Niedrigste Tarifverdienste im Dezember 2011 in einigen Branchen unter 6,50 Euro
Geschrieben am 29-12-2011 |
Wiesbaden (ots) - Die niedrigsten Tarifverdienste liegen im
Dezember 2011 in einigen Branchen unter 6,50 Euro je Stunde. Wie das
Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, legen außerdem
nicht wenige Tarifverträge Verdienstuntergrenzen von unter 8,00 Euro
fest. Die niedrigen Tarifverdienste gelten insbesondere für gering
qualifizierte Beschäftigte in Gartenbau und Landwirtschaft sowie in
Handwerks- und Dienstleistungsbranchen.
In Gartenbaubetrieben in Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und
Niedersachsen beispielsweise beträgt der unterste tarifliche
Stundenverdienst 6,50 Euro. Im Ernährungsgewerbe beginnt der
Tarifverdienst im Konditorenhandwerk in Bayern bei 5,26 Euro und im
Fleischerhandwerk in Sachsen bei 6,00 Euro. Verbreitet sind niedrige
Anfangsvergütungen auch im Hotel- und Gastgewerbe. Die unterste
Vergütung für Tarifbeschäftigte beträgt in Brandenburg 6,29 Euro je
Stunde, in Thüringen 6,50 Euro und in Nordrhein-Westfalen 6,74 Euro.
In der ostdeutschen Systemgastronomie - dazu zählen zum Beispiel
Fast-Food- und Restaurantketten - lag sie bei 6,85 Euro. Auch in
anderen Dienstleistungsbranchen gelten tarifliche Stundenverdienste
von deutlich unter 8,00 Euro je Stunde, wie beispielsweise im
Friseurhandwerk (Schleswig-Holstein: 6,00 Euro), in der
Textilreinigung (neue Länder: 6,73 Euro), in der Zeitarbeit (neue
Länder: 7,01 Euro) und im Einzelhandel (Mecklenburg-Vorpommern,
Niedersachsen: 7,23 Euro). In einigen Branchen der Industrie, wie der
Schuhindustrie (Rheinland-Pfalz, Saarland: 6,35 Euro) oder der holz-
und kunststoffverarbeitenden Industrie (Thüringen: 7,54 Euro) wurden
ähnlich niedrige tarifliche Stundenlöhne vereinbart.
Zwar gelten die untersten Vergütungsgruppen meist nur für gering
qualifizierte Beschäftigte, aber auch Fachkräfte verdienen in einigen
Branchen wenig. So liegt der tarifliche Anfangsverdienst für Bäcker-
und Konditorengesellen in Mecklenburg-Vorpommern bei 6,97 Euro und
für Beschäftigte mit bestandener Gesellenprüfung im Friseurhandwerk
Schleswig-Holstein bei 7,00 Euro. Ausgebildeten Hotel- und
Restaurantfachleuten sowie Köchinnen und Köchen stehen laut
Tarifvertrag in Thüringen anfänglich 8,04 Euro, in Hamburg 8,27 Euro
und in Nordrhein-Westfalen 9,38 Euro zu. In der Zeitarbeit wurde für
Fachkräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung als Untergrenze ein
tariflicher Stundenlohn von 8,71 Euro in den neuen Ländern und 9,97
Euro im früheren Bundesgebiet vereinbart.
Derzeit gelten in Deutschland in zehn Brachen - darunter vier
Baubranchen -allgemeinverbindliche Mindestlöhne. Dabei liegt der
Mindestlohn im früheren Bundesgebiet bei Wäschereidienstleistungen
und größtenteils im Wach- und Sicherheitsgewerbe bei weniger als 8,00
Euro je Stunde. In den neuen Ländern werden 8,00 Euro zusätzlich bei
der Gebäudereinigung und in der Pflegebranche unterschritten.
Die Ergebnisse beruhen auf einer Auswertung von über 600
Flächentarifverträgen. Bei Angaben zu Monatsverdiensten erfolgte eine
Umrechung auf Stundenbasis. Informationen über die Zahl der
Beschäftigten in den untersten Vergütungsgruppen liegen nicht vor.
Detaillierte Daten zu Tarifverdiensten in verschiedenen Branchen,
Regionen und Berufen, zu Mindestlöhnen sowie zu wichtigen tariflichen
Regelungen, wie Arbeitszeit, Sonderzahlungen oder Urlaubsgeld finden
sich in der Tarifdatenbank des Statistischen Bundesamtes unter
www.destatis.de/Tarifdatenbank. Zudem sind spezielle
Brancheninformationen im Internetangebot abrufbar.
