WAZ: Ein Kriegskapitel
- Kommentar von Dietmar Seher
Geschrieben am 02-12-2011 |
Essen (ots) - 66 Jahre hat die 1,8 Tonnen schwere scharfe
britische Luftmine im Sand am Koblenzer Rheinufer gelegen. Der extrem
niedrige Wasserstand hat sie enttarnt. Wird sie heil entschärft, ist
wieder ein Kapitel deutschen Kriegsalltags geschlossen. Dass die
halbe Stadt evakuiert wird - das alles ist eine logistische Großtat.
Gefühle, Erinnerungen, Ängste und Albträume aber werden bei alten
Menschen die Bewunderung für die Fähigkeit der modernen
Zivilgesellschaft verdrängen. Sie werden selbst die Hochachtung vor
dem Mut der Sprengstoffexperten in den Schatten stellen, die Sonntag
die Zünder herausdrehen müssen und von denen seit 1945 Dutzende ihr
Leben gelassen haben. Wir Nachkriegsgeborenen können das Trauma nicht
nachvollziehen: Die Koblenzer Luftmine bringt für viele dieser
Älteren Erinnerungen an den Krieg zurück. 230 schwere Bomben wurden
2010 an Rhein und Ruhr entschärft. Hier luden die alliierten Flieger
48 Prozent ihrer auf das Reich abgeworfenen Phosphor- und
Sprengstofflasten ab. Was in Koblenz möglich ist, ist im Ruhrgebiet
also wahrscheinlich. Es wird noch dauern, bis alle Kriegskapitel
geschlossen sein werden.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
366936
weitere Artikel:
- Märkische Oderzeitung: zum Bundestagsbeschluss über Internetsperren Frankfurt/Oder (ots) - Dass in Zukunft nur noch auf das Löschen
von strafrechtlich relevanten Inhalten gesetzt wird, ist ein Erfolg
des Online-Protestes, der auch zum Straßenprotest wurde, der
Opposition und der FDP. Deren Justizministerin Sabine
Leutheusser-Schnarrenberger arbeitete beharrlich am Ende der
Internetsperren. Erst mit einer Aussetzung des Gesetzes und jetzt mit
der endgültigen Beerdigung. Zum Umdenken von CDU und CSU haben neben
den praktischen Erfolgen beim Löschen von Webseiten auch die Erfolge
der Piratenpartei beigetragen. mehr...
- Rheinische Post: Teure Billig-Kokerei Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Thomas Reisener:
Das Drama um das brasilianische Stahlwerk von ThyssenKrupp ist
eine unfreiwillige Werbung für deutsche Wertarbeit, für deutsche
Ingenieurskunst und den Standort Deutschland. Denn um ein paar
Millionen zu sparen, vertraute ausgerechnet der Technologie-Riese
ThyssenKrupp das Herz seines neuen Stahlwerks einem chinesischen
Billiganbieter an und nicht der konzerneigenen Qualitäts-Tochter Uhde
aus Dortmund. China hat Schrott abgeliefert. Und Uhde muss jetzt
reparieren. So werden mehr...
- Rheinische Post: Angela Merkels Zwei-Wege-Plan Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Michael Bröcker:
Nach eineinhalb Jahren des Vortastens hat Kanzlerin Merkel ihr
Konzept zur Lösung der europäischen Schuldenkrise gefunden. Es
besteht aus zwei Wegen. Einem, der offiziell kommuniziert wird und
Merkel die Zustimmung ihrer Koalition einbringen wird. Und einem, der
heimlich vorangetrieben wird, weil er gefährlich ist. Zunächst:
Merkel will Europa zu einer auf Haushaltsdisziplin und Stabilität
getrimmten Wettbewerbszone umbauen. Das ist zu begrüßen. Künftige
Schuldenkrisen können mehr...
- Mittelbayerische Zeitung: Den Russen geht die Hoffnung aus
Leitartikel zu den Parlamentswahlen Regensburg (ots) - Zwölf Jahre befanden sich die Kreml-Partei
"Einiges Russland" und Wladimir Putin im Aufwärtstrend. Nun wird der
Wind rauer. Nach den Meinungsumfragen wird die "Einiges Russland"
nicht mehr als 59 Prozent der Stimmen bekommen und damit ihre
Zwei-Drittel-Mehrheit in der Duma verlieren. Bei den Duma-Wahlen 2007
hatten noch 64 Prozent für "Einiges Russland" gestimmt. Putin musste
sich bei einer Sportveranstaltung in Moskau das erste Mal Pfiffe
anhören. Was ist passiert? Nach den chaotischen 1990er Jahren unter
Boris mehr...
- Rheinische Post: Erdbeben am Nil Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Godehard Uhlemann:
Die radikal-islamistischen Salafisten der An-Nur-Partei sind die
Überraschungssieger der ersten demokratischen Parlamentswahl in
Ägypten seit 60 Jahren, auch wenn sie nicht die meisten Stimmen
erhalten haben. Daran ändert nichts, dass noch zwei Wahlgänge folgen.
Ihr Erfolg löst ein politisches Erdbeben aus, denn bei der
Neugestaltung des Landes kommt niemand mehr an den Salafisten vorbei.
Ihre Vorstellung von Ägypten, die einer besonders strengen Auslegung
des Islam folgt, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|