Lausitzer Rundschau: Der Makel bleibt
Ex-Verteidigungsminister zu Guttenberg und das Recht
Geschrieben am 23-11-2011 |
Cottbus (ots) - Karl-Theodor zu Guttenberg hat sich sozusagen
freigekauft. Das ist bei vielen Verfahren von überschaubarer Schwere
jedoch nicht ungewöhnlich, insofern sollte man sich davor hüten, der
Justiz oder dem Freiherrn vorzuwerfen, mit dem notwendigen Kleingeld
und dem richtigen Namen lasse sich alles regeln. Die Einstellung des
Verfahrens gegen eine Geldbuße ist in einem solchen Fall völlig
normal. Nach dem Ende des juristischen Nachspiels der Plagiatsaffäre
stellt sich freilich die Frage, ob die Tür für eine baldige Rückkehr
Guttenbergs in die deutsche Politik nun offener ist als vorher. Das
hoffen etliche Menschen im Land. Und dass der Ex-Minister ein
Comeback im Sinn hat, ist mehr als offensichtlich. Die Antwort muss
jedoch lauten: Die Tür hat sich nicht weiter geöffnet. Der Makel der
Plagiatsaffäre klebt trotz der juristischen Beilegung nach wie vor an
Guttenberg wie Pech und Schwefel. Das liegt daran, dass der gefallene
CSU-Mann bisher ein selbstkritisches, öffentliches Eingeständnis
beharrlich verweigert hat. Man wüsste schon gerne, ob er seine
Doktorarbeit nun abgeschrieben hat oder von jemandem hat schreiben
lassen. Und man möchte schon begreifen, wie er an seinen eigenen
moralischen und politischen Grundsätzen so scheitern konnte. Bisher
herrscht diesbezüglich leider seit acht Monaten Schweigen im
fürstlichen Walde. Den "alten" Guttenberg von alter Stärke, den
forschen Politstar wird es sowieso auf absehbare Zeit nicht mehr
geben können. Wenn er nicht gleich verlacht werden will, müsste
Guttenberg bei einem zweiten, politischen Anlauf erst einmal viel
bescheidener und zurückhaltender auftreten. Die Frage ist, ob er das
überhaupt will und kann.
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Lausitzer Rundschau
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