WAZ: Jägers Blitzaktion bringt nichts
- Kommentar von Frank Preuß
Geschrieben am 06-02-2012 |
Essen (ots) - Der Innenminister greift sich die Raser. Das ist
gut, Sicherheit zu erhöhen, das ist auch sein Job. Und dass auf
deutschen Straßen immer noch kräftig gerast wird, ist ja unstrittig.
Wer viel blitzt, sollte allerdings auch mal donnern. Davor aber
schreckt Ralf Jäger zurück. Er warnt lieber frühzeitig. Brav. Am
Freitag also, verehrte Rennpiloten, müssen Sie sich für 24 Stunden
zusammenreißen, sonst wird's womöglich teuer. Damit es nicht zu
unbequem wird für Sie, hilft Ihnen die Polizei selbstverständlich,
indem sie rechtzeitig bekanntgibt, wo sie denn auf Sie wartet. Ein
Service, um den Sie Schwarzfahrer in öffentlichen Verkehrsmitteln
übrigens beneiden. Die wüssten auch gerne mal vorher, wo der
Kontrolleur zusteigt. Vielleicht kommt das ja irgendwann auch. Also:
Wenn Sie jetzt noch am Freitag zu schnell unterwegs sind, kann Ihnen
nicht mal Herr Jäger mehr helfen. Gedulden Sie sich - auch wenn das
nicht zu Ihren Stärken zählt - bis Sonntag. Mit der Erziehung wird
das so natürlich nichts. Die funktioniert leider doch in erster Linie
übers Portemonnaie. Zu schnell sein, besonders viel zu schnell sein,
muss teuer sein und die Kontrolle unerwartet. Alles andere ist
lächerlich. Sollen die Unverbesserlichen doch mit dem Totschlagwort
"Abzocke" herumjammern. Es gibt kein einziges Sachargument gegen
saftige Rechnungen für Raserei.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de
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