Westdeutsche Zeitung: zu Konjunktur: Eine überraschende Erfolgsgeschichte
Ein Kommentar von Martin Vogler
Geschrieben am 17-01-2012 |
Düsseldorf (ots) - Europa scheint sich wirtschaftlich immer mehr
auseinander zu entwickeln. Neu daran ist, dass es nicht nur den
groben Unterschied zwischen einem starken Norden und einem schwachen
Süden gibt, sondern auch die großen Volkswirtschaften - vor allem
Frankreich und Deutschland - sich voneinander abkoppeln. Wobei die
Vorteile klar bei Deutschland liegen.
Am vergangenen Freitag zeigte sich das bei der bitteren Abstufung
des westlichen Nachbarn durch die Ratingagentur S&P, die den
Spitzenplatz Deutschlands nur noch wertvoller machte. Gestern
prognostizierten die vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung
befragten Experten für Deutschland eine überraschend gute
Wirtschaftsentwicklung. Die Hoffnung, dass das Land an einer ernsten
Rezession vorbeischrammt, ist berechtigt. Wobei darauf nicht allein
die Berliner Politik Einfluss nimmt, eine Verschärfung der
europäischen Schuldenkrise würde Deutschland doch wieder
zurückwerfen.
Heute wird die nächste gute Nachricht folgen. Wenn die
Bundesregierung den Jahreswirtschaftsbericht präsentiert, wird sie
einen Beschäftigungsrekord verkünden. Das bedeutet: Noch nie zuvor
waren in Deutschland so viele Menschen in Lohn und Brot. Und während
bei uns die Arbeitslosenquote 2012 voraussichtlich um 0,3
Prozentpunkte auf 6,8 Prozent sinkt, wird sie etwa in Frankreich auf
deutlich über zehn Prozent steigen.
Für die deutsche Politik ist das eine schöne Bestätigung, aber
auch eine Verpflichtung: Sie darf, zumal Deutschland rasch die
Oberlehrerrolle zugesprochen wird, gegenüber den europäischen
Nachbarn nicht in Überheblichkeit verfallen. Zu dieser dringend
gebotenen Bescheidenheit gehört außerdem, dass sie extrem
sachorientiert und eisern weiter arbeitet. Nur so lässt sich die
Erfolgsgeschichte fortsetzen.
Besonders erfreulich ist die hohe Beschäftigtenzahl. In einigen
stark prosperierenden Regionen erwarten Fachleute sogar
Vollbeschäftigung - was in der Praxis einer Arbeitslosenquote von
zwei Prozent entspricht. Das ist erfreulich. All jenen, die das Pech
haben, am falschen Ort zu leben oder die falsche Qualifikation zu
besitzen, hilft das allerdings nur bedingt. Auch das macht klar: Die
Erfolge sind kein Grund zum Ausruhen.
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Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
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