Berufliche Hauterkrankungen werden deutlich häufiger gemeldet / BGW: Dunkelziffer geht zurück - Betroffene suchen früher Hilfe
Geschrieben am 28-11-2011 |
Hamburg (ots) - Im Jahr 2010 sind der Berufsgenossenschaft für
Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) über 25 Prozent mehr
beruflich bedingte Hauterkrankungen gemeldet worden. Beschäftigte aus
Gesundheits-, Pflege- und Beauty-Berufen wenden sich bei
Hautproblemen inzwischen bereits früher an ihre Berufsgenossenschaft,
um sich helfen zu lassen und einen unfreiwilligen Berufsausstieg
abzuwenden - für die BGW ein großer Erfolg.
6.686 Meldungen des Verdachts auf eine beruflich bedingte
Hauterkrankung erhielt die BGW im Jahr 2010 aus Pflegeinrichtungen,
Kliniken, Friseursalons und weiteren Mitgliedsbetrieben, 2009 waren
es 5.326 gewesen. Bereits seit einigen Jahren nehmen die Meldungen
kontinuierlich zu (siehe Grafik). "Auf den ersten Blick wirkt das
besorgniserregend", erläutert Dr. Verena Kagel von der BGW. "Es
bedeutet jedoch nicht, dass es mehr beruflich bedingte
Hauterkrankungen gibt." Ganz im Gegenteil: Der Anteil der schweren
Fälle geht eher zurück. Im Jahr 2010 gab es bei der BGW nicht mehr
berufsbedingte Hauterkrankungen mit Berufsausstieg als im Jahr zuvor.
In der Vergangenheit haben Beschäftigte mit beruflich bedingten
Hautproblemen oft einfach weiter gearbeitet - so lange, bis es nicht
mehr ging und sie den Beruf aufgeben mussten. "Aus Scham oder Angst
vor Nachteilen am Arbeitsplatz haben viele ihre Erkrankung
verheimlicht oder sie als nicht so gravierend angesehen, bis es zu
spät war", so Dr. Kagel. Mit breit angelegter Informationsarbeit hat
die BGW als gesetzliche Unfallversicherung für das Friseurhandwerk,
das Gesundheitswesen und die Pflege erreicht, dass ihr beruflich
bedingte Hauterkrankungen inzwischen früher gemeldet werden. Sie hat
in den vergangenen Jahren bundesweit zehn Schulungs- und
Beratungszentren (BGW schu.ber.z) eröffnet, in denen sie
zielgruppenorientierte Hautschutz-Seminare und individuelle
Hautsprechstunden anbietet. Dies hat sich in den entsprechenden
Branchen herumgesprochen, sodass sich immer mehr junge Berufstätige
melden, sobald sie erste Hautveränderungen insbesondere an den Händen
beobachten. "Auch viele Ausbilder und Chefs sind sensibler für die
Hautproblematik geworden und schicken ihren Berufsnachwuchs zu uns,
wenn sie Hautprobleme bemerken", berichtet Dr. Kagel.
Beruflich bedingte Hautprobleme beginnen in vielen Fällen mit
wiederkehrenden Reizungen - oft schon zu Beginn der Ausbildung. Sie
entstehen zum Beispiel durch den zu häufigen Kontakt mit Wasser, das
die Hautbarriere schwächt. Auch zu langes Tragen von
Schutzhandschuhen, das die Hände schwitzig und feucht macht, schadet
der Haut. Früher oder später können sich aus den Hautreizungen
dauerhafte Ekzeme entwickeln. Außerdem ist angegriffene Haut
anfälliger für allergieauslösende Stoffe, etwa aus Reinigungs- oder
Flächendesinfektionsmitteln. "Wenn eine Allergie auftritt, muss die
betreffende Substanz vollständig gemieden werden", erläutert Dr.
Kagel. "Leider ist dies in einigen Berufen manchmal nicht möglich."
Wer dagegen Hautirritationen rechtzeitig behandeln lässt und dann
konsequent auf den richtigen Schutz der Haut achtet, kann meist in
seinem Beruf tätig bleiben.
Info-Grafik und weitere Meldungen
Zu diesem Text bieten wir Ihnen auch eine Info-Grafik an: im
Internet unter http://www.bgw-online.de/internet/preview?id=189504
Im Pressezentrum unter www.bgw-online.de finden Sie zudem weitere
aktuelle Meldungen der BGW.
Pressekonferenz anlässlich der "Aktionswoche Haut&Job 2011":
Hinweis an die Redaktionen: Am Montag, 5. Dezember 2011,
organisiert der Bundesverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) in
Berlin zum Auftakt der "Aktionswoche Haut&Job 2011" eine
Pressekonferenz zum Thema "Hauterkrankungen im Beruf". Die BGW wird
dort das Thema "Risikofaktor Feuchtarbeit" vorstellen. Beginn ist um
11 Uhr in der Kaiserin Friedrich-Stiftung, Robert-Koch-Platz 7, 10115
Berlin. Parallel wird die Pressekonferenz im Internet übertragen.
Weitere Informationen finden Sie unter www.hautgesund-im-beruf.de.
Über uns
Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und
Wohlfahrtspflege (BGW) ist die gesetzliche Unfallversicherung für
nicht staatliche Einrichtungen im Gesundheitsdienst und in der
Wohlfahrtspflege. Sie ist für rund sieben Millionen Versicherte in
fast 630.000 Unternehmen zuständig und damit Deutschlands zweitgrößte
Berufsgenossenschaft.
Pressekontakt:
Torsten Beckel und Sandra Bieler
Pappelallee 33/35/37
22089 Hamburg
Tel.: (040) 202 07-27 14
E-Mail: presse@bgw-online.de
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