Chance vertan - Bundesrat stimmt schwacher GOZ-Novelle zu
Geschrieben am 04-11-2011 |
Berlin (ots) - Heute hat der Bundesrat dem Entwurf der
Bundesregierung zur Aktualisierung der 24 Jahre alten Gebührenordnung
für Zahnärzte (GOZ) zugestimmt. In der Novelle wurden einige
Ergänzungsvorschläge der Ländervertreter aufgenommen. Jetzt ist es
Sache der Bundesregierung, die Verordnung unter Einbeziehung der
Ergänzungswünsche des Bundesrates zu erlassen.
"Die Bundesregierung hat in der ersten Novellierung seit mehr als
zwei Jahrzehnten die Chance vertan, die Gebührenordnung an den
derzeitigen wissenschaftlichen Stand der Zahnheilkunde anzupassen",
so der Präsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK), Dr. Peter Engel.
"Diese Gebührenordnung wird den neuen Herausforderungen nicht
gerecht." Seit 1988 wurde der Punktwert - trotz immenser
Kostensteigerungen - nicht erhöht. Noch nicht einmal die von der BZÄK
- als Minimalkompromiss - geforderte Anpassung des GOZ-Punktwertes an
den Punktwert der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) wurde ernsthaft
erwogen.
Auch der Bundesrat hat die ihm gebotene Möglichkeit zur
Nachbesserung leider nicht genutzt. Im Gegenteil fordert die
Länderkammer die Bundesregierung auf, die Auswirkungen der
Neustrukturierung und Bewertung der Leistungen zu prüfen und sie in
2015 über das Ergebnis zu unterrichten.
Eine staatlich verordnete zahnärztliche Gebührenordnung hat in
erster Linie die Funktion, den berechtigten Interessen der Patienten
und Zahnärzte zu entsprechen. "Durch diese Novellierung hat die neue
GOZ jedoch maßgeblich die Funktion, die Ausgabenentwicklungen bei den
Kostenträgern zu steuern. Das ist weder im Sinn der Patienten noch
der Zahnärzte und erschwert moderne Zahnheilkunde", so Dr. Engel.
Trotz aller berechtigter Kritik muss es im Berufsstand jetzt darum
gehen, die Zahnärzteschaft auf den adäquaten Umgang mit der
Gebührenordnung vorzubereiten. "Es ist unabdingbar", so Dr. Engel
weiter, "dass die tatsächliche Kostenentwicklung in den Praxen
maßgeblich bei der Auslegung des tatsächlichen Honorarzuwachses
Berücksichtigung findet. Anderenfalls würde die
betriebswirtschaftliche Basis der betroffenen Praxen gefährdet."
Hintergrund
Die bis heute noch gültige, seit etwa zweieinhalb Jahrzehnten
nicht aktualisierte GOZ, hinkt den wissenschaftlichen Entwicklungen
bei den zahnmedizinischen Leistungen hinterher. Sie regelt sowohl
Behandlung und Abrechnung für Privatpatienten, als auch den
steigenden Anteil an Behandlungen, die von den gesetzlichen
Krankenkassen nicht übernommen werden. Seit Jahren forderte die
deutsche Zahnärzteschaft, die GOZ dem heutigen Standard anzupassen,
um den Patienten eine qualitativ hochwertige Zahnmedizin dauerhaft
anbieten zu können.
Pressekontakt:
Dipl.-Des. Jette Krämer, Telefon: +49 30 40005-150, E-Mail:
presse@bzaek.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
361679
weitere Artikel:
- Barthle: Abbau der Neuverschuldung geht voran Berlin (ots) - Das Bundesfinanzministerium hat heute die Prognosen
des Arbeitskreises "Steuerschätzungen" für die Steuereinnahmen der
Jahre 2011 bis 2015 veröffentlicht. Dazu erklärt der
haushaltspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Norbert
Barthle:
"Die Bundeskanzlerin hat Wort gehalten: Dank der Unternehmen, der
Bürger und der Politik der unionsgeführten Bundesregierungen ist
Deutschland stärker aus der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise
herausgekommen, als es hineingegangen ist. Das Wirtschaftswachstum
ist mehr...
- Europa-Terminvorschau vom 07. bis zum 13. November 2011 Brüssel / Berlin (ots) - Die EU-Terminvorschau ist ein Service der
Vertretungen der EU-Kommission in Deutschland für Journalisten. Sie
kündigt vor allem Termine der EU-Kommission, des Europäischen
Parlaments, des Rates der Europäischen Union und des Europäischen
Gerichtshofes mit besonderer Bedeutung für Deutschland an.
Kurzfristige Änderungen sind möglich!
Montag, 7. November
Brüssel: Treffen der Eurogruppe
Das Treffen der Finanzminister der Eurozone geht traditionell dem
Rat der Wirtschafts- und Finanzminister mehr...
- Gesine Lötzsch: Aktionen statt Aktionspläne Berlin (ots) - Zu den bisher bekannt gewordenen Ergebnissen des G
20-Gipfels erklärt die Vorsitzende der Partei DIE LINKE, Gesine
Lötzsch:
"Die eine oder andere Maßnahme, die sich die Regierungschefs
ausgedacht haben, klingt sinnvoll. Natürlich ist es richtig, dass
keine Bank mehr so groß sein darf, dass sie eine ganze Wirtschaft in
den Abgrund reißen kann. Das wollte man schon nach der Finanzkrise
2008 erledigen. Doch musste die Deutsche Bank, die systemrelevant
ist, ihr Investment-Banking verkaufen? Nein. Nichts ist passiert! mehr...
- G20-Beschluss zur Regulierung der Schattenbanken war überfällig Berlin (ots) - Die von den Staats- und Regierungschefs der G20 am
4. November 2011 getroffenen Beschlüsse zur Finanzmarktregulierung
bewertet der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und
Raiffeisenbanken (BVR) als überwiegend positiv. Konsequent, wenn auch
längst überfällig, seien insbesondere die vereinbarten Maßnahmen zur
Regulierung der Schattenbanken. "Wir unterstützen das Vorhaben der
G20, die Verschiebebahnhöfe aus den Bankbilanzen hinaus und in die
wenig regulierten Fonds und Zweckgesellschaften hinein zu schließen,
denn mehr...
- DStGB zur Steuerschätzung: Keine Entwarnung für die kommunalen Haushalte
Berlin (ots) - Die Einnahmezuwächse, die die Steuerschätzer heute
für Bund, Länder und Gemeinden prognostiziert haben, sind eine gute
Nachricht. Dennoch ist dies für viele überschuldete Kommunen nur ein
Tropfen auf dem heißen Stein. "Trotz der prognostizierten
Einnahmezuwächse kann für die kommunalen Haushalte keine Entwarnung
gegeben werden. Die Kosten für soziale Leistungen steigen trotz der
positiven Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt weiter an: mittlerweile
auf fast 45 Mrd. EUR. Die Kommunen brauchen die Mehreinnahmen
dringend, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|