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Einigung im Streit um die tagesschau-App? Verleger und Öffentlich-Rechtliche scheinen zu einem Kompromiss bereit: "Sehr konstruktive Gespräche"

Geschrieben am 03-01-2012

Bonn (ots) - Der Streit um die App der tagesschau findet
möglicherweise ein außergerichtliches Ende. "Ich sehe auf beiden
Seiten guten Willen, dass wir zu einer Einigung kommen", sagte
ARD-Vorsitzende Monika Piel gegenüber dem Medienmagazin journalist.
Nach einem ersten Gespräch Ende November wollen sich Vertreter der
klagenden Verleger sowie des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in
diesen Tagen erneut treffen. Man befinde sich "erfreulicherweise in
sehr konstruktiven Gesprächen", so Piel.

Derzeit wird nach journalist-Informationen ein "Agreement of
Understanding" vorbereitet, das den Rechtsstreit zumindest vorläufig
beenden könnte. Es soll allerdings nicht den Charakter von
einklagbaren Paragrafen haben, gedacht ist offenbar eher an einen
befristeten Verhaltenskatalog, der sich im Praxistest bewähren muss.
Denkbar ist etwa ein Umbau innerhalb des App-Angebots der tagesschau:
Videos und Audios könnten stärker in den Vordergrund gestellt, reine
Textteile etwas entschlackt werden.

Auch die Verlegerseite gibt sich vorsichtig optimistisch.
"Womöglich lassen sich im Dialog Verhaltensregeln verabreden, mit
denen sowohl ARD und ZDF wie auch den Verlegern besser gedient ist
als mit einem viele Jahre andauernden Rechtsstreit", sagte der
Präsident des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger, Helmut
Heinen, dem journalist.

Acht Verlage (darunter FAZ, Süddeutscher Verlag und WAZ) hatten
vor dem Kölner Landgericht gegen das kostenlose Mobil-Angebot der
tagesschau geklagt. Beim ersten Verhandlungstermin Mitte Oktober
legte das Gericht den Streitparteien jedoch nahe, das direkte
Gespräch zu suchen.

Ob der jetzt bevorstehende Kompromiss von Dauer sein wird, bleibt
allerdings fraglich. Helmut Heinen betonte, die Verleger seien
unabhängig von den Gesprächen weiter an "einer grundsätzlichen
rechtlichen Bewertung des Begriffs 'Presseähnlichkeit' sehr
interessiert". Und für die ARD steht fest: Bei der tagesschau-App
werde man im Textbereich eine Beschränkung auf Sendemanuskripte und
Bildunterschriften nicht akzeptieren.

Den kompletten Artikel zu der Auseinandersetzung um die
tagesschau-App lesen Sie in der Januar-Ausgabe des journalists und
auf www.journalist.de



Pressekontakt:
journalist - Das Medienmagazin
Matthias Daniel
Chefredakteur
Telefon: +49(0) 228 20172-24
Fax: +49(0) 228 20172-33
journalist@journalist.de


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