Rheinische Post: Ägyptens Dilemma
Geschrieben am 08-12-2011 |
Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Matthias Beermann:
Der Befund ist ernüchternd: Die von der Demokratie begeisterten
jungen Menschen, ohne deren Hartnäckigkeit Ägyptens Machthaber
Mubarak wohl nie aus dem Amt gejagt worden wäre, haben die
Parlamentswahl verloren. Noch ist der Urnengang nicht beendet, aber
schon jetzt ist klar, dass säkular und liberal gesinnte Kandidaten
nur ein versprengtes Häuflein in der neuen Volksvertretung stellen
werden. Es sind die islamistischen Parteien, die den Sieg
davongetragen haben, darunter auch die radikal-islamischen
Salafisten, die schon ganz klar gesagt haben, dass in Ägypten künftig
die Scharia Vorrang haben soll vor allen staatlichen Gesetzen. Es ist
ein Dilemma, auch für den Westen: Zum einen besteht kaum ein Zweifel,
dass diese Wahl tatsächlich den politischen Volkswillen
widerspiegelt. Zum anderen beginnt das Militär nun schon wieder
damit, sich als Bollwerk gegen den Islamismus in Szene zu setzen.
Damit besteht jetzt die Wahl zwischen einem Militärregime, das
versuchen wird, alle politischen Kräfte gegeneinander auszuspielen,
und zugleich Übergriffe auf die koptische Minderheit zulässt. Und
einer islamistischen Regierung, in der die Radikalen stärker sind als
befürchtet. Aber es sind die Ägypter, die diese Wahl treffen müssen,
nicht wir.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2303
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
367957
weitere Artikel:
- BERLINER MORGENPOST: Russland auf dem Weg in bleierne Zeiten - Leitartikel Berlin (ots) - Wenn in Zeiten von Anarchie und wirtschaftlichem
Niedergang die Unzufriedenheit wächst, wundert das niemanden. Deshalb
ist erstaunlich, was jetzt in Russland geschieht: Die
Rahmenbedingungen sind halbwegs stabil, die Staatsfinanzen relativ
solide, der größte staatliche Devisenbringer Gazprom erzielt mit
seinen hohen Erdgaspreisen (im Ausland) Rekorderlöse. Auf dieser
Grundlage könnte eine Erfolgsgeschichte beginnen. Wenn ausgerechnet
in dieser Lage, nach den Parlamentswahlen, eine Proteststimmung
entsteht, muss in mehr...
- Rheinische Post: Retter EZB Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Antje Höning:
Seit fünf Wochen ist der Italiener Mario Draghi Chef der
Europäischen Zentralbank (EZB) - und schon öffnen sich die Schleusen:
Gestern senkte er zum zweiten Mal den Leitzins und gibt
Geschäftsbanken nun für drei Jahre unbegrenzt Kredit. So einfach sind
Banken noch nie an Geld gekommen. Manche mögen den neuen Kurs der EZB
für Ausdruck italienischen Leichtsinns halten. Tatsächlich ist er
Ausdruck der verschärften Krise. Italien braucht im nächsten Jahr 300
Milliarden Euro, um auslaufende mehr...
- Rheinische Post: Wachsamkeit zahlt sich aus Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Martin Kessler:
Es scheint, dass unsere Polizeikräfte den islamistischen Terror
inzwischen gut einschätzen können. Die Vereitelung der von der
"Sauerland-Gruppe" geplanten Anschläge, die Aushebung der Duisburger
Terror-Verdächtigen und jetzt die Verhaftung eines mutmaßlichen
Mitglieds der Düsseldorfer Zelle zeigen die Effektivität der Polizei.
Entwarnung kann allerdings nicht gegeben werden. Denn die Zahl der
gewaltbereiten Islamisten mit Terror-Neigung ist nach wie vor
erschreckend hoch. mehr...
- NRZ: Es geht um unser Europa - Kommentar zum EU-Gipfel. Von Rüdiger Oppers Essen (ots) - Die einen sprechen von einem "Endspiel", andere vom
"Schicksalstag". Tatsächlich geht es heute beim Brüsseler
Gipfeltreffen um viel: unser Geld, unsere Wirtschaft, unser Europa.
Nach dem schier endlosen Verwirrspiel um Rettungsschirme und
Ratingagenturen steht mehr als der Euro auf dem Spiel. Es geht
mittlerweile auch um die europäische Idee. Selbst die Kanzlerin hatte
in dieser Woche im Bundestag einräumen müssen, dass die Politik
angesichts der Eurokrise das Vertrauen der Bevölkerung verloren hat.
Europa - dieser mehr...
- Westdeutsche Zeitung: Der Konstruktionsfehler des Euro ist nur schwer zu beheben =
Von Martin Vogler Düsseldorf (ots) - Vor mehr als einem Jahrzehnt begleiteten viele
den Start des Euro skeptisch, aber doch hoffnungsvoll. Schließlich
leuchtete es ein, dass Wachstum und grenzübergreifender Handel besser
funktionieren, wenn nicht ständige Wechselkursschwankungen das
Kalkulieren erschweren. Besonders für eine starke Exportnation wie
Deutschland war das ein tolles Argument. Und dann kamen noch die
Aha-Effekte bei der Urlaubsreise dazu: kein Umrechnen, kein
Umtauschen, nur noch eine Geldbörse für viele Länder. Das Image der
neuen Währung mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|