Kölner Stadt-Anzeiger: Finanzchef der rheinischen Kirche als Aufseher in Millionenskandal verwickelt
Geschrieben am 30-11-2011 |
Köln (ots) - Köln. In den Millionen-Skandal der kirchlichen Firma
bbz ist die Leitung der Evangelischen Kirche im Rheinland direkt
verwickelt. Der Finanzdezernent, Oberkirchenrat Georg Immel, war bis
zu seiner Abberufung durch die Kirchenleitung am 4. Oktober
Vorsitzender der dreiköpfigen Gesellschafterversammlung. Beides geht
aus internen Protokollen der Kirchenleitung hervor, die dem "Kölner
Stadt-Anzeiger" vorliegen. Das Aufsichtsgremium des in Bad Dürkheim
ansässigen Unternehmens hatte die Jahresabschlüsse seit 2007 nicht
beanstandet, obwohl diesen nach Angaben der rheinischen Kirche die
erforderlichen Testate ganz oder teilweise fehlten und die Abschlüsse
zudem "nicht korrekt aufgestellt und nicht rechtskonform
veröffentlicht worden" seien. Unentdeckt blieben Verluste in
Millionenhöhe sowie mindestens eine manipulierte Buchung, die
Zahlungseingänge vortäuschen sollte, wie der oberste Jurist der
rheinischen Kirche, Christian Drägert, mitteilte. Wie der "Kölner
Stadt-Anzeiger" weiter berichtet, berät berät die Kirchenleitung am
heutigen Donnerstag unter Vorsitz von Präses Nikolaus Schneider über
ihr weiteres Vorgehen. Immel, der derzeit erkrankt ist, gehört als
Chef der Abteilung "Finanzen und Vermögen" der Kirchenleitung an.
Die riesige Finanzlücke bei der bbz ist vor allem die Folge
hochriskanter und möglicherweise betrügerischer Anlagegeschäfte, die
das Unternehmen an den Rand des Ruins brachten. Die Landeskirche
musste mit inzwischen 20 Millionen Euro aus ihren Rücklagen
einspringen, um eine Insolvenz der kirchlichen Firma mit rund 90
Beschäftigten abzuwenden. Die bisherigen Geschäftsführer Jürgen R.
und Doris S. wurden mittlerweile entlassen, ebenso die Prokuristen
Sebastian K. und Jürgen P. Nach einer Strafanzeige der Kirche
ermittelt die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern gegen das frühere
Management wegen Kapitalanlagebetrugs. Wegen der "offenkundigen
Versäumnisse" der Gesellschafterversammlung wurden auch dessen
Mitglieder ausgetauscht. Neben Georg Immel war auch die für
Personal-Dienstrecht zuständige Dezernentin Iris Döring mit
Stimmrecht in dem Gremium vertreten. Auch sie wurde am 4. Oktober von
ihrer Aufgabe in der Gesellschafterversammlung abberufen. Die Kirche
prüft nach eigenen Angaben disziplinarische Schritte und
Schadenersatzansprüche.
Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Politik-Redaktion
Telefon: +49 (0221)224 2444
ksta-produktion@mds.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
366455
weitere Artikel:
- Barthle/Fischer: Bundesagentur für Arbeit hat schuldenfreien Haushalt Berlin (ots) - Zur Verabschiedung des Änderungsantrages der
Fraktionen der CDU/CSU und der FDP zum Entwurf eines Vierten Gesetzes
zur Änderung des Vierten Buches Sozialgesetzbuch und anderer Gesetze
erklären der haushaltspolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Norbert Barthle, und der Berichterstatter
der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für den Einzelplan des
Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, Axel E. Fischer:
"Mit dem Beschluss des Änderungsantrages schaffen wir die
notwendige Klarheit bei der Finanzierung von mehr...
- Kalb: Finanzsektor an den Kosten beteiligen Berlin (ots) - Der Finanzausschuss des Deutschen Bundestages hat
heute eine öffentliche Sachverständigenanhörung zur
Finanztransaktionssteuer durchgeführt. Dazu erklärt der haushalts-
und finanzpolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen
Bundestag, Bartholomäus Kalb:
"Der Finanzsektor hatte einen wesentlichen Anteil an der
Entstehung der Finanz- und Wirtschaftskrise. In der Folge waren sehr
hohe staatliche Stützungsmaßnahmen zugunsten dieser Institute
notwendig. Das Bestreben, den Finanzsektor an diesen Kosten zu mehr...
- Fischer/Kaufmann: Stuttgart 21 setzt wichtiges Signal für Großprojekte Berlin (ots) - Nach der Volksabstimmung für das Projekt Stuttgart
21 debattiert heute der Deutsche Bundestag in einer Aktuellen Stunde
zum Thema "Standort Deutschland sichern - Stuttgart 21 zügig umsetzen
und grüne Pläne zur Belastung des Mittelstands stoppen". Dazu
erklären der bau- und verkehrspolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dirk Fischer, sowie der zuständige
Berichterstatter Stefan Kaufmann:
"Das Ergebnis der Volksabstimmung mit der deutlichen Mehrheit für
das Projekt Stuttgart 21 setzt ein wichtiges Signal mehr...
- Flosbach/Brinkhaus: Finanztransaktionsteuer sinnvoller Beitrag zur Beteiligung des Finanzsektors an den Kosten der Krise Berlin (ots) - Der Finanzausschuss des Deutschen Bundestages hat
am heutigen Mittwoch in einer Anhörung mit Sachverständigen die von
der Koalition angestrebte Einführung einer Finanztransaktionsteuer in
Europa erörtert. Hierzu erklären der finanzpolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Klaus-Peter Flosbach, und der zuständige
Berichterstatter, Ralph Brinkhaus:
"An unserem Ziel, die Finanztransaktionsteuer einzuführen, halten
wir fest. Darin hat uns die Anhörung bestärkt.
Die heutige Anhörung hat gezeigt, dass noch mehr...
- Märkische Oderzeitung: Märkische Oderzeitung (Frankfurt/Oder) zur Eröffnung der neuen polnischen Autobahn A 2 von der deutsch-polnischen Grenze nach Posen Frankfurt/Oder (ots) - Interessant ist die Tatsache, dass
ausgerechnet der Fußball der entscheidende Beschleuniger für den Bau
dieser Strecke war. Denn erst als die Europameisterschaft 2012 an
Polen und die Ukraine vergeben war, fühlte sich die Warschauer
Regierung dazu genötigt, die Finanzierung der seit Jahrzehnten
geplanten Autobahn endlich zu Wege zu bringen. Die Europäische
Investitionsbank griff Polen mit einem Milliardenkredit unter die
Arme, für die zusätzlichen Kosten wurde ein öffentlich-privates
Modell geschmiedet. Im mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|