FT: Sargnagel für die Einheit der EU
Geschrieben am 29-01-2012 |
Flensburg (ots) - Die Europäische Union will heute beim Gipfel in
Brüssel endgültig den Weg zu einer Fiskalunion beschreiten. So lautet
die Vorgabe des deutsch-französischen Führungsduos Angela Merkel und
Nicolas Sarkozy. Doch welche EU haben die deutsche Kanzlerin und der
französische Präsident dabei im Sinn? Noch immer ist nicht klar,
welche Staaten außer den 17 Mitgliedern der Euro-Zone den geplanten
Pakt unterzeichnen werden, der das brüchig gewordene Fundament der
Währungsunion stützen soll. Fest steht: Der notorische Außenseiter
Großbritannien macht nicht mit. Das wäre zu verschmerzen, denn
immerhin hatten die übrigen neun Nicht-Euro-Staaten im Dezember ihre
Bereitschaft zur Unterschrift erklärt. Doch nun, da es ernst wird,
melden Schweden, Tschechen und allen voran die Polen Bedenken an.
"Wenn der endgültige Entwurf uns keinen Einfluss auf die
Entscheidungen garantiert, werden wir den Pakt nicht unterschreiben",
sagt Ministerpräsident Donald Tusk in Warschau. Die bundesdeutsche
Politik hat über Jahrzehnte hinweg gut damit gelebt, dass sich in
Europa kein noch so schwacher Staat abgehängt oder gar beherrscht
fühlte. Mehr noch: Mit Schweden, Polen, Dänemark und Tschechien sind
wichtige EU-Staaten im Kreis der Nicht-Euro-Länder vertreten, die
eine ähnliche fiskalische Stabilitätskultur pflegen wie Deutschland.
Wer diese Staaten links liegen lässt, treibt einen weiteren Sargnagel
in das Projekt einer einheitlichen Europäischen Union. Mit einem
mangelhaft konstruierten Fiskalpakt würde die EU endgültig in ein
Europa erster und zweiter Klasse zerfallen. von Ulrich Krökel
Pressekontakt:
Flensburger Tageblatt
Stephan Richter
Telefon: 0461 808-1060
redaktion@shz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
375401
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Iran setzt auf China
Kommentar Von Maximilian Plück Düsseldorf (ots) - Aus Angst vor der eigenen Courage hat der sonst
so angriffslustige Iran die Entscheidung über ein sofortiges
Erdöl-Embargo gegen Europa vorerst vertagt. Der Vorgang zeigt, wie
sehr sich das Regime mit seinen Drohgebärden angesichts der
EU-Sanktionen in die Sackgasse manövriert hat. Die iranische
Wirtschaft ist auf den Verkauf des Öls dringend angewiesen; die
EU-Maßnahmen schmerzen sehr. Umso mehr könnte Teheran deshalb künftig
die nach Rohstoffen lechzende chinesische Wirtschaft umgarnen. Peking
zeigt wenig Skrupel mehr...
- Rheinische Post: Stahl-Sterben
Kommentar Von Sebastian Peters Düsseldorf (ots) - In Krefeld-Stahldorf geht die Angst um - eine
hundertjährige Stahl-Tradition, die dem Stadtteil einst den Namen
schenkte, droht zu erlöschen. Der finnische Konzern Outokumpu wird
wohl den Zuschlag für den Kauf der ThyssenKrupp-Edelstahlsparte
Inoxum erhalten; Standortgarantien für deutsche Werke gibt er bisher
nicht. Aus Sicht der Arbeitnehmervertreter wäre dies jedoch -
verbunden mit dem Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen - das
Mindestmaß an Zusage. Dass Outokumpu in Krefeld jetzt als
Raubtierkapitalist mehr...
- BERLINER MORGENPOST: Assad wankt - und Berlin schwankt - Leitartikel Berlin (ots) - In Libyen begann der Aufstand gegen Gaddafi vor
ziemlich genau einem Jahr. Es dauerte nur wenige Wochen, bis die Nato
eingriff. In Syrien begann der Aufstand gegen Assad ebenfalls vor
ziemlich genau einem Jahr. Bis heute kämpfen die Rebellen alleine. Im
Falle Libyen begründete die Nato ihr Eingreifen damit, dass Gaddafi
in Bengasi ein Massaker unter den dort in die Enge getriebenen
Rebellen veranstalten wollte. Im Falle Syrien dringen zahllose
Berichte über ein zumindest massakerähnliches Vorgehen Baschir
al-Assads mehr...
- Schwäbische Zeitung: Liga im Wandel - Kommentar Leutkirch (ots) - Bei aller Enttäuschung des Westens über die
Folgen des arabischen Frühlings gibt es einen kleinen Lichtblick: Die
Arabische Liga. Die Reformverhinderungsorganisation von einst meldet
sich in Sachen Syrien zu Wort, droht dem Regime gar mit militärischem
Eingreifen und fordert Menschenrechte ein. Das war noch vor einem
Jahr undenkbar. Selbst die nun abgebrochene Beobachtermission ist
letztendlich kein Feigenblatt für das syrische Regime geworden, wie
es Kritiker befürchtet hatten, sondern hat Öffentlichkeit geschaffen. mehr...
- Rheinische Post: Griechenland
unter Kuratel
Kommentar Von Martin Kessler Düsseldorf (ots) - Ein EU-Sparkommissar für Athen ist für die
Griechen kaum hinnehmbar. Er ist mit dem Demokratie-Prinzip nicht
vereinbar, nach dem die gewählten Politiker für die Finanzen eines
Landes gegenüber ihren Bürgern verantwortlich sind, nicht gegenüber
den EU-Beamten. Aber Griechenland muss sich auch entscheiden. Will es
weitere Hilfen der EU, hat es sich den Bedingungen der Geldgeber zu
fügen. Dazu gehört nicht unbedingt ein Sparkommissar, der de facto
über das Land wie eine Kolonie herrscht. Aber der Einfluss der
EU-Beamten mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|