Techniker Krankenkasse: Arzneimittel-Spargesetz wirkt / Starke regionale Unterschiede in der Verordnungsweise
Geschrieben am 30-12-2011 |
Hamburg (ots) - Die niedergelassenen Ärzte haben ihren gesetzlich
versicherten Patienten in den ersten drei Quartalen dieses Jahres
Arzneimittel im Wert von mehr als 25 Milliarden Euro verordnet.
Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet dies praktisch keine
Veränderung. Zugleich sind jedoch die Rabatte, die die Krankenkassen
erhalten, spürbar angestiegen - von knapp zwei Milliarden auf rund
2,6 Milliarden, wie die Techniker Krankenkasse (TK) mit Hinweis auf
Statistiken des Spitzenverbandes mitteilt. Dies entspricht einem
Anstieg von fast 33 Prozent. Thomas Widmann, Arzneimittelexperte bei
der TK: "Die Zahlen zeigen, dass die Maßnahmen, die der Gesetzgeber
ergriffen hat, um die Ausgaben für Medikamente im Griff zu behalten,
wirken. Das ist nach Jahren mit sehr hohen Steigerungsraten eine
wichtige Atempause für die Krankenkassen."
Im Bundesdurchschnitt entfielen auf jeden Versicherten mehr als
sieben Arzneimittelpackungen im Wert von fast 362 Euro. Angestiegen
sind die pro Kopf verschriebenen Tagesdosierungen: Statistisch
gesehen erhielt jeder Versicherte von Januar bis September 2011 für
knapp elf Tage mehr Medikamente als im gleichen Zeitraum des
Vorjahres.
Die regionalen Unterschiede in der Verordnungspraxis sind
erheblich: Am teuersten verschrieben die Ärzte in
Mecklenburg-Vorpommern mit einem Wert von rund 457 Euro je
Versicherten (26 Prozent mehr als im bundesweiten Mittel), während
Westfalen-Lippe mit knapp 327 Euro den niedrigsten Pro-Kopf-Wert
aufweist und den Bundesdurchschnitt damit um fast zehn Prozent
unterschreitet.
Der Durchschnittswert für eine Arzneimittel-Packung war in Berlin
mit knapp 61 Euro am höchsten. Am günstigsten wurde wiederum in
Westfalen-Lippe verordnet. Hier hatte eine Medikamenten-Packung im
Durchschnitt einen Wert von rund 42 Euro.
Spitzenreiter bei der Menge war Sachsen-Anhalt mit über 480
Tagesdosierungen pro Kopf (23 Prozent über dem Bundesdurchschnitt).
Am wenigsten wurde in Baden-Württemberg verschrieben, wo auf jeden
Versicherten Medikamente für knapp 359 Tage entfielen.
Die Statistiken sind im Internet unter www.gamsi.de zu finden.
Für Rückfragen:
Dorothee Meusch
Tel.: 040 - 6909 - 1783, E-Mail: pressestelle@tk.de
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