Neues Deutschland: zum Armutsbericht des Paritätischen Gesamtverbandes
Geschrieben am 21-12-2011 |
Berlin (ots) - Das Skandalöse an der Nachricht ist, dass sie nicht
neu ist. Seit 2005 registrieren diverse Erhebungen eine etwa
gleichbleibend hohe Armut, die jeden Siebenten trifft. Da können
Wirtschaft wie Politik jubeln, dass Deutschland die Krise bislang
umschiffte, die Kauflaune anhält und jeder Bürger über 200 Euro für
Weihnachtsgeschenke ausgibt. Auf zwölf Millionen, die an der
Armutsgrenze leben oder sie unterschritten, trifft das nicht zu. Sie
sind ausgegrenzt und haben kaum Hoffnung auf Verbesserung.
Ausgerechnet ein SPD-Kanzler gab 2003 mit seiner Agenda 2010 den
Startschuss zum großen Ausverkauf der sozialen Verantwortung - den
führende Sozialdemokraten bis heute verteidigen. Leistungen des
Staates zurückfahren, Eigenverantwortung stärken, mehr Eigenleistung
abfordern, so umriss Gerhard Schröder sein Programm. Damit ist er als
Kanzler zwar grandios gescheitert - es brachte ihm aber 2005 von
seiner CDU-Nachfolgerin persönlichen Dank ein, weil er »mutig und
entschlossen eine Tür aufgestoßen hat«. Das offene Scheunentor
nutzte Angela Merkel liebend gern, bestätigte den Vorwurf der
Sozialdemokratisierung in diesem einen Punkt. Flächendeckender
Mindestlohn? Fehlanzeige! Reichensteuer? Denkste! Höhere Regelsätze?
Unvergessen die erbärmliche Nummer, mit der der Hartz-IV-Bezug um
ganze fünf Euro erhöht wurde! Seit Merkels Kanzlerschaft hat sich die
Armut auf hohem Niveau und - abgekoppelt von der Konjunktur -
verfestigt. So wird die Statistik zum Zeugnis: von erschreckender
Armut im wahrsten wie im übertragenen Sinn.
Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD
Telefon: 030/2978-1721
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
370121
weitere Artikel:
- NRZ: Früherer evangelischer Präses Schmude stützt Bundespräsident Wulff Essen (ots) - Essen. Der frühere SPD--Bundesminister und
langjährige Präses der Synode Evangelischen Kirche in Deutschland
(EKD), Jürgen Schmude, hat in der Debatte um die Weihnachtsansprache
Partei für Bundespräsident Christian Wulff ergriffen. "Natürlich
soll er sie halten", sagte Schmude der "Neuen Ruhr/Neuen Rhein
Zeitung" (NRZ, Donnerstagsausgabe). "Die Ansprache gehört zum Amt des
Bundespräsidenten und es ist seine Sache, sein Amt solange auszuüben,
wie er es hat." Schmude rät Wulff, er solle die Vorwürfe nicht
wichtiger machen, mehr...
- tz München: Zehn Jahre Afghanistan-Einsatz: Vergesst die Fehler nicht München (ots) - Es ist leichter, einen Krieg zu beginnen, als ihn
zu beenden. Noch schwerer macht es sich, wer erst lernen muss, das
Wort Krieg überhaupt in den Mund zu nehmen. Heute vor genau zehn
Jahren hat der Bundestag die Bundeswehr in eine Mission geschickt,
die sich als Odyssee erwies. Das Ziel war Afghanistan. Was deutsche
Soldaten aber in dem seit einer halben Ewigkeit durch Krieg und
Korruption gebeutelten Land sollten, war und ist noch immer vielen
Menschen nicht klar: Deutschlands Sicherheit verteidigen? Für
Frauenrechte mehr...
- Südwest Presse: KOMMENTAR · ARMUT Ulm (ots) - Sozialer Stresstest
Flächendeckend bringt die Bundesregierung in diesen Tagen ihre
frohe Botschaft unters Volk: "Der Aufschwung kommt bei den Menschen
an." Doch Plakate sind geduldig - sie verraten oft nur die halbe
Wahrheit. Tatsache ist nämlich, dass die Armut in Deutschland auf
einem erschreckend hohen Niveau verharrt. Die Segnungen anhaltenden
Wachstums ergießen sich keineswegs automatisch auch über den
Bedürftigen, allen vermeintlich ehernen Gesetzen der Marktwirtschaft
zum Trotz. Die Politik muss der sozialen mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Die Ursachen rückläufiger Spendentätigkeit Bielefeld (ots) - Skepsis und Armut
Wer reich ist, der sollte möglichst viele Almosen geben, um die
Not der Armen zu lindern. Mit diesem Appell rufen nicht nur die
Kirchen vor allem in der Weihnachtszeit zum Spenden auf. Rund 40.000
Organisationen sind in Deutschland unterwegs. Die meisten betteln
nicht mit einer alten Blechbüchse, sondern sie haben sich als
Fundraiser (Mittelbeschaffer) längst professionalisiert und wirken
daher nicht unbedingt glaubwürdiger. Die fein verpackten Bitten
stoßen aber vor allem bei vielen großen mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Keine Mehrheit für NRW-Haushalt in Sicht Bielefeld (ots) - Besser Neuwahlen
Wenn man die Opposition beim Wort nimmt, ist die Zeit der
rot-grünen Minderheitsregierung in NRW im Frühjahr zu Ende. In aller
Deutlichkeit haben die Redner von CDU, FDP und Linken im Landtag
angekündigt, dass sie dem Haushaltsentwurf nicht zustimmen und ihn
auch nicht durch Enthaltung passieren lassen werden. Eine Regierung
ohne Mehrheit für den Haushalt hat ihre Legitimation verloren,
Neuwahlen wären unausweichlich. Schon wird spöttisch der 6. Mai als
Wahltermin genannt. Die Vorstellung, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|