Bundesbankpräsident Weidmann verteidigt im stern Rekordkredit an Banken und prognostiziert: "Private Einkommen steigen 2012 um drei Prozent"
Geschrieben am 28-12-2011 |
Hamburg (ots) - Bundesbankpräsident Jens Weidmann hat sich
erstmals zu dem 489-Milliarden-Euro-Kredit geäußert, den die
Europäische Zentralbank vorige Woche den Banken zu einem Mini-Zins
von einem Prozent zur Verfügung gestellt hat. In einem Gespräch mit
dem Hamburger Magazin stern nannte Weidmann dies "eine ungewöhnliche
Maßname, auch in dieser Höhe". Sie sei aber notwendig, um "den
Kreditfluss in die Wirtschaft in Gang zu halten". Weidmann: "Es ist
eine Überbrückungshilfe für die Banken, die erst dann wieder
gefestigt dastehen können, wenn die Staatsschuldenkrise überwunden
ist."
Gleichzeitig lehnte Weidmann in dem stern-Interview stärkere
Eingriffe der Notenbanken zur Lösung der Staatsschuldenkrise ab. Dies
würde die Stabilität der Währung infrage stellen und die Krise nur
verschärfen. Weidmann: "Staatsfinanzierung mit der Notenpresse würde
auf Dauer zulasten gerade der kleinen Sparer gehen, der Menschen mit
niedrigem Einkommen."
Vordringlich sei, das Problem an der Wurzel zu packen und die
Staatsfinanzen in Ordnung zu bringen. Weidmann: "Jeder Bürger weiß,
wenn man zu hohe Schulden hat, dann muss man den Gürtel enger
schnallen." In einer Währungsunion sei jedes Land für seine Finanzen
verantwortlich. Andernfalls wäre es möglich, sich auf Kosten anderer
zu verschulden.
Trotz der gegenwärtig schwierigen Lage sieht Weidmann "überhaupt
keinen Grund, in Panik zu verfallen". Der Euro ist nach seinen Worten
stabiler als die D-Mark. Auch die Perspektiven für Deutschland seien
gut: Das Wachstum sei relativ robust, die Arbeitslosigkeit so niedrig
wie lange nicht. Dem stern sagte Weidmann: "Wir gehen davon aus, dass
die Einkommen der privaten Haushalte im kommenden Jahr um drei
Prozent steigen. Da kann man doch nicht so tun, als ob die Welt
untergeht."
Verständnis äußert der Bundesbankpräsident für die
"Occupy"-Demonstranten vor der Frankfurter EZB-Zentrale: "Manche
Anliegen der Demonstranten sind ja durchaus berechtigt, etwa die
Forderung nach stärkerer Regulierung der Banken." Große Banken
müssten "strenger beaufsichtigt werden". Generell habe die
Finanzkrise Defizite in unserem Wirtschaftssystem aufgezeigt - "von
der Regulierung der Finanzmärkte bis hin zur Frage der demokratischen
Legitimation bestimmter Entscheidungen".
Pressekontakt:
stern-Redaktion
Politik+Wirtschaft
Telefon 040-3703-3600
Diese Vorabmeldung ist mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei.
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
370650
weitere Artikel:
- KfW-Investbarometer: Kälteeinbruch, aber kein Frost Frankfurt (ots) -
- Unternehmensinvestitionen wachsen 2011 um 8%
- 2012 Rückgang auf 0,7% erwartet
Nach einem starken Wachstum von 8 % in diesem Jahr dürfte die
Dynamik der Unternehmensinvestitionen im Jahr 2012 deutlich auf nur
noch 0,7 % zurückgehen. Dies ist ein zentrales Ergebnis des aktuellen
KfW-Investbarometers. Grund für den erwarteten Rückgang ist die
Tatsache, dass sich die deutschen Unternehmen nicht mehr den
konjunkturellen Auswirkungen der Banken- und Staatsschuldenkrise im
Euroraum entziehen können.
mehr...
- Hochtief dementiert gegenüber ENERGY Hamburg 97.1 Kostenexplosion bei Elbphilharmonie Hamburg (ots) - Die Hamburger Elbphilharmonie wird anscheinend
doch nicht teurer. Der Baukonzern Hochtief hat gegenüber ENERGY
Hamburg 97.1 bestritten, dass er für den Bau des Prestigeprojekts
noch einmal zusätzlich 180 Millionen Euro von der Hansestadt
verlangt. Das hatte die BILD-Zeitung (Mittwochsausgabe) berichtet und
sich dabei auf Unternehmenskreise berufen. Er bestreite, dass diese
Aussage gemacht wurde, sagte der Sprecher des Essener Konzerns, Bernd
Pütter, im ENERGY-Hamburg-Interview. Wer Anderes behauptet, sage die
Unwahrheit. mehr...
- The Euro dilemma between liquidity and budget discipline - and both goals could be achieved (mit Bild) Brussels (ots) -
- Cross reference: Picture is available via epa european
pressphoto agency and can be downloaded free of charge at:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=53913 -
Greek haircut and saving programs alone do not solve the Euro
problem and will result in continued credit crunch that may damage
growth in Europe. Europe's 500, therefore, proposes an approach that
ensures budget DISCIPLINE + LIQUIDITY at the same time and thereby
improves the growth prospective in Europe. This means in summary: mehr...
- KfW legt "Aktionsplan Energiewende" vor / Finanzierungsangebote unterstützen Bundesregierung beim Umbau der Energieversorgung Frankfurt (ots) -
- Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Innovationen für die
Energiewende: Breite Finanzierungsangebote für Privatpersonen,
Unternehmen und Kommunen
- Erweiterte Produktpalette der Energie- und Umweltfinanzierungen
für Unternehmen ab 1. Januar 2012
Die KfW unterstützt die Bundesregierung im Rahmen des
"KfW-Aktionsplans Energiewende" nachhaltig mit zahlreichen
Finanzierungsangeboten dabei, den Umbau der Energieversorgung zu
beschleunigen. Unterstützt werden bereits Finanzierungen mehr...
- Kraftstoffpreise in Deutschland / Tanken wieder deutlich teurer / ADAC: Diesel und Benzin um mehr als vier Cent gestiegen München (ots) - Im Gegensatz zur Vorwoche sind an Deutschlands
Tankstellen die Kraftstoffpreise wieder kräftig gestiegen. Das zeigt
die wöchentliche Auswertung der ADAC Kraftstoffpreisdatenbank. Der
Liter Super E10 kostet derzeit in Deutschland im Schnitt 1,507 Euro
und damit 4,4 Cent mehr als vor Wochenfrist. Auch beim Diesel ist ein
kräftiger Anstieg zu verzeichnen: Der Preis kletterte um 4,6 Cent auf
1,423 Euro je Liter.
Laut ADAC ist der teurere Sprit an den Zapfsäulen auch eine Folge
der Preisentwicklung auf dem Rohölmarkt. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|