Neue Presse Hannover: Schmidt kann es noch immer
Kommentar von Claus Lingenauber
Geschrieben am 04-12-2011 |
Hannover (ots) - Auch wenn er mittlerweile im Rollstuhl sitzt,
Helmut Schmidt zeigt auch mit 92 Jahren noch, dass er es kann. Seine
Rede auf dem SPD-Parteitag hinterließ nicht nur bei den Delegierten
das, was man allgemein Orientierung nennt - und was die derzeitige
Bundesregierung seit Jahren so schmerzhaft vermissen lässt.
Schmidt versteht es wie kaum ein zweiter, geschichtliche
Zusammenhänge und historische Verantwortung zur Grundlage politischer
Entscheidungsprozesse zu machen. Eine solche Rede würde man sich
angesichts der Euro-Krise von der Kanzlerin wünschen, doch von Merkel
kam bisher leider noch keine große Idee. Bei ihr wird
Regierungshandeln nicht hergeleitet und erklärt, sondern bestenfalls
als alternativlos bezeichnet. Geboten wird Europapolitik auf
kleinster Flamme, die Kanzlerin präsentiert sich meist als deutsche
Sparkassen-Filialleiterin.
Kein Wunder, dass Schmidt ihre Politik scharf kritisiert. Der
Auftritt hat durchaus Symbolgehalt: Zuletzt war der Altkanzler 1998
auf einem SPD-Parteitag aufgetreten, also just in jenem Jahr, als
SPD-Mann Schröder zum Kanzler gewählt wurde. Und auch wenn noch
unklar ist, wer gegen Merkel antreten wird, rechnet sich die SPD für
2013 gute Chancen aus, zusammen mit den Grünen Schwarz-Gelb
abzulösen. Übermut aber wäre fehl am Platze. Denn noch immer liegt
Merkel in Umfragen vor den möglichen SPD-Kandidaten Steinmeier,
Steinbrück und Gabriel. Und keiner der Drei hat die Genossen so
begeistert wie Schmidt.
Pressekontakt:
Neue Presse Hannover
Petra Rückerl
Telefon: +49 511/5101-2264
rueckerl@neuepresse.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
367049
weitere Artikel:
- Neuer Giftmüllskandal im Ruhrgebiet? - Gutachter erhebt im Fall Thyssen-Halde schwere Vorwürfe gegen Heinrich Becker GmbH Düsseldorf (ots) - Vor dem Hintergrund der laufenden
staatsanwaltlichen Ermittlungen wegen der Verwendung illegaler
Abfälle bei der Abdichtung der Giftmülldeponie "Thyssen-Halde" in
Wanne-Eickel erhebt der von der Stadt Herne beauftragte Gutachter,
Professor Helmut Meuser, schwere Vorwürfe gegen die Heinrich Becker
GmbH.
Laut dem Experten für Bodenschutz und Bodensanierung an der
Universität Osnabrück habe die Heinrich Becker GmbH beim Abdichten
der Halde nicht zulässige und teilweise selber giftige Abfälle
eingebaut: "Wir mehr...
- WAZ: Gescheiterte Mission
- Kommentar von Gudrun Büscher Essen (ots) - Es sind hohe Ansprüche, die da an eine Konferenz
gestellt werden. Die zweite Bonner Afghanistan-Runde soll eine Lösung
finden für die Zeit nach dem Abzug des Militärs. Sie soll den
Afghanen das Gefühl geben: Wir lassen Euch nicht allein. Und sie soll
den Übergang organisiert erscheinen lassen. Ist er aber nicht. Zehn
Jahre nach der ersten Konferenz auf dem Bonner Petersberg sind die
Probleme am Hindukusch weiter ungelöst. Die Sicherheitslage ist
katastrophal, nur Korruption und Mohn blühen. Dass die Mädchen nun -
meistens mehr...
- Berliner Zeitung: Kommentar zum Lehrermangel in der Hauptstadt Berlin (ots) - Berlin hat bislang der Versuchung widerstanden,
den anderen Ländern den Verbeamtungsunsinn auf Pump nachzumachen. Das
Problem ist nur, dass das Land, anders als ein Unternehmen, durch das
starre Tarifsystem im öffentlichen Dienst kaum Möglichkeiten hat,
gute Leute als Angestellte etwa durch Zulagen nach Berlin zu holen.
Das wird wegen des Fachkräftemangels bald auch für andere Berufe in
der Verwaltung gelten, Amtsärzte etwa oder IT-Experten. So unangenehm
der hohe Problemdruck ist: Er kann in Berlin Lösungen hervorbringen, mehr...
- WAZ: Erinnerungen an Krieg
- Kommentar Thomas Mader Essen (ots) - Jeden Tag drängt sich irgendwo in Deutschland aufs
Neue die Geschichte auf. Die Bombe. Die Sirene. Die Angst. Unter der
Wasseroberfläche, im Lehm, in den tieferen Schichten unseres
Selbstverständnisses liegen diese Erinnerungen an Gewalt und Gräuel
normalerweise verborgen; aber dann und wann werden sie
emporgerüttelt. Deutschland hat zweifelsohne in vielerlei Hinsicht
gelernt, mit diesen Dingen umzugehen. Bombenentschärfungen gelingen
meist routiniert, reibungslos, auf technisch höchstem Niveau. Das ist
Technik für mehr...
- "DER STANDARD"-Kommentar: "Die Zeit der Predigten ist vorbei"
von Eric Frey Neue Budgetregeln können den Euro nicht retten, aber den Weg
für Hilfe ebnen - Ausgabe vom 5.12.2011
Wien (ots) - Eltern sind mit dem Problem gut vertraut: Wenn Kinder
aus eigenem Verschulden in Schwierigkeiten geraten, soll man
schimpfen oder helfen? Wohl stehen Eltern bei echten Gefahren ihren
Sprösslingen bei, aber meist wollen sie auch, dass diese etwas daraus
lernen und sich nicht daran gewöhnen, dass andere ihnen aus der
Patsche helfen.
Es ist dieses Dilemma, das den monatelangen Schlingerkurs der
deutsche Regierung in der Eurokrise mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|