KfW-Investbarometer: Kälteeinbruch, aber kein Frost
Geschrieben am 28-12-2011 |
Frankfurt (ots) -
- Unternehmensinvestitionen wachsen 2011 um 8%
- 2012 Rückgang auf 0,7% erwartet
Nach einem starken Wachstum von 8 % in diesem Jahr dürfte die
Dynamik der Unternehmensinvestitionen im Jahr 2012 deutlich auf nur
noch 0,7 % zurückgehen. Dies ist ein zentrales Ergebnis des aktuellen
KfW-Investbarometers. Grund für den erwarteten Rückgang ist die
Tatsache, dass sich die deutschen Unternehmen nicht mehr den
konjunkturellen Auswirkungen der Banken- und Staatsschuldenkrise im
Euroraum entziehen können.
"Wir erleben einen Kälteeinbruch, aber keinen Frost", sagt Dr.
Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe. "Für das kommende
Jahr erwarten wir bei den Unternehmensinvestitionen kein negatives
Vorzeichen, sondern nur eine - allerdings deutlich spürbare -
Wachstumsverlangsamung. Die Investitionstätigkeit der Unternehmen
wird dennoch auch 2012 positiv zu dem von uns prognostizierten
BIP-Wachstum von 1,0 % beitragen." Sollte jedoch die Stabilisierung
der Schuldenkrise im Euroraum nicht gelingen, könne die Kombination
aus hartem Konsolidierungskurs in wichtigen Mitgliedsländern,
weltwirtschaftlicher Abkühlung und nervösen Kapitalmärkten eine
ausgeprägte Rezession in der Eurozone auslösen. "In diesem derzeit
eher unwahrscheinlichen Risikoszenario erwartet die KfW auch für
Deutschland ein Abgleiten in die Rezession mit einem Rückgang der
Unternehmensinvestitionen von -4,5 % und des BIP von -0,5 %.", so Dr.
Norbert Irsch.
Nach dem Basisszenario der KfW werden die
Unternehmensinvestitionen trotz des erwarteten Wirtschaftsabschwungs
im kommenden Jahr nicht ganz so schnell und massiv einbrechen wie in
früheren Abschwungsphasen, etwa 2001/2002. Das aktuell niedrige
Zinsniveau stimuliert weiter die Investitionen, wobei künftig für die
Unternehmen weniger Investitionen zur Erweiterung sondern vielmehr
zur Kostensenkung oder zur Etablierung energie- und
rohstoffeffizienter Verfahren interessant sein dürften. Parallel dazu
stützt der private Konsum die Investitionstätigkeit
binnenwirtschaftlich ausgerichteter Unternehmen.
Im 3. Quartal hatten die Unternehmensinvestitionen insgesamt mit
+1,9 % gegenüber dem Vorquartal noch einmal kräftig zugelegt. Die als
Frühindikator für die Unternehmensinvestitionen geltende
Maschinenbauproduktion signalisiert mit einem Rückgang von aktuell
-2,7 % gegenüber dem Vorquartalsdurchschnitt allerdings bereits das
Ende des Höhenflugs. Der Grund dafür liegt in der Eurokrise, die über
zwei Kanäle auf die Unternehmensinvestitionen wirkt: Zum einen
verstärken die Sparbemühungen in öffentlichen Haushalten der Eurozone
die Konjunkturabkühlung. Zum anderen belasten Abschreibungen auf
Staatsanleihen, die zusätzlichen Eigenkapitalanforderungen sowie die
anhaltenden Refinanzierungsprobleme die Kreditvergabekapazität und
-bereitschaft der Banken. Dies könnte zu einer Verschlechterung des
bisher kaum beeinträchtigten Zugangs deutscher Unternehmen zu
Krediten führen.
Die neue Ausgabe des KfW-Investbarometers ist im Internet unter
www.kfw.de/Investbarometer abrufbar.
Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstraße 5-9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM), Christine Volk,
Tel. 069 7431-3867, Fax: 069 7431-3266,
E-Mail: ´christine.volk@kfw.de, Internet: www.kfw.de/newsroom
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
370651
weitere Artikel:
- Hochtief dementiert gegenüber ENERGY Hamburg 97.1 Kostenexplosion bei Elbphilharmonie Hamburg (ots) - Die Hamburger Elbphilharmonie wird anscheinend
doch nicht teurer. Der Baukonzern Hochtief hat gegenüber ENERGY
Hamburg 97.1 bestritten, dass er für den Bau des Prestigeprojekts
noch einmal zusätzlich 180 Millionen Euro von der Hansestadt
verlangt. Das hatte die BILD-Zeitung (Mittwochsausgabe) berichtet und
sich dabei auf Unternehmenskreise berufen. Er bestreite, dass diese
Aussage gemacht wurde, sagte der Sprecher des Essener Konzerns, Bernd
Pütter, im ENERGY-Hamburg-Interview. Wer Anderes behauptet, sage die
Unwahrheit. mehr...
- The Euro dilemma between liquidity and budget discipline - and both goals could be achieved (mit Bild) Brussels (ots) -
- Cross reference: Picture is available via epa european
pressphoto agency and can be downloaded free of charge at:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=53913 -
Greek haircut and saving programs alone do not solve the Euro
problem and will result in continued credit crunch that may damage
growth in Europe. Europe's 500, therefore, proposes an approach that
ensures budget DISCIPLINE + LIQUIDITY at the same time and thereby
improves the growth prospective in Europe. This means in summary: mehr...
- KfW legt "Aktionsplan Energiewende" vor / Finanzierungsangebote unterstützen Bundesregierung beim Umbau der Energieversorgung Frankfurt (ots) -
- Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Innovationen für die
Energiewende: Breite Finanzierungsangebote für Privatpersonen,
Unternehmen und Kommunen
- Erweiterte Produktpalette der Energie- und Umweltfinanzierungen
für Unternehmen ab 1. Januar 2012
Die KfW unterstützt die Bundesregierung im Rahmen des
"KfW-Aktionsplans Energiewende" nachhaltig mit zahlreichen
Finanzierungsangeboten dabei, den Umbau der Energieversorgung zu
beschleunigen. Unterstützt werden bereits Finanzierungen mehr...
- Kraftstoffpreise in Deutschland / Tanken wieder deutlich teurer / ADAC: Diesel und Benzin um mehr als vier Cent gestiegen München (ots) - Im Gegensatz zur Vorwoche sind an Deutschlands
Tankstellen die Kraftstoffpreise wieder kräftig gestiegen. Das zeigt
die wöchentliche Auswertung der ADAC Kraftstoffpreisdatenbank. Der
Liter Super E10 kostet derzeit in Deutschland im Schnitt 1,507 Euro
und damit 4,4 Cent mehr als vor Wochenfrist. Auch beim Diesel ist ein
kräftiger Anstieg zu verzeichnen: Der Preis kletterte um 4,6 Cent auf
1,423 Euro je Liter.
Laut ADAC ist der teurere Sprit an den Zapfsäulen auch eine Folge
der Preisentwicklung auf dem Rohölmarkt. mehr...
- Das Euro-Dilemma zwischen Liquidität und Budget-Disziplin - beide Ziele könnten erreicht werden Brüssel (ots) - Der griechische Schuldenerlass und die
Sparprogramme allein lösen das Euro-Problem nicht und werden zu einer
kontinuierlichen Kreditkrise führen, die das Wachstum in Europa
beeinträchtigen könnte.
Europe's 500 schlägt daher eine Strategie vor, die
Budget-DISZIPLIN + LIQUIDITÄT gleichzeitig sicherstellt und somit die
Wachstumsperspektiven in Europa verbessert. Das bedeutet in der
Zusammenfassung:
- Nur ausländische Kreditgeber, Bürger müssen sich auf ihre
eigenen Staatsanleihen verlassen können.
- Die mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|