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Neue bundesweite Endlager-Suche starten, Gorleben ausschließen. Röttgen muss AKW-Betreiber zur Finanzierung heranziehen

Geschrieben am 15-12-2011

Berlin (ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) hat Bundesumweltminister Norbert Röttgen aufgefordert, die
Atomkraftwerksbetreiber zur Finanzierung der neuen Endlagersuche für
hochradioaktiven Atommüll heranzuziehen. "Bald zwei Milliarden Euro,
die für Erkundung und Ausbau des Salzstocks in Gorleben am Ende
ausgegeben sein werden, dürfen nicht weitere Milliarden folgen. Die
Atomkraftwerksbetreiber haben den Atommüll produziert, sie müssen
auch sämtliche Kosten für dessen Entsorgung tragen. Die Bevölkerung
wird eine neue Endlagersuche nur akzeptieren, wenn dafür keine
weiteren Steuergelder fließen", sagte der BUND-Vorsitzende Hubert
Weiger.

Die Suche nach Alternativen zu dem aus geologischen Gründen als
Endlager ungeeigneten Salzstock in Gorleben werde außerdem wesentlich
teurer als die im Bundeshaushalt 2012 veranschlagten drei Millionen
Euro. Weiger: "Die bisherige Kostenschätzung der Bundesregierung von
400 Millionen Euro für die Suche nach alternativen Standorten ist
unrealistisch. Bundesumweltminister Röttgen muss eine realistische
Kostenabschätzung für das Suchverfahren vorlegen und die klare
Aussage machen, dass diese Kosten nicht vom Steuerzahler getragen
werden müssen."

Bevor die Suche nach einem neuen Standort beginne, müsse außerdem
zunächst ein akzeptables Konzept zur Endlagerung des hochradioaktiven
Atommülls erstellt werden, sagte der BUND-Vorsitzende. Es müsse
Aussagen über die Art und Weise der Einlagerung und den Verschluss
des Endlagers enthalten. Berücksichtigt werden müssten auch
Vorschläge zu einer möglichen Zugänglichkeit zum Endlager und zur
Rückholbarkeit des Strahlenabfalls. Weiger forderte die
SPD-Ministerpräsidenten auf, bei ihrem Treffen mit
Bundesumweltminister Röttgen zur Endlagersuche den ablehnenden
Beschluss des SPD-Parteitages zu Gorleben umzusetzen. "Es hat für
Gorleben nie ein vernünftiges Auswahlverfahren gegeben. Es ist völlig
unmöglich, diesen verbrannten Standort in ein neues angeblich offenes
Suchverfahren zu integrieren. Wenn Gorleben nicht aus der
Endlagersuche herausgehalten wird, scheitert das Verfahren bereits zu
Beginn. Dann ist ein gesellschaftlicher Konsens nicht möglich", sagte
Weiger.

Nicht länger hingenommen werden könne auch, dass die politisch
Verantwortlichen die Augen davor verschlössen, dass sich die
Atommüllmenge Tag für Tag vergrößere und niemand wisse, wohin damit.
Nur wenn alle Atomkraftwerke vom Netz seien werde es bei der
Einrichtung eines Atommülllagers gelingen, die nötige Akzeptanz zu
gewinnen, sagte Weiger. Der jetzige viel zu zögerliche Atomausstieg
führe zu einer Vergrößerung der Menge des hochradioaktiven Atommülls
um weitere 4000 Tonnen. Um das Jahr 2020 werde die Menge des zu
entsorgenden hochradioaktiven Atommülls rund 18000 Tonnen betragen.



Pressekontakt:
Thorben Becker, BUND-Atomexperte:
Tel. 030-27586-421 bzw.

Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher:
Tel. 030-27586-425, Fax: -440
E-Mail: presse@bund.net
Internet: www.bund.net


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