Rheinische Post: Europas neue Leitkultur
Geschrieben am 04-11-2011 |
Düsseldorf (ots) - Stelle man sich für einen Moment vor, was die
griechische Entwicklung übertragen auf Deutschland bedeuten würde:
Beamte gekündigt, Renten drastisch gekürzt, Subventionen im Land der
Pendlerpauschale gestrichen - auch bei uns würde demonstriert,
vielleicht randaliert. Auf jeden Fall würde auch die hiesige Politik
kopflos agieren. Insofern sollten wir Deutsche uns in der
Staatsschuldenkrise vor Hochmut hüten. Griechen raus aus der Eurozone
und alle Probleme wären gelöst? Natürlich nicht. Gleichwohl braucht
Kerneuropa, also die Eurozone, neben allen Sofortmaßnahmen, die in
Cannes diskutiert wurden, vor allem einen Mentalitätswechsel. Die
gemeinsame Währung ist mit einer südländischen Unernsthaftigkeit
eingeführt und verwaltet worden, die es zu überwinden gilt. Der Geist
des Was-nicht-auffällt-ist-auch-erlaubt, den wir in unglaublichen
Anekdoten aus der griechischen Schattenwirtschaft bestaunen, war zu
lange die wahre europäische Leitkultur. Ihren jüngsten Ausdruck fand
sie in der Umwandlung der Europäischen Zentralbank in einen
Geldautomaten ohne Limit. Papandreou-Bezwingerin Angela "Merkules"
macht endlich Anstalten, das zu ändern. Tröstlich, dass sie vorläufig
das einst so südländische Frankreich an ihrer Seite hat. Nun bleibt
noch zu hoffen, dass Italien klügere Köpfe als Berlusconi hat.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2303
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
361730
weitere Artikel:
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar:
Geplante Steuersenkung
Unvernunft in Person
HANNES KOCH, BERLIN Bielefeld (ots) - Stellen wir uns einen Augenblick vor, was unsere
Nachbar-Europäer sagen, wenn sie von der geplanten Steuersenkung in
Deutschland hören. Kanzlerin Merkel und Finanzminister Schäuble
wollen die Bundesbürger um sieben Milliarden Euro entlasten, während
sie den Griechen gerade die Auszahlung von acht Milliarden Euro Hilfe
verweigern. Passt das zusammen? Zweifel sind angebracht. Überall in
Europa treiben zu hohe Schulden die Regierungen in die Krise - auch
hierzulande. Ein Finanzminister, der, wie Schäuble, in Zeiten bester mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Finanzkrise erschüttert den alten Kontinent
Zeit für ein neues Europa
THOMAS SEIM Bielefeld (ots) - Fassungslos schauen wir in diesen Tagen auf die
politische und finanzpolitische Entwicklung auf unserem guten alten
Kontinent. Eine Hiobsbotschaft jagt die andere: Griechenland, das
Mutterland der Demokratie, ist pleite. Italien unter der Führung
eines charakterlichen Hallodris ist nahe dran. Portugal und Irland
sind verzweifelt um eine Rettung ihrer einst so zugkräftigen
Wirtschaft und der Euro-Währung bemüht. Großbritannien ist wie immer
außen vor, aber in Wahrheit noch schlechter dran als der Rest
Europas. Deutschland mehr...
- FZ: Lasst es einfach sein!
Kommentar der Fuldaer Zeitung zur Steuersenkungs-Debatte Fulda (ots) - Als hätte es in Berlin und München immer noch
niemand begriffen, dass die Debatte um Steuersenkungen in Zeiten wie
diesen bei vielen Wählern eher Brechreiz auslöst als Applaus, treiben
die Protagonisten der Koalition täglich eine neue Sau durchs Dorf -
manchmal sogar zwei oder drei. Weil absehbar ist, dass die
Beseitigung der "kalten Progression" von denen, die die Zeche
bezahlen müssten, nämlich den Ländern, im Bundesrat verhindert würde,
übertreffen sich Kauder, Brüderle & Co. in kaum zielführenden
Vorschlägen. Neuester mehr...
- RNZ: "Kein Spielraum" - Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg) zu Steuerschätzung Heidelberg (ots) - Von Sören Sgries
Die Milliarden-Mehreinnahmen, die in der neuesten Steuerschätzung
vorausgesagt werden, könnten ein wahrer Segen für Finanzminister
Schäuble sein. Mit zusätzlichen 40 Milliarden Euro müsste er doch
eigentlich sein Spardiktat lockern und den Kabinettskollegen einige
Wünsche erfüllen können - so eine verbreitete Meinung. Doch sein Job
wird nicht leichter. Im Gegenteil: Die Prognose weckt
Begehrlichkeiten und den Ruf nach Steuersenkungen, obwohl sie
letztlich doch nur eines ist: eine ungewisse mehr...
- Ostsee-Zeitung: Kommentar zur Steuerschätzung Rostock (ots) - Die neue Steuerschätzung gab der Karussell-Debatte
über Steuersenkungen sofort neuen Schwung. Diese Debatte dreht sich
endlos im Kreis. Eigentlich müsste den schwarz-gelben Koalitionären
schon ganz schwindelig sein. Die Orientierung scheinen sie inzwischen
tatsächlich verloren zu haben. Ziel war es, das Steuerrecht zu
vereinfachen und die "kalte Progression" zu entschärfen, also den
Effekt, dass von jeder Gehaltserhöhung vor allem der Finanzminister
profitiert. Für beides gibt es gute Gründe. Aber beides kostet viel mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|