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Navigieren im Nebel / Deloitte Global Economic Outlook: Weltwirtschaft 2012 steht vor enormen Herausforderungen

Geschrieben am 26-01-2012

München (ots) - Der aktuelle "Global Economic Outlook" von
Deloitte prognostiziert der Weltwirtschaft unsichere Zeiten: Das
Langfristproblem der meisten Wirtschaftsräume ist die alternde
Bevölkerung - und die statistisch älteste findet sich in Japan,
Italien und Deutschland. Entsprechend hoch sind die künftigen
Belastungen aus Renten- und Pensionsverpflichtungen für die
Staatskasse. Abseits davon sehen sich die Staaten im laufenden Jahr
zusätzlichen enormen Herausforderungen und Risiken ausgesetzt. In
Deutschland kann das trotz robusten Exports und stabilen
Privatkonsums zu einem Wachstum von unter einem Prozent führen. In
den USA besteht die Gefahr einer weiteren Rezession. Die aktuelle
Wachstumsschwäche Chinas betrifft nahezu die gesamte Weltwirtschaft.
Das Reich der Mitte wird 2012 voraussichtlich nur um knapp 9 Prozent
wachsen, unter anderem auch wegen der Krise im Euro-Raum. Indien
steht gleichfalls vor erheblichen Problemen, auch hier schwächt sich
das Wachstum ab, während eine dauerhaft erfolgreiche
Inflationsbekämpfung noch keineswegs gewährleistet ist. Insgesamt
versuchen die aufstrebenden Wirtschaftsregionen, eine Überhitzung zu
vermeiden.

"Staatsverschuldung, Demografie, Vertrauenskrise im Finanzsektor,
Unsicherheiten im Mittleren Osten - und nicht zuletzt
Naturkatastrophen wie in Japan und Thailand sind Hochrisikofaktoren
für eine insgesamt schon fragile globale Konjunktur. Anders als im
früheren Jahren drohen dieses Mal auch die BRIC-Staaten als Motor
zumindest zu schwächeln", erklärt Dr. Alexander Börsch, Leiter
Research Deutschland bei Deloitte.

EU und Euro-Zone: 2012 wird entscheidendes Jahr

Insgesamt wird 2012 zum Entscheidungsjahr für EU und Euro-Zone.
Das hängt unter anderem vom Gelingen einer angestrebten Fiskalunion
ab, von der Durchsetzungskraft vertraglich verbindlicher Budgetregeln
und Schuldenbremsen, aber auch von der geeigneten Mischung aus Spar-
und Stimulationsmaßnahmen für die besonders rezessionsgefährdeten
Volkwirtschaften - doch die unbeschränkte Liquidität der EZB hilft.
Ende März könnte ein "Fiskal-Vertrag" unterschriftsreif sein.
Inflation scheint in der Euro-Zone kein Problem. Für Deutschland
sehen die Experten dank Export und Privatkonsum noch ein Wachstum von
unter einem Prozent für 2012 voraus. In Großbritannien sind die
Aussichten allerdings trübe - bis hin zu einem Rückfall in die
Rezession.

USA: Auf Messers Schneide

Die US-Wirtschaft befindet sich zu Jahresbeginn auf Messers
Schneide - einer Erholung stehen zahlreiche Risiken gegenüber. Die
durchschnittlichen Einkommen sinken unverändert, die Arbeitslosigkeit
ist hoch, die Industrie hat große Lagerbestände aufgebaut und die
Profite wachsen langsamer. Das größte Risiko liegt in der Entwicklung
der globalen Konjunktur sowie der chinesischen Wirtschaftskraft und
im möglichen politischen Machtwechsel im Weißen Haus.

China und Indien: Lokomotiven mit Antriebsschwäche

Sowohl in China als auch in Indien bremst das bis dato kräftige
Wachstum deutlich. Beide Länder kämpfen mit der Inflation. In China
schlägt die europäische Konjunkturflaute zu Buche, hinzukommen die
hohe Verschuldung der Provinzregierungen sowie die Abkühlung der
Immobilienmärkte. Auch erhalten Unternehmen schwerer Kredite. Indien
wächst so langsam wie seit Jahren nicht mehr, der Export stockt und
die Lebensmittelpreise sind nur temporär unter Kontrolle.

