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UN-Klimakonferenz in Durban (COP 17): WWF startet weltweite Online-Aktion gegen neues Waldgesetz in Brasilien // Kahlschlag würde Klima mit zusätzlichen 28 Milliarden Tonnen CO2 aufheizen

Geschrieben am 05-12-2011

Berlin (ots) - Mit einer internationalen Online-Notrufaktion will
der WWF die Reform des brasilianischen Waldschutzgesetzes und damit
die Zerstörung von 76,5 Millionen Hektar Wald verhindern. "Während
die Welt auf dem Klimagipfel in Durban noch über die Reduzierung der
Treibhausgasemissionen durch die Abholzung der Wälder diskutiert,
droht in Brasilien ein neuer gewaltiger Kahlschlag, der das Weltklima
mit bis zu 28 Milliarden Tonnen CO2 zusätzlich aufheizen würde", sagt
WWF-Waldreferent Roberto Maldonado. "Brasilien riskiert mit dem
geplanten Gesetz Wald- und Klimaschutz." Deshalb ruft der WWF dazu
auf, unter www.emergencycallbrasilien.de eine Protest-E-Mail direkt
an die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff zu richten. Sie kann
mit ihrem Einsatz die Rodung des Regenwaldes noch stoppen. Für den
morgigen Dienstag ist eine erste Gesetzes-Abstimmung im Senat
angekündigt.

Die Kettensägen bedrohen große Teile der brasilianischen
Regenwälder. "Betroffen wäre eine Fläche so groß wie Deutschland,
Österreich und Italien zusammen. Dies ist nicht nur ein Alptraum für
die Artenvielfalt, sondern auch die Folgen für das Weltklima wären
immens", unterstreicht Carlos Rittl, Klimaschutzkoordinator des WWF
Brasiliens. Selbst offizielle Berechnungen der Regierung kommen auf
zusätzliche Emissionen von bis zu 28 Milliarden Tonnen. Das
entspräche etwa dem Treibhausgassaustoß von Deutschland in drei
Jahrzehnten.

Wird der Gesetzentwurf umgesetzt, würde dies laut WWF die
Klimaschutzbemühungen in dem größten Lateinamerikanischen Land weit
zurückwerfen. "Auch die Verhandlungen über die Reduzierung der
Treibhausgasemissionen durch Waldzerstörung und Umwandlung (REDD+)
werden durch das Gesetzesvorhaben untergraben", warnt WWF Experte
Carlos Rittl. Weltweit sind etwa 18 Prozent des globalen
Treibhausgasausstoßes auf die Zerstörung der Wälder zurückzuführen.
Brasilien hat auf diesem Gebiet in den vergangenen Jahren große
Fortschritte erzielt, die jetzt wieder auf dem Spiel stehen. Das Land
strebt an, seinen Treibhausgasausstoß bis 2020 um mindestens 36
Prozent im Vergleich zur bisher prognostizierten Emissionsentwicklung
zu reduzieren. Eine Reform der Waldgesetzgebung würde dieses Ziel
ernsthaft gefährden.

"Von Anfang an haben wir gegen die Novelle des Waldgesetzes
gekämpft. Wir haben argumentiert und gestritten, Petitionen
geschrieben und Bündnisse mit über 200 Institutionen der
brasilianischen Gesellschaft geschlossen", sagt Roberto Maldonado.
"Jetzt ist die Zeit, sich direkt an die Person zu wenden, die das
katastrophale Gesetz noch verhindern kann. Das ist Präsidentin Dilma
Rousseff, die in wenigen Monaten Gastgeberin der großen Rio+20
Konferenz zur biologischen Vielfalt sein wird."

Die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff hatte im Wahlkampf
angekündigt, "jede Gesetzesänderung zu verhindern, die illegale
Rodungen gestattet oder eine Amnestie für Umweltkriminelle vorsieht."
Mit einem Veto käme die Präsidentin auch der vorherrschenden Meinung
in der Bevölkerung entgegen. Einer repräsentativen Umfrage zufolge
lehnen 85 Prozent der Brasilianer die Ausweitung von Nutzflächen auf
Kosten des Regenwaldes ab.

- Link zur Online-Aktion: www.emergencycallbrasilien.de - Footage
erhalten Sie bei Jürgen Matijevic, WWF-Bildredaktion, Tel.: 069-79
144 152

Weitere Informationen:

Astrid Deilmann, Pressestelle WWF Deutschland, Tel. 030/311 777
423 Roberto Maldonado, Waldexperte WWF Deutschland, Tel.: 030/311 777
231



Pressekontakt:
WWF World Wide Fund For Nature
Astrid Deilmann
Telefon: 030/311 777 423
E-Mail: deilmann@wwf.de


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