Zusätzliche Tabellen bietet die Online-Fassung dieser
Pressemitteilung unter www.destatis.de.
Weitere Auskünfte gibt:
Jörg Decker,
Telefon: (0611) 75-2442,
www.destatis.de/kontakt
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
E-Mail: presse@destatis.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
370782
weitere Artikel:
- Öffentliches Finanzierungsdefizit in den ersten drei Quartalen 2011 auf 33,7 Milliarden Euro verringert Wiesbaden (ots) - In den ersten drei Quartalen des Jahres 2011
verringerte sich das kassenmäßige Finanzierungsdefizit der Kern- und
Extrahaushalte des öffentlichen Gesamthaushalts - in Abgrenzung der
Finanzstatistik - auf 33,7 Milliarden Euro. Wie das Statistische
Bundesamt (Destatis) auf der Basis vorläufiger Ergebnisse der
vierteljährlichen Kassenstatistik mitteilt, war das
Finanzierungsdefizit damit um 51,4 Milliarden Euro niedriger als in
den ersten drei Quartalen 2010.
Im ersten bis dritten Quartal 2011 reduzierte sich mehr...
- So viel Solarenergie wie noch nie / Rekordproduktion: Deutsche Solarstromanlagen deckten 2011 den Strombedarf von Thüringen / Solarstromförderung erreicht 2012 Niveau von Haushalts-Stromtarifen Berlin (ots) - Das Jahr geht mit einem Rekord bei der
Solarenergie-Erzeugung zu Ende. Die Solaranlagen in Deutschland
produzierten 2011 mehr als 18 Milliarden Kilowattstunden Strom,
teilte der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) zum
Jahreswechsel mit. Das sind 60 Prozent mehr als noch im Vorjahr und
entspricht in etwa dem Stromverbrauch von Thüringen - einer
Strommenge, mit der rechnerisch 5,1 Millionen Haushalte ein Jahr lang
versorgt werden können. Auch die Solarwärme-Nutzung legte 2011 nach
Verbandsangaben deutlich mehr...
- Kanzlei-PR-Studie 2011: Medieninteresse an Wirtschaftskanzleien steigt / Compliance rückt in den Fokus Berlin (ots) - Im nationalen Vergleich der
Top-50-Rechtsanwaltskanzleien sicherte sich Görg Rechtsanwälte erneut
den ersten Platz der meistgenannten Kanzleien in deutschen Medien. In
57 Prozent aller Artikel, die sich mit Mandaten beschäftigten, wurde
auch deren Sozietät namentlich erwähnt. Auch andere deutsche
Wirtschaftskanzleien wie Freshfields, Hengeler Mueller und Rödl &
Partner konnten ihre Presseresonanz nochmals steigern. An dem hohen
Anteil der Veröffentlichungen zu wirtschaftsrechtlichen Themen zeigt
sich, dass vor allem mehr...
- Mit Zuversicht ins neue Jahr / StepStone Umfrage: Jede zweite Fach- und Führungskraft erwartet ein besonders gutes 2012 für ihr Unternehmen Düsseldorf (ots) - Trotz Euro-Krise und Unsicherheit auf den
Finanzmärkten bleibt die Mehrheit der deutschen Fach- und
Führungskräfte optimistisch. 53 Prozent erwarten für 2012 ein
besonders gutes Jahr für ihr Unternehmen. Das ergab eine Umfrage des
Online-Stellenportals StepStone, an der in Deutschland 1.129 Menschen
teilnahmen. Fast zwei Drittel (32 Prozent) der Befragten sind
überzeugt, dass sich die wirtschaftliche Situation 2012 verglichen
mit 2011 nicht verändern wird. Lediglich 14 Prozent fürchten, 2012
wird für ihren Arbeitgeber mehr...
- DEVK Versicherungen verstärken Konzernvorstand Köln (ots) - Dr. Veronika Simons wird zum 1. Januar 2012 den
DEVK-Vorstand als stellvertretendes Vorstandsmitglied verstärken.
Die promovierte Ingenieurin wird zum Jahresbeginn 2012 ihre
Aufgaben als stellvertretendes Vorstandsmitglied der DEVK Allgemeine
Lebensversicherungs-AG und zunächst als Hauptabteilungsleiterin Leben
beim DEVK Lebensversicherungsverein a.G. aufnehmen. Im März 2012
entscheidet der Aufsichtsrat über die zusätzliche Bestellung zum
stellvertretenden Vorstandsmitglied des DEVK
Lebensversicherungsvereins a.G. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|