Notfalls ohne USA - Weltklimagipfel am Scheideweg / Greenpeace: UN-Konferenz muss globalen Klimavertrag aushandeln
Geschrieben am 27-11-2011 |
Durban / Südafrika (ots) - Sollte die amerikanische Delegation
erneut die kommenden UN-Klimaverhandlungen blockieren, müssen die
Staaten einen neuen Klimaschutzvertrag notfalls ohne die USA auf den
Weg bringen. "Diplomatische Samthandschuhe gegenüber den USA aus
Angst vor wirtschaftlichen Konsequenzen kann sich der Klimaschutz
nicht mehr leisten", sagt Martin Kaiser, Leiter Internationale
Klimapolitik von Greenpeace. Der Experte begleitet die 17.
Vertragsstaatenkonferenz vom 28. November bis 9. Dezember als
Beobachter vor Ort. Greenpeace erwartet vom Klimagipfel eine
Verlängerung des 2012 auslaufenden Abkommens (Kyoto-Protokoll). Alle
Staaten - einschließlich großer CO2-Emittenten - müssen sich zudem
verpflichten, bis zum Jahr 2015 die Reduktion des CO2-Ausstoßes mit
einem neuen Vertrag zu sichern.
Seit 1990 sind die CO2-Emissionen weltweit um 45 Prozent
gestiegen, alleine im vergangenen Jahr um über fünf Prozent. Bis zum
Jahr 2015 muss dieser Trend gestoppt werden, fordert Greenpeace. Ein
Lobbynetzwerk torpediert jedoch massiv Fortschritte beim
internationalen Klimaschutz, wie ein neuer Greenpeace-Report
(http://gpurl.de/sMIaG) diese Woche aufgedeckt hat. "Auch die
aktuelle US-Regierung bleibt eine Marionette der Mineralöl- und
Kohleindustrie, die den Klimaschutzvertrag verhindern will", sagt
Kaiser.
Klimavertrag: Deutschland und EU in der Pflicht
Eine besondere Verantwortung tragen Deutschland und die EU beim
UN-Klimagipfel. Nur eine Verlängerung des Kyoto-Protokolls kann
Schwellenländer wie China und Indien dazu bewegen, die Emissionen im
eigenen Land verbindlich zu mindern. "Bundeskanzlerin Merkel muss
sich für die Rettung des Klimas genauso engagieren wie für die
Rettung der Banken!", sagt Kaiser.
Klimafonds: Einnahmequellen schaffen
Um den Klimawandel zu bekämpfen, sind ausreichende Geldmittel
notwendig: "Den Entwicklungsländern muss jetzt entschlossen ein
UN-Fonds für den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel
bereitgestellt werden", sagt Kaiser. Er plädiert angesichts der
Weltschuldenkrise dafür, stabile Finanzierungsquellen zu finden wie
Abgaben auf Flug- und Schiffsemissionen oder Börsenumsätze. Daneben
wird in Durban um die Finanzierung des Urwaldschutzes debattiert. Die
tropische Entwaldung ist für etwa zwanzig Prozent der weltweiten
Emissionen verantwortlich. Greenpeace fordert deshalb ein eigenes
Budget innerhalb des grünen Klimafonds für die Tropenländer.
Achtung Redaktionen: Sie erreichen Martin Kaiser (Leiter
Internationale Klimapolitik) und Stefan Krug (Leiter politische
Vertretung) in Durban. Anfragen koordiniert Tina Loeffelbein vor Ort:
Tel. 0049 151-16720915 oder 0027 72-4276693; Email
Tina.Loeffelbein@greenpeace.de. Hintergründe über Twitter
(twitter.com/martinkaisergp) und Blog (gpurl.de/durban) von Martin
Kaiser.
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