Zwei Drittel der Deutschen lehnen Castortransport ab/ Greenpeace-Umfrage: Bevölkerung sieht Strahlenskandal unzureichend geklärt
Geschrieben am 20-11-2011 |
Hamburg (ots) - 68 Prozent der Deutschen halten den diesjährigen
Castortransport für unverantwortlich. Ihrer Meinung nach ist der
Streit um die Strahlenmessungen am Zwischenlager in Gorleben nicht
hinreichend geklärt, um der Einlagerung weiterer Castoren
zuzustimmen. Dies ergab eine repräsentative Meinungsumfrage von TNS
Emnid im Auftrag von Greenpeace. Die niedersächsische Landesregierung
unter Ministerpräsident David McAllister (CDU) hält trotz der
Ungereimtheiten um eine mögliche Überschreitung des
Strahlengrenzwertes an dem geplanten Transport fest. Voraussichtlich
kommenden Donnerstag, den 24. November, soll ein Zug mit
hochradioaktivem Müll den Bahnhof in Valognes (Frankreich) verlassen
und ins niedersächsische Gorleben fahren.
McAllister hätte den diesjährigen Castortransport absagen müssen
"McAllister hätte im Sinne der niedersächsischen Bevölkerung den
Castortransport absagen müssen", sagt Tobias Riedl, Atomexperte bei
Greenpeace. "Ein Jahr vor den Landtagswahlen hätte er damit beweisen
können, dass für ihn die Interessen der Bevölkerung über denen der
Partei und der Konzerne stehen. Nun hat er das Gegenteil
demonstriert."
TNS Emnid hatte 1002 Menschen im gesamten Bundesgebiet am 10. und
11. November folgende Frage gestellt: "Halten Sie die Frage der
Überschreitung des Strahlengrenzwertes in Gorleben für hinreichend
geklärt, um einen Castortransport verantworten zu können?" 68 Prozent
der Befragten antworteten mit "Nein". Selbst 59 Prozent der
CDU-Wähler gaben an, sie hielten den Transport aufgrund
unterschiedlicher Angaben zu austretender Strahlung am Zwischenlager
für nicht verantwortbar.
"Jeder Transport, der die Strahlung in Gorleben weiter erhöht, ist
illegal", so Riedl
Seit Ende August haben mehrere Behörden im Auftrag des
niedersächsischen Umweltministeriums (NMU) die Strahlendosis
ausserhalb der Castor-Lagerhalle gemessen. Das NMU kam in seiner
anschließenden Bewertung zum Ergebnis, der Strahlengrenzwert werde
in diesem Jahr nicht überschritten. Die unabhängige
Umweltschutzorganisation Greenpeace deckte allerdings Fehler des NMU
auf und prognostizierte für das Jahr 2011 eine Strahlendosis oberhalb
des Grenzwertes von 0,3 Millisievert. Damit wäre eine weitere
Einlagerung hochradioaktiven Mülls nicht zulässig. Das
Umweltministerium genehmigte die Einlagerung jedoch. "Für mehr
Strahlung ist kein Platz in Gorleben. Der Grenzwert wird bis
Jahresende überschritten. Jeder Transport nach Gorleben ist daher
illegal." so Riedl.
Achtung Redaktionen:
Für Rückfragen erreichen Sie Tobias Riedl, Tel. 0171-8891 096 und
Pressesprecherin Karoline Krenzien, Tel. 0171-8780 832. Die
Umfrageergebnisse und weitere Informationen erhalten Sie unter
www.greenpeace.de.
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