten Nachtbetriebszeiten führt zwangsläufig
dazu, dass Deutschland Marktanteile im internationalen
Logistikbereich verliert. Das kostet Arbeitsplätze in einer
Zukunftsbranche. Die Politik muss dies klar vor Augen haben, wenn
derartige Urteile gefällt werden", erläutert Beisel.
Die Nordwest-Landebahn des Frankfurter Flughafens wird am 21.
Oktober feierlich eröffnet. Bundeskanzlerin Angela Merkel und
Verkehrsminister Peter Ramsauer werden den Feierlichkeiten bewohnen.
Eine Rechtsgrundlage für eine Verschiebung der Inbetriebnahme der
neuen Bahn in Frankfurt ist aus Sicht des Flughafenverbandes ADV
nicht gegeben. Mit der Abnahme der neuen Bahn hat ein
Flughafenbetreiber auch eine Betriebspflicht entsprechend den
Vorgaben des Planfeststellungsbeschlusses. Nach den Angaben der ADV
werden die Bewegungen an einem Flughafen für das gesamte Bahnsystem
für eine Flugplanperiode koordiniert. Im speziellen Fall des
Frankfurter Flughafens erfolgte die Koordination der Nachtflüge unter
Vorbehalt. Die neu koordinierten Flüge am Tag sind bereits allen
Fluggesellschaften rechtsgültig zugeteilt. "Ein Weg zurück zum status
quo ante steht nicht mehr offen", stellt Beisel abschließend fest.
Über den Flughafenverband ADV:
Als ältester ziviler Luftfahrtverband in Deutschland vertritt die
ADV - Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) - bereits
seit 1947 die Interessen ihrer Mitglieder. Dabei arbeitet die ADV eng
mit den Flughäfen in Österreich und der Schweiz zusammen.
Der Flughafenverband ADV setzt sich für einen wettbewerbsfähigen
Luftverkehr und moderne, leistungsfähige Flughäfen in Deutschland
ein. Das gute Miteinander von Anwohnern und Flughäfen ist der ADV ein
besonderes Anliegen.
In allen rechtlichen und wirtschaftlichen Belangen ist die ADV der
Berater und Partner von Wirtschaft, Politik und Regionen. Die
Facharbeit umfasst die Bereiche Luftsicherheit, Standortentwicklung
und vernetzte Verkehrsplanung ebenso wie den Umwelt- und
Fluglärmschutz.
Kontakt:
Bruni Schubert
Pressesprecherin
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 030/310118-52
Mobil: 0163/1907039
schubert@adv.aero
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