Japan: Zwischenhoch oder Lichtblick?

Entgegen dem allgemeinen Trend kann das Wachstum der japanischen
Wirtschaft 2012 stärker ausfallen als in den vergangenen Jahren - in
Q3 2011 konnte Japan erstmals wieder ein Positivwachstum verzeichnen.
Dies soll in 2012 fortgeführt werden, jedoch ist bereits wieder mit
einer Abschwächung zu rechnen: Der Export fällt aufgrund des starken
Yen weitgehend aus und über die Mittel für den konjunkturbelebenden
Wiederaufbau nach der Naturkatastrophe wird aufgrund der hohen
Staatsverschulung intensiv diskutiert.

Brasilien und Russland: halbe Kraft voraus

Brasilien steht zum Jahresanfang vergleichsweise gut da - wächst
aber langsamer als in den vergangenen Jahren. Das Finanzsystem könnte
jedoch in naher Zukunft durch massenhaft geplatzte Verbraucherkredite
in Bedrängnis geraten. Überdies droht der Export unter der
abkühlenden Weltkonjunktur zu leiden. Russland braucht in erster
Linie mehr Investitionen, auch und vor allem in den Energiesektor -
und politische Stabilität.

"Ein wesentlicher Faktor für die Weltwirtschaft bleiben die
Rohstoffpreise. Sie fungieren als Motor der Produktion und als
Investitionsobjekt - 2012 bleiben sie ausgesprochen volatil, nicht
zuletzt aufgrund von Spekulationsgeschäften und der Krisen im
Mittleren Osten. Für die produzierende Industrie bedeutet das
Unsicherheit, sodass viele Unternehmen jetzt selbst verstärkt in das
Commodity-Future-Geschäft einsteigen oder nach alternativen
Produktionsstrategien suchen", schließt Dr. Alexander Börsch.

Den kompletten Report finden Sie unter http://ots.de/oZnBX zum
Download.

Ende

Über Deloitte

Deloitte erbringt Dienstleistungen aus den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance
für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen. Mit
einem weltweiten Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in mehr als 150
Ländern verbindet Deloitte herausragende Kompetenz mit erstklassigen
Leistungen und steht Kunden so bei der Bewältigung ihrer komplexen
unternehmerischen Herausforderungen zur Seite. "To be the Standard of
Excellence" - für rund 182.000 Mitarbeiter von Deloitte ist dies
gemeinsame Vision und individueller Anspruch zugleich.

Die Mitarbeiter von Deloitte haben sich einer Unternehmenskultur
verpflichtet, die auf vier Grundwerten basiert: erstklassige
Leistung, gegenseitige Unterstützung, absolute Integrität und
kreatives Zusammenwirken. Sie arbeiten in einem Umfeld, das
herausfordernde Aufgaben und umfassende Entwicklungsmöglichkeiten
bietet und in dem jeder Mitarbeiter aktiv und verantwortungsvoll dazu
beiträgt, dem Vertrauen von Kunden und Öffentlichkeit gerecht zu
werden.

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited, eine
"private company limited by guarantee" (Gesellschaft mit beschränkter
Haftung nach britischem Recht), und/oder ihr Netzwerk von
Mitgliedsunternehmen. Jedes dieser Mitgliedsunternehmen ist rechtlich
selbstständig und unabhängig. Eine detaillierte Beschreibung der
rechtlichen Struktur von Deloitte Touche Tohmatsu Limited und ihrer
Mitgliedsunternehmen finden Sie auf www.deloitte.com/de/UeberUns.

© 2012 Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.



Pressekontakt:
Isabel Milojevic
Leiterin Presse
Tel: +49 (0)89 29036 8825
imilojevic@deloitte.de


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