Neue OZ: Kommentar zu Ukraine / Regierung
Geschrieben am 23-11-2011 |
Osnabrück (ots) - Kämpfen um die Ukraine
Noch planen die Europäische Union und die Ukraine für den 19.
Dezember ein Gipfeltreffen. Ob es wirklich dazu kommt und ob beide
Seiten dort das lange vorbereitete Assoziierungsabkommen
unterzeichnen, wird mit jedem Tag ungewisser, an dem sich der
Gesundheitszustand der inhaftierten Oppositionsführerin Julia
Timoschenko verschlechtert.
Dieses Gipfeltreffen muss unbedingt stattfinden. Obwohl es
verständlich ist, dass man mit einem Politiker wie dem ukrainischen
Staatschef Viktor Janukowitsch nicht an einem Tisch sitzen mag, darf
sich der Westen durch dessen Schikanen gegen Oppositionelle nicht vom
Dialog abschrecken lassen. Gerade jetzt lohnt es sich, um die Ukraine
zu kämpfen: Das Land hat eine starke und demokratiefähige Opposition.
Die EU-Befürworter in der Bevölkerung sind drauf und dran, zur
Mehrheit zu werden, nachdem der als prorussisch geltende Janukowitsch
viele Menschen enttäuscht hat. Die ukrainische Führung möchte das
Land als Austragungsort der Fußball-Europameisterschaft 2012 in
bestem Licht und als vielversprechenden Investitionsstandort
präsentieren.
Eine engere Bindung mit Moskau und ein Beitritt zur Zollunion
Russlands, Kasachstans und Weißrusslands hingegen bieten der Ukraine
wirtschaftlich nicht annähernd vergleichbare Chancen. Die EU darf
jetzt nicht zaudern. Sie muss alles daransetzen, die Ukraine für
Europa zu gewinnen.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
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