Rheinische Post: Ja zum "Trojaner"
Geschrieben am 16-10-2011 |
Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Reinhold Michels:
Der Chaos Computer Club hat gewollt-ungewollt ein Meinungs- und
Stimmen-Chaos zur Ausspähung von Rechnern im Zuge der notwendigen
Kriminalitäts-Bekämpfung angerichtet. Man sollte endlich die Kirche
im Dorf lassen und die von Staats wegen programmierten Viren - nach
richterlicher Genehmigung - weiter benutzen und nicht auf diese
"Trojaner"-Methode verzichten. Eines darf sich der von den
Kriminellen stets aufs Neue herausgeforderte Staat nicht leisten:
Dinge zu unterlassen, die er mit guten Rechtsgründen tun kann. Der
Vorwurf des drohenden Überwachungsstaates wird gerne und schnell
erhoben von Menschen, deren Sensibilität in Bezug auf Datenschutz und
informationelle Selbstbestimmung (Artikel 2 des Grundgesetzes)
achtenswert ist. Man wünschte sich dieses Feingefühl nur auch
gegenüber den Aufgaben der Sicherheitsorgane und gegenüber
potenziellen Verbrechensopfern. Die Polizei muss im Kampf gegen
Kinderpornografie und andere Verbrechen im weltweiten Netz "auf
Streife" gehen, wie es NRW-Innenminister Ralf Jäger zu Recht
gefordert hat. Zu einer intelligenten Fahndung, die auf der Höhe der
technischen Zeit zu sein hat, gehört es zwingend, die Computer
Hochverdächtiger zu infiltrieren.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2303
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